„Ich liebte den Regen, die Sonne, den Wind...“ – ein Nachruf auf Hedwig Pütz

Hedwig Pütz war die erste Supernumerarierin, die sich in Deutschland Anfang der 50er Jahre dem Opus Dei angeschlossen hat. Dass sie eine rheinische Frohnatur und gläubige Christin war geht aus einer kurzen Lebensbeschreibung und einem Nachruf hervor, die aus Anlass Ihres Todes am 20. Februar 2019 von Freundinnen verfasst wurde

Hedwig Pütz (Foto:privat)

Hedwig (14.06.1929- 20.02.2019) stammte aus einer Lehrerfamilie, ihr Vater und auch ihr Ehemann waren Lehrer und Grundschulrektoren im Siegkreis. Sie selbst hat als junges Mädchen ländliche Hauswirtschaft gelernt und ein entsprechendes längeres Praktikum in Frankreich gemacht.

Sie ist die erste deutsche Supernumerarierin, hat das Werk durch Käthe Retz etwa im Jahr 1953 kennengelernt und auch mit ihr den Brief geschrieben, mit dem sie 1957 um die Aufnahme ins Werk gebeten hat.

Sie war Mutter von drei Söhnen und kümmerte sich liebevoll um den Haushalt. Ihre besondere Liebe galt der Arbeit im Garten, den sie stets besonders pflegte und der wunderschön war.

Vor etwa 25 Jahren trat Krebs bei ihr auf, ein Lymphom, das ihr viele Schmerzen bereitete, die sie mit großer Tapferkeit ertrug. Nach ihrem Tod kommentierten einige Supernumerarierinnen in Bonn, aus ihrem Zentrum, dass sie immer ein Vorbild der Treue für sie gewesen sei.

Sie kümmerte sich jahre- und jahrzehntelang um einen Kreis von Mitarbeiterinnen und einen Kreis von Frauen, die unter ihrer Anleitung Kleider, andere Modeartikel und Wandteppiche herstellten. Hedwig war sehr begabt, wunderschöne Wandteppiche mit Stoff-Applikationen nach mittelalterlichem Vorbild zu nähen.

Sie organisierte zusammen mit diesen Frauen Bazare und einmal sogar eine Modenschau in Bad Godesberg. Mit dem Geld, das sie für ihre Produkte einnahmen, unterstützten sie das Werk, auch in lateinamerikanischen Ländern.

Hedwig war eine rheinische Frohnatur, „mitreißend in ihrer Fröhlichkeit“ und voll lustiger Ideen, vor allem aber zeigte sie immer, auch in schwierigen Situationen und noch ganz kurz vor ihrem Tod großen Humor, der ihr und den anderen, die bei ihr waren, half, die Schwierigkeiten mutig anzugehen und manches zu relativieren.

Sie war tief dankbar für ihre Berufung zum Werk und für den Glauben, hat viele Frauen ermuntert, an den Bildungsmitteln teilzunehmen. Noch vor zwei Jahren (2017) hielt sie eine kleine Rede auf der Feier der 60 Jahre der weiblichen Abteilung in Deutschland.

Kurz vor ihrem Tod, der durch erneut aufgetretenen Krebs hervorgerufen wurde, gab sie einer von uns einen Zettel mit einem kleinen Gedicht, das ihr Leben, wie sie sagte, zusammenfasst:

„Ich liebte den Regen, die Sonne, den Wind.
Ich liebte die Menschen, so, wie sie sind.
Ich liebte die Erde, das Leben auf ihr.
Doch tief im Herzen trug ich
Sehnsucht nach Dir, Mein Gott“.

Ein weiterer Nachruf auf Hedwig Pütz