Wie der Glaube unter jungen Menschen wächst: durch Bildung

Am 3. Oktober beginnt in Rom die Synode über die Jugend. Katechese und soziales Engagement mit und von Jugendlichen standen im ganzen Jahr 2018 - auch in den Aktivitäten, die von Mitglieder, Priestern und Mitarbeitern der Prälatur Opus Dei inspiriert oder geistlich begleitet wurden im Mittelpunkt. Hier einige Beispiele

Glaubensgespräch der Radler in den Pyrennäen

Die Radtour der Kölner und Bonner Jugendclubs durch die Pyrennäen war in diesem Jahr auch eine Gelegenheit für jeden einzelnen zu erkennen, was er alles mit seinem Leben anfangen kann. Dazu halfen auch Glaubensgespräche über die „Theologie des Leibes“, wie sie Papst Johannes Paul II. in seinen Mittwochskatechesen ausgeführt hatte. Die Teilnehmer bemerkten, dass aus einem gelebten Christentum noch viel mehr rauszuholen ist, als bloß die Einhaltung einiger Regeln.Diese Art der katechetischen Gespräche im Freien – zwischen Radfahren und Mahlzeiten – sowie den täglichen spirituellen Angeboten wie Gottesdienst und persönlichem Gebet vor Gott sorgte dafür, dass sich alle im Glauben verbunden und von einer Erfahrung gemeinschaftlicher Tiefe ergriffen fühlten – ein ganz besonderes Erfolgskonzept für das eigene Leben. (RK)

Eine Woche mit Flüchtlingskindern aus dem Iran und Irak in der Eifel

Bei einer Woche in der Eifel mit Kindern von Flüchtlingen aus dem Iran und Irak veranstalteten die Jugendclubs der Mädchen in Deutschland ein "All-in-one"-Camp im August 2018.Eine Teilnehermin berichtet: "Morgens gab es die Möglichkeit zum Besuch der Hl. Messe in der Dorfkirche mit katechetischer Predigt, bevor dann die Workshops begannen. Der Pixar Film "Alles steht Kopf“ stand Pate für die Workshops: Freude, Kummer, Ekel, Wut, Angst wurden ebenso behandelt wie die „Inseln der Freundschaft, der Familie, der Hobbies und anderes, was man zusammen entdeckte. Am Nachmittag gab es Action mit Geländespielen, Kajakfahren, Trampolin im See, Cluedo, Geocaching und vieles mehr."

Drei Tage Venedig: Der christliche Glaube steckt in den Bildern

Staunen, Bewunderung, Enthusiasmus für den Glauben – das regte Papst Franziskus zur Wiederentdeckung der Freude des Glaubens an. Einen Zugang zum Glauben über Meisterwerke der Kunst suchten zehn Studenten aus Deutschland während drei Tagen Ende August 2018 in Venedig. Im Mittelpunkt stand die Auseinandersetzung mit einigen weltbekannten Bildern, die es in dieser Stadt zu bewundern gilt. Sie erzählen vom Glauben an Jesus, von der Dreifaltigkeit oder der Erlösung. Der Wander-Workshop der zehn Teilnehmer vermittelte den Zugang zu einigen dieser bedeutsamen Kunstwerken. Dazu gehörten Meisterwerke von Tintoretto, Bellini, Tizian oder Balestra. Ein Kunsthistoriker erläuterte ihre Entstehung, ihre Motive und stets auch ihre katechetische Aussage. Betrachtungen eines Priesters und Professors für Kirchengeschichte brachten das Leben Jesu, wie es in den Evangelien steht, den Teilnehmern außerhalb der Museen näher. Teilnehmer Carsten zeigte sich von dem Gehalt der Kunstgeschichte überwältigt, Teilnehmer Hyungsong freute sich als Nicht-Katholik, soviel vom christlichen Glauben gehört und tatsächlich auch einige katholische Christen kennengelernt zu haben.

Studentengruppe in Venedig 2018 Foto: AS

Glaubenzeugnisse von (fast) Gleichaltrigen

Das Pfingstzeltlager an der Dornburg hat schon eine lange Tradition. Versorgt werden alle Teilnehmer von einem festen Gebäude aus. Besonders beliebt ist der Schlafplatz mit Lagerfeuer am Waldesrand, in dem die zehn- bis 14jährigen im Freien übernachten und ihren Treffpunkt für Spiele haben. Dort bieten die Jugendgruppenleiter im Alter von 16 bis 18 Jahren auch Gespräche über den Glauben an, die meist in Form eines Zeugnisses stattfinden. Ein Älterer erläutert, warum er betet und welche Erfahrungen er dabei gemacht hat. Ein anderer gibt zu verstehen, woran er eigentlich glaubt, wenn er die Hl. Messe besucht und wie er sich auf einen solchen Besuch vorbereitet oder was er dabei eigentlich macht. Die jungen Leute hören gerne zu, fragen nach und werden gelegentlich auch von dem ein oder anderen Beispiel begeistert. Besonders spannend sind freilich die Gespräche, wenn sie über Verhalten in Schule, gegenüber Mitschülern, am Essenstisch oder in der Kirche gehen. Die Serie dieser Gespräche wird auch im nächsten Jahr auf der Dornburg fortgesetzt. Da es nicht immer um den Glauben geht, aber doch sehr oft, sind es inzwischen „Katechismus, Zeugnisse oder andere spannende Themen“.

Bei einem Glaubenszeugnis am Waldrand der Dornburg Foto: RK

Mit Obdachlosen unter der Brücke

In Freiburg haben sich einige Studenten der Medizin und der Naturwissenschaften auf Inititative von Alberto zu einem Glaubenskurs zusammengefunden, der sich mit Fragen der kirchlichen Soziallehre und anderen Themen befasste. Um nicht alles nur theoretisch zu verhandeln, hatte man sich im vergangenen Jahr überlegt, die Obdachlosen der Stadt aufzusuchen und mit ihnen so etwas wie eine Weihnachtsfeier unter der Brücke zu veranstalten. Dazu hatte jeder eine eigene Spezialität gebacken oder etwas gekocht. An ihrem Schlafplatz wurden dann viele Kerzen angezündet, um den Boden zu erhellen. Dann wurde ein Adventskranz aufgestellt. „Niemals im Leben hatte ich einen so lebendigen Geist der Weihnacht erlebt“, meinte einer der Studenten. „Wir aßen, sangen Weihnachtslieder, tanzten und lachten…“ Und die Obdachlosen meinten, dass sie in den vielen Jahren so noch niemals Weihnachten gefeiert hätten. Was beide Gruppen vereinte, war aber nicht nur die gemeinsame Feier, sondern auch das Vertrauen in Gott, das jeder auf seine Weise benötige.

Weihnachten mit Obdachlosen Foto: AR

Als "Siedler" in den Sommerferien in Seeland

Eine Teilnehmerin amSurvival-Camp "Siedler" in Seeland/Niederlande berichtet von der internationalen Jugendbegegnung: "Auch Kanufahrten, Fahrradtouren, Ponyreiten und Schwimmen am nahegelegenen Fluss standen auf dem Programm. Doch das Bedeutendste im Camp war das religiöse Bildungsprogramm. In täglichen religiösen Inputs, der Heiligen Messe, Anbetungen, Workshops, persönlichen Gesprächen mit unserem Geistlichen Dr. Massmann und mit den liebevoll als „die Dorfältesten“ bezeichneten Betreuern bot sich den wissbegierigen Siedlern die Möglichkeit, sich tiefer mit wichtigen Fragen ihres Lebens zu beschäftigen: Was ist Freundschaft? Was ist mir wichtig im Leben? Wie finde ich den Weg, den Gott für mich vorgesehen hat? Erstmalig hatten die Siedler eine Kapelle mit dem Allerheiligsten vor Ort, so dass sie, wann immer sie wollten, Jesus besuchen und direkt mit ihm in einem persönlichen Gebet die Fragen klären konnten. "