Eine typisch deutsche Darstellung der Gottesmutter

Am 22. September vor 60 Jahren in Bonn schrieb unser Gründer ein Stoßgebet, das er dann lebenslang an Maria richtete. Peter Blank erinnert sich an diese Begebenheit.

Am 22. September 1958 habe ich unseren Gründer zum ersten Mal gesehen. Es war im Bonner „Althaus“, dem ersten Zentrum des Opus Dei in Deutschland. Das Treffen fand unter einem großen Bild der Isenheimer Madonna von Matthias Grünewald statt. Ich bin mir sicher, dass der heilige Josefmaria die Muttergottes in diesem Bild begrüßt hat, als er ins Wohnzimmer kam.

Während des Beisammenseins zeigte ich unserem Vater, wie wir ihn famliär nennen, eine Postkarte mit dieser Madonna. Er schaute sie lange an, und schließlich fragte er, ob das eine typisch deutsche Darstellung der Gottesmutter sei. Dann küsste er das Bild und schrieb auf die Rückseite das lateinische Stoßgebet „Sancta Maria, Germaniae Regina, filos tuos adiuva!“ – Heilige Maria, Königin von Deutschland, schütze Deine Kinder!

Das Faksimile in der Kapelle von Haus Hardtberg

Ein Faksimile hängt heute in Haus Hardtberg. Als ich die Karte an mich nehmen wollte, gab unser Vater sie Don Javier Echevarría, seinem späteren Nach-Nachfolger an der Spitze des Opus Dei. Als Don Javier die Karte zu meinem Erschrecken einstecken wollte, sagte unser Vater: „Nein, die ist für Peter!“ Seitdem befindet sich das Original in meinem Besitz.

Es war meines Wissens das erste Mal, dass unser Vater dieses Stoßgebet benutzt hat. Später hat er dieses Stoßgebet wohl immer wieder – mit allen möglichen Ländernamen – an die Gottesmutter gerichtet, wenn er in ein Land kam oder es auch nur überflog.