Prälat Dr. Christoph Bockamp, Regionalvikar des Opus Dei in der Region Mitteleuropa, feierte für sie am 11. Januar die Exequien in der Pfarrkirche St. Pantaleon, Köln. In seiner Predigt legte er anhand des Tagesevangeliums (Mk 1, 29-39) Motivation und Kraftquelle dieser tüchtigen, liebenswerten Frau dar. So wie Jesus seinen Tag mit dem Gebet am frühen Morgen begann, sich dann den Menschen widmete, die er heilte und die er lehrte, dann von einem Ort zum anderen zog, um mehr Menschen zu erreichen, so habe auch Ana Maria Quintana ein Leben aus dem Gebet geführt, den Umgang mit dem Herrn in der täglichen Arbeit gesucht und in ihrer liebenswürdigen Art, viele Kontakte und Freundschaften gepflegt, und auf diese Weise vielen Menschen geholfen, Gott näher zu kommen.
Sie arbeitete zunächst im Öffentlichen Dienst in Spanien
Ana Quintana wurde im Jahr 1928 in Santander geboren. Aufgewachsen ist sie in der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939), in einer katholischen Familie als jüngste von drei Geschwistern. Ihre große Leidenschaft waren von Kindheit an die Bücher. Sie las alles, was ihr in die Hände fiel. Damals gehörte sie zu den wenigen jungen Frauen in Spanien, die ein Studium und eine Berufsausbildung abschlossen. Sie besuchte eine Höhere Handelsschule und stellte sich im Jahr 1949 nach langer Vorbereitung einer Auswahlprüfung für den öffentlichen Dienst als Finanzbeamtin im Spanischen Finanzministerium. Von 700 Bewerbern wurden 70 ausgewählt. Sie kam auf den 17. Platz und erhielt eine Stelle in Valencia. Nach einiger Zeit wechselte sie 1952 nach Bilbao, um ihrer Heimatstadt Santander näher zu sein. Dort lernte sie das Opus Dei kennen. Wie sie erzählte, kam sie dort mit einer jungen Frau in Kontakt, die Mitglied des Opus Dei war und deren sympathisches und offenes Wesen ihr imponierte. Die säkulare Art den christlichen Glauben konsequent zu leben, zog sie an. Durch die Teilnahme an Besinnungstagen und Einkehrstunden, erkannte sie, dass Gott sie auf diesen Weg rief. Ihrer Berufung blieb sie 70 Jahre treu.
Sie besaß praktische Fähigkeiten und intellektuelle Neugier
Ihre Kenntnisse in finanziellen Fragen, ihre intellektuelle Neugier und ihre praktische Begabung brachte sie in den Aufbau der apostolischen Arbeit in Deutschland ein. Ganz entscheidend wirkte sie mit beim Bau des ersten großen Wohnheims für Studentinnen „Muengersdorf“ in Köln. Sie beherrschte die deutsche Sprache ausgezeichnet, war stolz auf ihr Heimatland und zugleich ganz verbunden mit ihrer zweiten Heimat in Deutschland. Sie war jahrzehntelang aktives Mitglied im Bund der Hauswirtschaftsmeisterinnen, engagierte sich mit großem Interesse im Verein „Fortis Colonia“ und besuchte bis zuletzt Angebote der Kölner Universität für Gasthörer.
Viele junge und ältere Menschen haben sie auf dem Weg zu ihrer letzten Ruhestätte auf dem Friedhof Melaten begleitet. BS