Papst bestätigt Wunder des Opus-Dei-Gründers

Außergewöhnliche Heilung eines Chirurgen

KÖLN. (EL) Die Freude für alle Mitglieder der 1928 gegründeten Laien- und Priesterorganisation Opus Dei ist groß. Am 20. Dezember bestätigte Papst Johannes Paul II., dass auf Fürsprache des seligen Josefmaria Escrivá 1992 ein Wunder geschehen ist. Damit steht der Heiligsprechung des Opus-Dei-Gründers nichts mehr im Weg.

Was ist geschehen? Der spanische Chirurg Manuel Nevado wurde 1992 von einer unheilbaren chronischen Radiodermatitis geheilt, nachdem er den Opus-Dei-Gründer Josefmaria Escrivá um Fürsprache bei Gott angerufen hatte. Die Krankheit, die international chronische Radiodermatitis genannt wird, tritt häufig als Berufskrankheit von Ärzten auf, die ihre Hände über längere Zeit schädlichen Röntgenstrahlen ausgesetzt haben. Die Krankheit gilt als unheilbar, denn einmal aufgetreten schreitet sie unaufhaltsam fort und bildet schließlich Hautkrebs. Im November 1992 empfahl dem erkrankten Arzt jemand, sich der Fürsprache des seligen Josefmaria Escrivá anzuvertrauen, um Heilung von seiner Krankheit zu finden. Nevado tat dies und bald schon besserten sich seine Hände. Ab Januar 1993 waren alle Hautschäden verschwunden und der Chirurg konnte wieder problemlos operieren. In den folgenden Jahren bestätigen neutrale Untersuchungen die Heilung des Patienten. Es dauerte bis 1998, dass die Heilung der Fürsprache des seligen Josefmaria zugeschrieben wurde. Daraufhin machte sich am 21. September die ordentliche Versammlung der Kardinäle und Bischöfe für eine Heiligsprechung die medizinischen und theologischen Gutachten zu Eigen. Jetzt erst, mit der Bestätigung durch den Papst, ist die Heilung nun offiziell von der Kirche als Wunder anerkannt.

Josefmaria Escrivá wurde am 9. Januar 1902 in Nordspanien geboren. 1925 erhielt er die Priesterweihe und am 2. Oktober 1928 „ließ Gott ihn das Opus Dei schauen, einen neuen Weg der Heiligkeit im normalen Alltagsleben“. Josefmaria Escrivá starb 1975 in Rom und wurde 1992 selig gesprochen. Das von ihm gegründete Opus Dei ist eine Laien- und Priesterbewegung mit internationalem Wirkungskreis. Heute gehören ihm über 84000 Personen aus fünf Kontinenten an, davon rund 1800 Priester. Das Opus Dei hat sich zur Aufgabe gestellt, unter Christen aller gesellschaftlicher Stellungen die Vollkommenheit nach dem Evangelium in den ganz normalen Lebensumständen zu fördern, besonders aber in der Ausübung der jeweiligen Berufsarbeit. Der Zentralsitz des Opus Dei befindet sich in Rom.

Es wird nicht überraschen, dass die nun bevorstehende Heiligsprechung bei den Gegnern des Opus Dei Kritik hervorrufen wird. In den siebziger und achtziger Jahren gab es um das Opus Dei auch in Deutschland heftige Auseinandersetzungen. Vorgeworfen wird ihm, es sei konservativ und ausgesprochen Rom- und Papsttreu.

Wann genau der Tag der Heiligsprechung sein wird, steht noch nicht fest. Aus Anlass des 100. Geburtstags (9. Januar) wird Kardinal Joachim Meisner am 19. Januar um 11 Uhr ein Pontifikalamt im Kölner Dom feiern.

Kirchenzeitung Köln