Zeichen der Hoffnung in Berlin

Nuntius Périsset besucht Bildungszentrum Wilmershain in der Hauptstadt

Nein, „Berlin ist keineswegs eine heidnische Stadt!“ unterstrich Erzbischof Jean-Claude Périsset. Der Nuntius des Papstes in der deutschen Hauptstadt war zu Gast im Bildungszentrum Wilmershain in Berlin-Wilmersdorf. Dort feierte er mit Mitgliedern, Mitarbeitern und Freunden des Opus Dei die hl. Messe in der Hauskapelle.

Es gebe viele Anzeichen der Hoffnung, bekräftigte Périsset im Gespräch. Er ermunterte die Anwesenden, „mitzubauen an der Kathedrale der Gesellschaft, als lebendige Steine“.

Kreativität und Phantasie von Kindern fördern

Der Nuntius warnte indes vor einer zunehmenden Individualisierung in der Gesellschaft, die nicht zuletzt durch elektronische Unterhaltungsmedien gefördert werde. Daher wies er die Eltern auf die Bedeutung von gutem Spielzeug für ihre Kinder hin – Spielzeug, das die Kinder anzuregen und ihre Kreativität und Phantasie zu fördern vermag. In der heutigen Konsumgesellschaft müsse der Mensch darauf achten, nicht zum Sklaven der Dinge zu werden, die er besitzt. Es sei gut und richtig, alle verfügbaren Mittel zu nutzen, aber: „Wir müssen erkennen, was die Dinge, die wir gebrauchen, aus uns machen.“

Nuntius Pérriset im Gespräch mit der Leiterin des Bildungszentrums Maria Carballeira

Zuvor hatte der Apostolische Nuntius in Deutschland in der Hl. Messe die Tageslesung aus dem Buch Daniel (Dan 6, 12-28) kommentiert. König Darius war gezwungen, das Gesetz der Meder und Perser zur Geltung bringen und Daniel aufgrund dessen Treue zum Glauben zum Tode zu verurteilen. Aber er hoffte insgeheim auf die Rettung Daniels. Daniel blieb unversehrt. So lässt er schließlich den Gott Daniels als den einzigen und wahren Gott im ganzen Reich verehren.

Wir haben eine Berufung als Zeugen der Gegenwart Gottes in der Welt!

In seiner Predigt hob der Nuntius hervor, dass auch die Christen in der heutigen Zeit aufgerufen seien, treu zu sein und das Licht des Glaubens weiterzureichen „bis hin zu den Hohen und Mächtigen der Gesellschaft“. „Es ist eine Frage, ob wir den Glauben an die anderen durch unsere Treue vermitteln.“ Er riet den Gläubigen, Gott gegenüber sehr dankbar zu sein für die Berufung als Zeugen der Gegenwart Gottes in der Welt. Sie seien aufgerufen, ihren Glauben zu vertiefen durch ihr Beten und Nachdenken sowie durch ihre Teilnahme an den verschiedenen Bildungsangeboten. „Alles, was ich empfange, ist auch für andere gültig“, gab der Nuntius zu bedenken und schloss seine Predigt mit den Worten: „Was Gott durch Daniel für das ganze Königreich gewirkt hat, kann er auch heute durch uns für die heutige Welt wirken.“