„Damit wir Werkzeuge in den Händen Gottes sind“

Der Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarria, weiht 26 Priester in Rom

Laurent Mazingi im Kreis seiner Verwandte

Der Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarria hat am 31. Mai in Rom 26 Diakone zu Priestern geweiht. Alle Neupriester gehören der Prälatur Opus Dei an. Sie stammen aus 12 Ländern, darunter Argentinien, Brasilien, Chile, England, Frankreich, Japan und Nigeria.

Bischof Echevarria forderte die Neupriester während seiner Predigt in der römischen Basilika St. Eugenio auf, dem Beispiel des heiligen Josefmaria zu folgen, seinem „Vorbild priesterlicher Ganzhingabe“ nachzueifern, „immer und zu jeder Zeit ein Spiegelbild Christi zu sein, damit die Menschen, – wenn sie euch sehen, eure Predigten hören, euer Verhalten beobachten – das heilige und barmherzige Antlitz Christi sehen.“ Dann wandte er sich an die Familien der Neugeweihten: „Dankt dem Herrn für die Liebe, mit der Er eure Familie ausgezeichnet hat und versucht, dieser Bevorzugung mit einer Erneuerung eures christlichen Lebens zu entsprechen.“

Einer der Neupriester Abbé Laurent Mazingi Kadogo sagte nach der Weihe: „Ich hoffe, dass viele Menschen für mich und für alle Priester beten, damit wir Werkzeuge in den Händen Gottes sind, die Freude, Verständnis und Frieden ausstrahlen.“ Der 32jährige Abbé Laurent, der aus Bukavu-Sud Kivu in der Demokratischen Republik Kongo stammt, fügte hinzu: Ihn habe vor allem das Beispiel des Papstes geholfen: „Seine schonungslose Hingabe an die Kirche und an alle Menschen ist für mich Ansporn, selbst großzügig zu sein.“

„Afrika! Afrika, der Friede, der Kongo“

Bei einem Zusammentreffen mit Johannes Paul II. habe er intensiv gespürt, wie sehr der Papst es verstehe, zu lieben und zu dienen. „Als er mich sah, sagte er sofort: 'Afrika! Afrika, der Friede, der Kongo'. Mich hat sehr bewegt, diese Worte aus dem Mund des Papstes zu hören. Es war wie ein großartiges Gebet zu unserem Vater Gott“, so der kongolesische Neupriester.

Auf den seit Jahren dauernden grausamen Krieg im Kongo angesprochen, sagt Laurent, dass er täglich für all die jene bete, „die den Frieden herbeiführen könnten, und dass eine Lösung dieses Konflikts nicht weiter aufschoben wird, weil Gewalt ein Weg ohne Zukunft ist.“

Laurent Mazingi Kadogo, ursprünglich Volkswirt, hat fünf Jahre in Rom Theologie studiert. Er nehme aus Rom vor allem den Wunsch nach Friedens mit, „eines christlichen Friedens, der einen dazu bewegt, sowohl zu vergeben, als auch um Verzeihung zu bitten“, betonte der junge Kongolese. In Rom habe er verstanden, „dass die Kirche eine Familie ist, die ich täglich mehr lieben und der ich dienen will.“

Familie Hénaux

Stéphane und Pierre-Antoine Hénaux - zwei Priester aus einer Familie

Geweiht wurde auch der 31jährige Stéphane Hénaux aus Poyssy in Frankreich. Für ihn und seine Familie ist 2003 ein besonderes Jahr: „Mein Bruder Pierre-Antoine ist Benediktiner im Kloster Fontgombault bei Poitiers. Er wird im Sommer zum Priester geweiht. Meine Eltern, die beide dem Opus Dei angehören, sind sehr glücklich. Pierre-Antoine und ich beten dafür, dass wir alle dem Willen Gottes treu sind.“

Ein weiterer Neupriester, Shohei Kimura, stammt aus Osaka in Japan. Seine Eltern und Geschwistern sowie eine Gruppe aus der Pfarrei „Ibaraki“ mit Pfarrer Inove wohnten der Zeremonie bei. „Es hat mich tief bewegt, Gläubige aus Ibaraki bei meiner Priesterweihe zu sehen. Dort wurden in der Vergangenheit Christen verfolgt; viele mussten im Untergrund leben.“

„ Priester zu sein ist etwas sehr Schönes und sehr Großes“

Shohei mit seinem Vater und seiner Schwester

Auf seinen Weg zum Priestertum angesprochen sagte Shohei: „Mit 12 Jahren wurde ich getauft. Diesen entscheidenden Schritt getan zu haben, verdanke ich vielen Menschen, vor allem meine Eltern. Meine Mutter, die vor 10 Jahren gestorben ist, war dank einer Freundin vier Jahre zuvor katholisch geworden. Sie betete häufig den Rosenkranz. Irgendwann stellte sie mir ein Priester vor, der mir dann Katechismusunterricht gab. Meine Mutter wünschte, dass ich Priester werde, respektierte aber meine Freiheit. 'Shohei', sagte sie einmal, 'Priester zu sein, ist etwas sehr Schönes, sehr Großes.'“

Auch seinem Vater schulde er Vieles. „Er ist Atheist. Meiner Konversion stand er kritisch gegenüber. Dennoch hat er meine Mutter und mich vor Verwandten immer verteidigt, die meine Konversion wie die meiner Mutter als Verrat ansahen. Dass ich katholisch wurde, war besonders gravierend, weil ich der Erstgeborene bin. 'Lasst ihn in Ruhe', sagte mein Vater immer, 'wenn er konvertieren möchte, soll er es tun'