Wird der Gründer des Opus Dei im nächsten Jahr heiliggesprochen?

Eine Meldung der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

Papst Johannes Paul II. will italienischen Presseberichten zufolge den Gründer des Opus Dei Josemaria Escrivá im nächsten Jahr heilig sprechen. Die Deutsche Presse Agentur (dpa) hat diese Meldung Ende September aufgegriffen und verbreitet. Die italienischen Medien stützen sich darauf, dass angeblich bei einem Treffen von Kardinälen ein Wunder auf Fürsprache des seligen Josemaria als solches anerkannt worden sei. Die dpa berichtet, der Vatikan habe sich hierzu nicht geäußert.

Das Informationsbüro des Opus Dei konnte diese Meldung gegenüber der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln weder bestätigen noch dementieren. Der Postulator des Heiligsprechungsverfahrens, Prälat Flavio Capucci, sagte jetzt in Rom, er wisse nicht, ob und wann das angebliche Kardinalstreffen stattgefunden habe. So oder so habe die Beurteilung eines Wunders durch die zuständige Kongregation des Heiligen Stuhles nur einen Vorschlagscharakter. Die eigentliche Entscheidung treffe der Papst. Sie werde öffentlich gemacht, wenn ein entsprechendes Dekret in Gegenwart des Papstes verlesen wird.

Nach einem zusätzlichen Gutachten, das von neun Theologen angefertigt wird, sowie einer noch ausstehenden Beratung durch mehrere Kardinäle und Bischöfe der zuständigen Kongregation muss auch der Papst die Anerkennung des Wunders formell bestätigen. Erst dann ist der Weg zur Heiligsprechung frei.