„Erbetene Veränderung ist hilfreich, eingeforderte schädlich“

Zum Thema „Streiten - Versöhnen – Verzeihen“ trafen sich im Berliner Bildungszentrum Wilmershain Familien zu einem Gedankenaustausch.

Was führt zu Konflikten in der Familie? -ein spannendes Thema!

Die Familientagung im Berliner Bildungszentrum Wilmershain fand in diesen Tagen bereits zum dritten Mal statt. Es ging um die richtige Streitkultur in Ehe und Familie und um den Weg des Verzeihens. Annette und Klaus-Dieter Schmidt aus Bonn verbanden in ihrem Vortrag wichtige Impulse mit praktischen Übungen. Sie bewegten die Teilnehmer dazu, sich mit ganz konkreten Aspekten von Beziehungsproblemen auseinanderzusetzen: wie zum Beispiel den richtigen Zeitpunkt für einen gesunden Streit, die Ursachen von Konflikten und den Umgang mit ihnen. Auch Wege zum Verzeihen wurden erläutert.

Nach der Mittagspause sprach Dr. Jutta Kahlen über die Kunst des Verzeihens, und betonte etwa, dass Verletzungen, die nicht verziehen werden, einige Menschen auf Dauer krank machen. Man muss das Unrecht konkret benennen. Versöhnung setzt immer den persönlichen Kontakt voraus.

Am Ende gab es in einer Schlussbesprechung von den Referenten noch einmal konkrete Tipps. Dazu gehörte etwa der Hinweis, kein Sündenregister anzulegen, kein Streitgespräch sondern einen Dialog zu führen („Eingeforderte Veränderung ist schädlich - erbetene Veränderung ist hilfreich!“), den gegenseitigen Respekt und die Achtung voreinander nicht zu verlieren und im Alltag vieles mit Humor zu nehmen.

Damit Eltern sich bei der Veranstaltung in Ruhe mit den schwierigen Themen auseinandersetzen konnten, wurden die Kinder im Alter zwischen 1 und 11 Jahren währenddessen in den Räumen des Jugendclubs von Jugendlichen und Studentinnen kreativ und liebevoll betreut.

„Die Tagung war super! Danke, dass ihr das macht!“, so der Vater einer siebenköpfigen Familie beim Abschied. „Bis zum nächsten Jahr!“, wenn es wieder einen Gedankenaustausch zu Fragen in Ehe und Familie geben wird.