Positive Entwicklung der Kirche in China

Millionen junger Menschen und Intellektueller wenden sich dem Christentum zu. Eine Tagung des Acton-Instituts in der Heilig Kreuz Universität in Rom.

Die Nachgiebigkeit der Patriotischen Kirche Chinas gegenüber der Regierung beim Thema Geburtenkontrolle sei eine Manipulation des Evangeliums, erklärte Professorin Raphaela Maria Schmid bei einer Studientagung des US-amerikanischen "Acton Institute" in den Räumen der Päpstlichen Heilig Kreuz Universität in Rom. Die Dozentin für Philosophie an der Päpstlichen Universität Gregoriana würdige die positiven Zeichen in der "fortschreitenden Nähe zwischen der patriotischen Kirche und der Kirche von Rom sowie das immer stärker zunehmende Interesse an Religion unter der intellektuellen Elite". Das größte Hindernis liege darin, "dass die patriotische Kirche durch das Regime, insbesondere bei Themen wie der Geburtenkontrolle, ,gezähmt' worden ist". 

Bei der Tagung, die das Thema: "Die religiöse Dimension der menschlichen Freiheit" beleuchtete, kam P. Bernardo Cervellera, Missionar des Päpstlichen Instituts für Auslandsmissionen und Direktor von "AsiaNews", auf das Wachstum von religiösen Überzeugungen in der Volksrepublik China zu sprechen. "Nach Statistiken der Regierung sind von denen, die der Partei angehören, fast 12 Millionen Personen an irgendeine religiöse Organisation gebunden; 5 Millionen davon praktizieren regelmäßig." 

 P. Cervellera wies darauf hin, dass die vielen Gläubigen in China -- 300 Millionen inoffiziell, 100 Millionen offiziell -- für Hardliner des Regimes eine "echte Niederlage" bedeuteten. "Die tröstliche Nachricht dabei ist, dass dieses Wiedererwachen vor allem bei jungen Erwachsenen und Leute festzustellen ist, die jünger sind als 30." Das Phänomen der religiösen Renaissance in der kommunistischen Volksrepublik habe vor allem die Elite erfasst, fuhr der Priester fort. Amtliche Erhebungen untermauerten die Tatsache, dass sich in China besonders die Gebildeten der Religion zuwenden. Diese Entwicklung "entlarvt definitiv den Mythos von einer aufklärungsfeindlichen Religion".

Die Tagung an der römischen Heilig Kreuz Universität gehörte zu einer Veranstaltungsreihe des "Acton Institute" über die Bedeutung der Sozialenzyklika Centesimus Annus. Die 1990 gegründete Einrichtung ist nach John Emerich Edward Dalberg Acton benannt, dem ersten Baron Acton von Aldenham (1834-1902), dem "Historiker der Freiheit". Auftrag des Institutes ist es, eine freie, von individueller Freiheit geprägte und von religiösen Prinzipien getragene Gesellschaft zu fördern.

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