Die Verkörperung der Botschaft im Leben anderer Menschen

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Eine Kinderärztin: „Was für mich besonders beeindruckend, liebens- und nachahmenswert ist in seiner [Escrivás] menschlichen Ausstrahlung, sind seine Herzlichkeit und Wärme im Umgang mit den Menschen und seine Freude. Diese Charakteristika habe ich seitdem versucht, im Umgang mit den Menschen, besonders aber mit allen ‘meinen Kindern’, umzusetzen und ihnen und ihren Eltern auf diese Weise etwas für ihr Leben zu schenken.”

Ein Polizist: „Gerade im Beruf habe ich erfahren, wie heilsam es sein kann, einem unsympathischen Arbeitskollegen besondere Aufmerksamkeit zu schenken und auch in ihm das Gute – Gott – zu sehen. Oder auch einem Delinquenten, Drogenabhängigen oder psychisch Kranken mit Achtung zu begegnen und seine Würde als gefallener Mensch nicht noch stärker zu verletzen.“

Ein Angestellter der öffentlichen Verkehrsbetriebe: „Wie oft müssen wir etwas erledigen, was uns Mühe kostet und wir am liebsten verschieben möchten. Ich versuche, es dennoch zu tun und die Unannehmlichkeit aufzuopfern. Zehrt mir ein Mitmensch an den Nerven, so bin ich bestrebt, nicht voreilig zu reagieren und dies als Teil von meinem Kreuz zu betrachten.“

Eine Universitätsangestellte: „Ich hatte eine vollkommen materialistische Vorstellung von der Welt und vom Leben. Ich war überzeugt, dass eine gerechte und egalitäre Gesellschaft nur durch eine bewaffnete Revolution zu erreichen war. An der Universität lernte ich eine Freundin kennen, die mir eine Alternative aufzeigte: Sie sprach vor allem von einer gut gemachten Arbeit. Allmählich revidierte ich meine Einstellung. Heute trete ich für eine andere Revolution ein, für eine, die ausgeht von dem, was jeder einzelne den anderen geben kann.“

Laura, Schreinerlehrling im Centro de Apoyo al Desarrollo Integral (CADI), Montevideo: „Man lernt hier nicht nur, Holz zu bearbeiten. Du lernst, mit jemandem zusammenzuleben, der anders ist als du, oder anders denkt als du. Du lernst, … tolerant zu sein und den anderen so zu nehmen, wie er ist. Weil er nicht so sein kann wie du willst.“

Matilde, Slum-Bewohnerin in Bogotá: Matilde lebt in einer engen Baracke in den Slums von Bogotá (Kolumbien). Ihr ganzes Leben lang hat sie gearbeitet. Aber jetzt, mit gut 60 Jahren, ist sie dazu nicht mehr in der Lage; eine rheumatische Arthritis hindert sie daran. Ihr Mann trank, verlor deswegen seinen bescheidenen Arbeitsplatz und verliess sie samt ihren 5 Kindern. Mit ihren heimlichen Ersparnissen kaufte sich Matilde ein Grundstück und baute nach und nach das Häuschen, in dem sie heute lebt. Die jüngste Tochter machte ein Berufsdiplom in einer Schule namens Miragua. Über diese Schule lernte Matilde das Opus Dei kennen, dem sie später auch beitrat. Sie fand zu einem soliden Glaubensleben zurück und bekam eine regelmässige Bildung. Sogar Lesen und Schreiben brachten ihr die Lehrerinnen bei. Ihr Dasein sieht sie heute mit ganz anderen Augen: „Mein Leben war sehr bitter. Aber jetzt, wo ich zu nichts tauge, wo ich nichts habe, nicht einmal die Gesundheit zum Arbeiten, gerade jetzt bin ich sehr glücklich.“

Eine junge Ärztin: „Früher fand ich es fast schick, die immer wieder aufkeimende Traurigkeit zu kultivieren. Ich wollte damit mir und anderen klarmachen, wie ernst und schwer das Leben ist … Dabei hatte ich sogar das Gefühl, besonders religiös zu sein … Ich hatte einfach wenig Ahnung, was es bedeutet, Kind Gottes zu sein, einen Vater im Himmel zu haben … Wie unbeschwert – im guten Sinn – lebe ich, seit ich mich nicht mehr allein ‘verantwortlich’ weiss!“

Montserrat Caballé, Sopranistin: „‘Wir leben, als ob der Herr fern wäre, dort, wo die Sterne leuchten, und wir bedenken nicht, dass Er auch immer an unserer Seite ist.’ Diese Worte des seligen Escrivá de Balaguer … haben mich ermutigt, in meiner Arbeit aus dem Glauben zu leben, vor dem Auftritt auf einer Bühne nie das Beten zu vergessen, mit Gott während des Tages auf die eine oder andere Weise zu sprechen; zu verstehen, dass mein Glaube auch über meine persönliche Sphäre hinausreichen kann.“

Alexander Ivanovitsch Zorin, russischer Schriftsteller: „Hier in diesem Land sehen viele im Beruf ein drückendes Joch, sie fühlen sich wie angekettet, ohne sich davon befreien zu können. Dagegen sagt Escrivá, dass der Beruf für jeden Menschen wie eine göttliche Offenbarung sein kann. Vor längerer Zeit empfand ich das auch einmal so, aber Escrivá hat es auf den Punkt gebracht. Ich merkte, dass ich hier an meinem Schreibtisch Gott begegne.“

Eine Kinderkrankenpflegerin: „Die Arbeit, die ich früher etwas gelangweilt und mit Routine verrichtet hatte, bekam neuen Schwung und Glanz. Ich wusch immer noch Gesichtchen und Händchen jeden Tag. Aber dies geschah nun aus einem Blickwinkel, der sich nicht mehr auf den rein menschlichen und materiellen Aspekt beschränkte.“

Johny Laboriel, mexikanischer Sänger und Showmaster: „Ich befand mich im Bann der Droge. Alle hielten mich schon für geschafft und waren überzeugt, dass ich da nicht mehr herauskommen würde. Die Antwort bekam ich von Der Weg [Buch von Escrivá]: Du musst den Stolz empfinden, Sohn Gottes zu sein. Als ich von der Droge loskam, glaubte ich, dass ich auch aus dem Showbusiness aussteigen müsste. Mir schien, das sei nun doch wohl nicht mehr mein Platz. Doch die Antwort gab mir, wie immer, Der Weg. Es ist der Punkt, wo es heisst: ‚Dort, wohin du gestellt bist, gefällst du Gott’. Ich hatte das Gefühl, der Vater [Escrivá] sage mir: Gott will, dass du dich gerade an dem Platz heiligst, wo du bist. Am selben Abend hörte ich ein Lied von Frank Sinatra, das mich tief beeindruckte. Ich übersetzte es, passte es meinem Seelenzustand an und kehrte damit in die Welt der Unterhaltung zurück. Ich will nur eins, nämlich das, was der Vater sagt: meine Arbeit heiligen. Bevor ich mit meiner Show beginne und mich anschicke, vor mein Publikum zu treten, rufe ich mir diesen Satz aus dem Weg in Erinnerung: ‚Wenn du den Beifall für deine Leistung vernimmst, soll in deinen Ohren auch das Gelächter ertönen, das deine Misserfolge auslösten’.“

Sr. Isabel Martín Rodríguez, Krankenpflegerin und Ordenspriorin, über Kranke, die von Josefmaria Escrivá betreut wurden: „Ich erinnere mich an junge tuberkulosekranke Frauen, die sogar die menschliche Freude wiederfanden, obwohl sie wussten, dass sie sterben würden. Sie nahmen den Tod an, ohne ein Drama daraus zu machen, mit Natürlichkeit, mit Hoffnung. Sie pflegten sogar ihr Äusseres, um Frieden auszustrahlen, um ihre Besucher am Krankenbett nicht traurig zu machen und um frohen Mutes vor Gott hinzutreten. … Mit meiner ganzen gesunden Jugend kam ich so weit, diese Kranken zu beneiden um so viel Liebe und Starkmut. … Diese Frauen liessen sich vom Herannahen des Todes nicht unterkriegen.“

Luis de Moya, Arzt und Priester: Als Luis de Moya an einem Apriltag im Jahr 1991 erwachte, war er von den Zehenspitzen bis zum Hals gelähmt. Abrupt wurde er mitten aus seinem Arbeitsleben gerissen, weil er am Steuer eingeschlafen war. Doch dieser 38-jährige Priester des Opus Dei hat weder seinen Humor noch die Lust am Leben und Arbeiten verloren. Mit Hilfe eines Computers und eines Rollstuhls gibt er heute wieder Theologieunterricht an der Universität. „Ich habe nicht den Eindruck, etwas besonders Schwieriges zu tun“, meint er – nicht ohne hinzuzufügen, dass „die Hilfe, die ich von denen bekomme, die mich lieben“, entscheidend ist. Viele Behinderte stehen mit ihm im Kontakt. „Nach einer gewissen Zeit“, sagt Luis, „haben sie ihren physischen Zustand voll akzeptiert. Aber nach wenigen Minuten Gespräch kommt ungewollt heraus, dass sie dennoch leiden: nämlich unter dem Unverständnis ihrer Umgebung. Am meisten tut es dem Menschen weh, wenn die Liebe fehlt: wenn man weder liebt noch geliebt wird. Für mich ist das Leben einer jeden Person ein zur Ewigkeit berufenes Leben, das Leben eines Kindes Gottes.“