Joaquín Navarro-Valls (1936 - 2017) war langjähriger Pressesprecher von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Der folgende Beitrag „Der Realismus der Heiligkeit“ stammt aus seiner Feder und erschien als Anhang in dem von Mariano Fazio, Auxiliarvikar des Opus Dei verfassten Buch Der letzte Romantiker. Der heilige Josefmaria im 21. Jahrhundert (Palabra, 2018). Der Beitrag erscheint hier mit freundlicher Genehmigung erstmals auf Deutsch.
Joaquín Navarro-Valls schreibt: „Johannes Paul II. hat Escrivá 'den Heiligen des Gewöhnlichen' genannt und damit genau das zentrale Charisma seines Lebens und seiner Lehre aufgezeigt. Escrivás Errungenschaft war es, dass er der Vorstellung von der Heiligkeit des Menschen wieder zur Universalität verholfen hat. Diese hätte sie immer haben sollen, aber verschiedene Umstände, auf die wir jetzt nicht eingehen können, hatten Heiligkeit auf eine Ausnahme reduziert – etwas für Ausnahmemenschen in Ausnahmeumständen, durch Ausnahmeereignisse ermöglicht. Dass Josefmaria Escrivá das Ideal der Heiligkeit wieder aus dem Rahmen der Ausnahmesituationen löste, scheint mir die Revolution zu sein, die er in der Kirche unserer Zeit vollzogen hat.“
Navarro-Valls, Der Realismus der Heiligkeit