Wie ein Flüstern in der Seele: Die Stille Gottes

Die Stille ist oft „der Ort“, wo Gott uns erwartet, damit wir ihn hören können – statt des Geräusches unserer eigenen Stimme.

Das Buch Exodus berichtet, wie Gott in Glanz und Glorie Mose auf dem Sinai erschien: Der Berg bebte, Mose redete und Gott antwortete ihm unter Blitz und Donner ( Ex 19,16-22). Das Volk hörte es und war beeindruckt von der Macht und Majestät Gottes. Aber auch wenn es im Laufe der Geschichte Israels noch weitere ähnliche Erscheinungen Gottes gab 1, meist zeigte sich Gott seinem Volk auf andere Weise: nicht im strahlenden Licht, sondern in der Stille, in der Dunkelheit.

Einige Jahrhunderte nach Mose schlug der Prophet Elija bei seiner Flucht vor der Verfolgung durch Isebel auf Drängen Gottes denselben Weg auf den heiligen Berg ein. Er suchte Schutz in einer Höhle und erlebte hier die gleichen Zeichen göttlicher Gegenwart wie im Buch Exodus: Erdbeben, Sturm, Feuer. Doch Gott war nicht da. Nach dem Feuer, so lesen wir weiter in der Heiligen Schrift, folgte ein Säuseln einer sanften Brise. Elija verhüllte sein Gesicht mit dem Mantel und trat heraus, um Gott zu begegnen. Und da war es, dass Gott zu ihm sprach (vgl. 1 Kön 19,9-18). Der hebräische Text sagt wörtlich, dass Elija „das Säuseln“ oder „die Stimme einer sanften Stille (demama)“ hörte.

Die Septuaginta und die Vulgata haben das Wort mit „einer sanften Brise“ übersetzt, wahrscheinlich um dem offensichtlichen Widerspruch zwischen Säuseln oder Stimme einerseits und Stille andererseits zu entkommen. Nichtsdestotrotz bedeutet das Wort demama Stille. Mit dem Paradoxon bringt der heilige Schriftsteller zum Ausdruck, dass die Stille nicht leer, sondern voll der göttlichen Gegenwart ist. „Die Stille hütet das Geheimnis“ 2, das Geheimnis Gottes. Und die Heilige Schrift lädt uns ein, in diese Stille einzutreten, wenn wir Gott finden wollen.

WIE EIN FLÜSTERN IST DAS WORT, DAS WIR VON IHM VERNEHMEN

Diese Art Gottes sich zu äußern, bereitet uns allerdings Schwierigkeiten. Die Psalmen bringen dies wortreich zum Ausdruck: Schweig doch nicht, o Gott, bleib nicht still, o Gott, bleib nicht stumm! (Ps 83,2). Warum verbirgst du dein Gesicht? (Ps 44,25). Warum sollen die Völker sagen: „Wo ist denn ihr Gott“? (Ps 115,2).

Mittels des heiligen Texts legt Gott selbst uns diese Fragen auf die Lippen und in unser Herz: Er will, dass wir sie ihm stellen, dass wir sie in der Schmiede des Gebetes betrachten. Es sind wichtige Fragen. Einerseits weil sie direkt auf die Art und Weise der gewöhnlichen Selbstoffenbarung Gottes, auf Gottes Logik abzielen – und uns zu verstehen helfen, wie wir sein Antlitz suchen und seine Stimme hören können. Andererseits weil sie zeigen, dass die Schwierigkeit, Gottes Nähe vor allem in schwierigen Lebenslagen zu erfassen, eine Erfahrung ist, die Gläubigen und Nicht-Gläubigen gemeinsam ist, auch wenn sie jeweils eine andere Form annimmt. Der Glaube und das Leben der Gnade lassen Gott nicht deutlich in Erscheinung treten, auch der Glaubende kann die scheinbare Abwesenheit Gottes erfahren.

Warum schweigt Gott? Nicht selten präsentiert uns die Heilige Schrift sein Schweigen, seine Ferne als Konsequenz auf die Untreue des Menschen. So heißt es zum Beispiel im Buch Deuteronomium: Dann wird dieses Volk sich erheben; man wird in seiner Mitte Unzucht treiben, indem man den fremden Göttern des Landes nachfolgt, in das es jetzt hineinzieht, es wird mich verlassen und den Bund brechen, den ich mit ihm geschlossen habe (…). Aber ich werde an jenem Tag mein Angesicht nur noch mehr verbergen wegen all des Bösen, das dieses Volk getan hat; denn es hat sich anderen Göttern zugewandt (Deut 31,16-18). Die Sünde, der Aberglaube, ist wie ein Schleier, der das Antlitz Gottes verdunkelt, den Blick auf ihn verhindert; sie ist wie Lärm, der ihn unhörbar macht. Und Gott wartet geduldig hinter dieser Trennwand, die wir zwischen uns und ihm aufstellen, er wartet auf den passenden Augenblick, um wieder mit uns zusammenzukommen. Ich schaue dich nicht mehr zornig an, denn ich bin gütig (Jer 3,12).

Mehr als dass Gott schweigt, geschieht also häufig, dass wir ihn nicht zu Wort kommen lassen, dass wir nicht auf ihn hören, weil in unserem Leben zu viel Lärm vorhanden ist. „Es gibt nicht nur die physische Gehörlosigkeit, die den Menschen weitgehend vom sozialen Leben abschneidet. Es gibt eine Schwerhörigkeit Gott gegenüber, an der wir gerade in dieser Zeit leiden. Wir können ihn einfach nicht mehr hören – zu viele andere Frequenzen haben wir im Ohr. Was über ihn gesagt wird, erscheint vorwissenschaftlich, nicht mehr in unsere Zeit passend. Mit der Schwerhörigkeit oder sogar Taubheit Gott gegenüber verlieren wir natürlich auch unsere Fähigkeit, mit ihm und zu ihm zu sprechen. Auf diese Weise aber fehlt uns eine entscheidende Wahrnehmung. Unsere inneren Sinne drohen abzusterben. Mit diesem Verlust an Wahrnehmung wird der Radius unserer Beziehung zur Wirklichkeit überhaupt drastisch und gefährlich eingeschränkt. Der Raum unseres Lebens wird in bedrohlicher Weise reduziert.“ 3

Doch manchmal ist der Fall nicht der, dass der Mensch Gott gegenüber taub ist, es scheint eher so, dass Gott nicht hört, dass er untätig bleibt. Das Buch Ijob zeigt etwa, wie eine Antwort Gottes selbst auf die Gebete dieses sich im Unglück befindlichen Gerechten auf sich warten lassen kann. Wie ein Flüstern ist das Wort, das wir von ihm vernehmen (Job 26,14). Auch die menschliche Alltagserfahrung zeigt, in welchem Ausmaß der Bedarf an einem Wort oder einer Hilfe von Gott manchmal wie im leeren Raum schwebt. Das Erbarmen Gottes, von dem die Heilige Schrift und die christliche Katechese so oft sprechen, kann für jemanden, der eine schmerzliche Situation – eine Krankheit oder Ungerechtigkeit – durchmacht, in der er trotz seines Gebetes scheinbar keine Antwort erhält, manchmal schwer zu fassen sein. Warum erhört Gott nicht? Warum kommt er nicht zu Hilfe, wenn er ein Vater ist, da er es ja vermag? „Die Ferne Gottes, die Dunkelheit und Problematik um ihn, sind heute intensiver denn je. Sogar wir, die wir uns bemühen, gläubig zu sein, haben oft diesen Eindruck, dass Gottes Wirklichkeit unseren Händen entglitten ist. Fragen wir uns nicht oft: Ist er im immensen Schweigen dieser Welt abgetaucht? Haben wir nicht manchmal den Eindruck, dass uns nach langen Überlegungen nur Worte überbleiben, während die Realität Gottes ferner ist als je zuvor?“ 4

Mehr als alle unsere Erfahrungen führt uns im Herzen der Offenbarung das Leben Jesu selbst aufs Tiefste in das Geheimnis des Schweigens Gottes ein. Die Qualen der Passion und des Kreuzes bleiben Jesus nicht erspart, ihm, der der wahrhaft Gerechte ist, der treue Diener, der geliebte Sohn. Auf sein Gebet in Getsemani hin erhält er als Antwort die Entsendung eines Engels, der ihn trösten soll, nicht aber die Befreiung von der bevorstehenden Qual. Auch bleibt erstaunlich, dass Jesus am Kreuz mit den Worten des 22. Psalms betet: Mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage? (Ps 22,2). Dass jener, der die Sünde nicht kannte (2 Kor 5,21), auf solche Weise Leiden erfuhr, ist ein klarer Beweis dafür, dass weder die Schmerzen, die das menschliche Leben manchmal in dramatischer Form prägen, als Strafe Gottes verstanden werden dürfen, noch sein Schweigen als Abwesenheit oder Ferne.

GOTT IST IN SEINEM SCHWEIGEN ZU ERKENNEN

Als die Jünger an einem Mann vorbeikamen, der von Geburt an blind war, stellten sie eine Frage, die eine damals häufige Denkweise offenbart: Wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde? (Joh 9,2). Auch wenn eine solche Frage heute kaum gestellt würde, ist sie gar nicht so weit entfernt von einer ziemlich verbreiteten Einstellung, wonach Leid jeder Art als eine Art blindes Schicksal zu betrachten ist, in das man sich nur resigniert fügen kann, wenn einmal alle Heilmittel versagt haben. Jesus korrigiert die Apostel: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden (Joh 9,3). Gott bleibt manchmal schweigend, scheinbar untätig und unserem Schicksal gegenüber gleichgültig, weil er sich den Weg in unser Herz bahnen will. Nur so versteht man zum Beispiel, dass er den Schmerz der Ungewissheit des hl. Josef wegen der unerwarteten Mutterschaft Mariens (vgl. Mt 1,18-20) zulässt, obwohl er die Dinge anders „programmieren“ hätte können. Gott bereitete Josef für etwas Großes vor. Er „trübt nimmermehr die Freuden seiner Kinder, es sei denn, um sie noch reicher, bleibender zu beschenken“. 5

Der hl. Ignatius von Antiochien schrieb, dass „wer die Worte des Herrn verstanden hat, sein Schweigen versteht, denn den Herrn erkennt man in seinem Schweigen“ 6. Gottes Schweigen ist für den Menschen oft der „Raum“, die Möglichkeit und die Voraussetzung, um Gott zu hören, statt nur sich selbst. Ohne das stille Wort Gottes im Gebet „verschließt sich das menschliche Ich letztlich in sich selbst, und das Gewissen, das die Stimme Gottes widergeben sollte, läuft Gefahr, zum Spiegel des Ichs zu werden, so dass das innere Gespräch zum Monolog wird und tausend Selbstrechtfertigungen liefert“ 7. Müssen wir bei genauerer Überlegung nicht zugeben, dass wir Gottes Gegenwart leicht bagatellisieren würden, wenn er ständig spräche und sich in unser Leben einmischte, um Probleme zu lösen? Erginge es uns da am Ende nicht wie den beiden Brüdern aus dem Gleichnis (vgl. Lk 15,11-32), die ihren Lohn der Freude vorziehen, mit ihm zusammen zu sein?

„Die Stille ist in der Lage, im Innersten unserer selbst einen Raum zu schaffen, um dort Gott wohnen zu lassen, damit sein Wort in uns bleibt und die Liebe zu ihm in unserem Geist und unserem Herzen Wurzeln schlägt und unser Leben beseelt.“ 8 Durch das Suchen, das vertrauensvolle Beten angesichts der Schwierigkeiten befreit sich der Mensch von seiner Selbstgenügsamkeit, beginnt, seine inneren Ressourcen zu mobilisieren, und erfährt, wie seine gemeinschaftlichen Beziehungen zu den anderen erstarken. Das Schweigen Gottes, die Tatsache, dass er nicht immer gleich eingreift, um die Dinge so zu lösen, wie wir wollen, setzt die Dynamik der menschlichen Freiheit in Gang, ruft den Menschen auf, sein eigenes Leben oder das der anderen und seine konkreten Bedürfnisse in die Hand zu nehmen. Deshalb ist der Glaube „die Kraft, die die Welt in Stille und ohne großen Lärm verändert und in Gottes Reich verwandelt, und das Gebet Ausdruck des Glaubens. Gott kann die Dinge nicht ohne unsere Umkehr verändern, und unsere wahre Umkehr beginnt mit dem »Schrei« der Seele, die Vergebung und Heil erfleht“ 9.

In der Lehre Jesu Christi erscheint das Gebet wie ein Zwiegespräch zwischen dem Menschen als Sohn und seinem Vater im Himmel, worin die Bitte einen sehr wichtigen Raum einnimmt (vgl. Lk 11,5-11;Mt 7,7-11). Das Kind weiß, dass sein Vater es immer erhört, aber was er ihm zusagt, ist nicht so sehr eine Art Ausweg aus Schmerz oder Krankheit als vielmehr die Gabe des Heiligen Geistes. Das kann uns wenig vorkommen, ist aber ein viel wertvolleres und grundlegenderes Geschenk als jede irdische Lösung der Probleme. Es ist ein Geschenk, das in kindlichem Glauben angenommen werden muss und das die Notwendigkeit, sich anzustrengen und sich den Schwierigkeiten zu stellen, nicht aufhebt. Mit Gott wird die finstere Schlucht , die wir manchmal durchwandern müssen, nicht automatisch erhellt. Wir wandern weiter, mit Angst vielleicht, aber mit einer vertrauensvollen Angst: Ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir (Ps 23,4).

Diese Vorgangsweise Gottes, die den Entschluss und das Vertrauen des Menschen erweckt, lässt sich auch an der Art und Weise feststellen, wie Gott seine Offenbarung in der Geschichte verwirklicht hat. Denken wir nur an die Geschichte Abrahams, der im Vertrauen auf Gottes Versprechen sein Land verlässt und sich auf den Weg macht in ein unbekanntes Land, ohne zu wissen, wohin Gott ihn führt (vgl. Gen 12,1-4). Oder an das Vertrauen des Volkes Israel auf göttliche Rettung, sogar noch wenn es scheint, dass alle menschlichen Hoffnungen zerbrochen sind (vgl. Esth 4,17a-17kk). Oder an die zuversichtliche Flucht der heiligen Familie nach Ägypten (vgl. Mt 2,13-15), als Gott sich den Launen eines Provinzherrschers zu beugen scheint. In diesem Sinn ist die Ansicht, dass der Glaube für die unmittelbaren Zeugen von Jesu Leben einfacher gewesen ist, nicht zutreffend, denn auch ihnen blieb der Ernst der Entscheidung, an ihn zu glauben oder auch nicht, in ihm die Gegenwart und das Wirken Gottes anzuerkennen, nicht erspart. 10 Es gibt zahlreiche Passagen im Neuen Testament, aus welchen klar hervorgeht, dass diese Entscheidung nicht auf der Hand lag. 11

Gestern wie heute und obwohl die göttliche Offenbarung authentische Glaubwürdigkeitsindizien enthält, ist der Schleier der Unerreichbarkeit Gottes nicht völlig beseitigt, sein Schweigen verunsichert den Menschen weiterhin. „Das menschliche Dasein ist ein Weg des Glaubens und verläuft als solcher eher im Halbschatten als im vollen Licht, nicht ohne Zeiten der Dunkelheit und sogar völliger Finsternis. Solange wir auf Erden sind, wird unsere Beziehung zu Gott eher im Hören als im Schauen gelebt.“ 12 Das verweist nicht nur darauf, dass Gott immer größer ist als unser Verstand, sondern auch auf die Logik von Anfrage und Antwort, von Gabe und Aufgabe, mithilfe derer er unsere Geschichte lenken will, die Geschichte aller und unsere jeweils persönliche Geschichte. Gottes Art und Weise, sich zu offenbaren, und die Wahlfreiheit, die wir als sein Abbild haben, gehören zusammen. Die Offenbarung Gottes verweilt in einem Halbdunkel, das die Freiheit der Wahl zulässt, uns für ihn zu öffnen oder in unserer Selbstgenügsamkeit verschlossen zu bleiben. Gott ist „ ein König mit einem Herzen aus Fleisch wie unser Herz, der das All geschaffen hat und jedes Geschöpf. Er zwingt sich nicht als Herrscher auf, er zeigt uns schweigend seine durchbohrten Hände und bittet um etwas Liebe.“ 13

DIE WOLKE DES SCHWEIGENS

Mit seinem Gebet am Kreuz – Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Mt 27,46) – „machte sich Jesus diesen Schrei der Menschheit zu eigen, die unter der scheinbaren Abwesenheit Gottes leidet, und trägt ihn hin zum göttlichen Herzen. Da er also in jener letzten Einsamkeit mit der ganzen Menschheit gemeinsam betet, eröffnet er uns das Herz Gottes.“ 14 In der Tat ließ der Psalm, mit dem Jesus den Vater anruft, nach den Klagen einen großen Horizont der Hoffnung aufziehen (vgl. Ps 22,20-32)15, einen Horizont, den Jesus während seines ganzen Leidensweges vor Augen hat. In deine Hände lege ich meinen Geist (Lk 23,46), sagt er zum Vater, bevor er sein Leben aushaucht. Jesus weiß, dass die Hingabe seines Lebens nicht vergeblich ist, dass sie die Geschichte für immer verändert, auch wenn es scheint, dass das Böse und der Tod das letzte Wort haben. Sein Schweigen am Kreuz vermag mehr als die Schreie derer, die ihn verurteilen. Seht, ich mache alles neu (Offb 21,5).

„Glaube bedeutet auch, Gott zu glauben, zu glauben, dass es wahr ist, dass er uns liebt, dass er lebt, dass er fähig ist, auf geheimnisvolle Weise einzugreifen, dass er uns nicht verlässt, dass er in seiner Macht und in seiner unendlichen Kreativität Gutes aus dem Bösen hervorgehen lässt. Es bedeutet zu glauben, dass er siegreich in der Geschichte fortschreitet (…), dass das Reich Gottes schon in der Welt da ist, hier und dort auf unterschiedliche Art und Weise wächst.“ 16 Mit seinem Schweigen lässt Gott den Glauben und die Hoffnung der Seinen wachsen, er macht sie neu und macht mit ihnen alles neu. Jeder einzelne und jede einzelne muss auf die sanfte Stille Gottes mit aufmerksamem Schweigen antworten, einem Schweigen, das horcht, um zu entdecken, wie der Herr in unserem Herzen „geheimnisvoll wirkt, und welches die Wolke, ..., was der Stil des Heiligen Geistes ist, um unser Geheimnis zu bergen. Diese Wolke in uns, in unserem Leben, heißt Stille. Die Stille ist genau diese Wolke, die das Geheimnis unserer Beziehung mit dem Herrn, unserer Heiligkeit, unserer Sünden bedeckt.“ 17

Marco Vanzini - Carlos Ayxelá

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Weiterführende Literatur

Päpstlicher Rat für die Kultur (2004), Wo ist dein Gott? Der christliche Glaube vor der Herausforderung der religiösen Indifferenz.

Papst Franziskus, Tagesmeditation in Santa Marta, 12.12.2013 („Wenn die Stille zu Musik wird“ ).

Papst Franziskus, Tagesmeditation in Santa Marta, 20.12.2013 („Das Geheimnis braucht keine Werbung“

Papst Franziskus, Tagesmeditation in Santa Marta, 10.6.2016 („Der Klang der Stille“).

Benedikt XVI., Homilie, 6.10.2006 (Schweigen und Kontemplation).

Benedikt XVI., Audienz, 7.3.2012 („Gebet und Schweigen: Jesus lehrt uns beten“).

Romano Guardini, Briefe über Selbstbildung (Ersterscheinung 1930), 8. Brief: „Die Seele“.

César Izquierdo, “Palabra (y silencio) de Dios” , Scripta Theologica 41 (2009/3) 945-960.

Clive Staples Lewis, Über den Schmerz, 1988 (Original: A grief observed).

John Henry Newman, „ Christ Hidden from the World“ , Parochial and Plain sermons 4.

John Henry Newman, „ Christ Manifested in Remembrance“ , Parochial and Plain sermons 4.

Manuel Ordeig, Búsqueda, recogimiento... El valor del silencio“ , Palabra, Februar 2018.

Joseph Kardinal Ratzinger, „ Sind wir erlöst ? Oder Ijob spricht mit Gott “, Vom Sinn des Christseins, Kösel-Verlag 1967, Neuauflage 2005.

Joseph Kardinal Ratzinger, Meditationen zur Karwoche: „Die Angst vor einer Abwesenheit. Drei Meditationen zum Karsamstag“ , 1969.

Robert Kardinal Sarah, Die Kraft der Stille, Fe-Verlag, 2017 (Original: La force du silence).

Gustave Thibon, L’ignorance étoilée, 1974 (13. Kapitel: „La présence absente“).


1 Vgl. zum Beispiel Gen 18,1-15; 1 Kön 18,20-40; Jes 6,1-13.
2 Papst Franziskus, Homilie in Santa Marta, 20.12.2013.
3Benedikt XVI., Homilie, 10.9.2006.
4 Joseph Kardinal Ratzinger, Sind wir erlöst? Oder Ijob spricht mit Gott , in: Vom Sinn des Christseins, 1967
5 A. Manzoni, Die Verlobten (I promessi sposi), Kap. 8.
6 Ignatius v. Antiochien, Brief an die Epheser, XV, 2 (Sources chrétiennes 10, S. 84-85).
7 Benedikt XVI., Homilie, 6.2.2008.
8 Benedikt XVI., Audienz, 7.3.2012.
9 Benedikt XVI., Homilie, 21.10.2007.
10 Cfr. R. Guardini, Der Herr, Würzburg, 1951, IV.6, „Offenbarung und Verhüllung“, S. 291.
11 Vgl. zum Beispiel Joh 6,60-68; 8,12-20; 9,1-41.
12 Benedikt XVI., Angelus, 12.3.2006.
13 Hl. Josefmaria, Christus begegnen, Nr. 179.
14 Benedikt XVI., Homilie, 6.2.2008.
15 Dies geschieht in den Psalmen häufig: der Psalmist beklagt sich vor Gott – Wie lange noch, Herr, vergisst du mich ganz? Wie lange noch verbirgst du dein Gesicht vor mir? (Ps 13,2) – aber er verliert den Glauben an ihn nicht: Ich aber baue auf deine Huld, mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken. Singen will ich dem Herrn, weil er mir Gutes getan hat (Vers 6).
16 Papst Franziskus, Nachsynodales Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium (24.11.2013), Nr. 278.
17 Papst Franziskus, Homilie in Santa Marta, 20.12.2013.