Aktionen der Solidarität

Acht neue Entwicklungs-Projekte vorgestellt

Federica Paolini (vom Informationsbüro des Opus Dei in Rom), Leon Tshilolo (Monkole) und Charles Oseuza (IIT).

Am 9. Januar 2002 haben in Rom Entwicklungshelfer vom Opus Dei aus 8 Ländern neue Initiativen für Unterprivilegierte vorgestellt, die aus Anlaß des 100. Geburtstages von Opus-Dei-Gründer Escrivá entstanden sind.

Im Kongo

Das Krankenhaus Monkole in Kinshasa baut derzeit im Südwesten der kongolesischen Hauptstadt eine Sanitätsstation auf. Durch Landflucht und durch die Kriege der vergangenen Jahre sind die Verhältnisse dort äußerst kritisch. Das Monkole-Team wird sich neben dem medizinischen Bereich unter anderem der Säuglingspflege sowie der Haushalts- und Nachbarschafts-Hygiene annehmen und sein Angebot später auf den Bildungssektor ausweiten. Mit Hilfe eines lokalen Radiosenders sollen rund 30.000 Personen erreicht werden. Das Grundstück für die Sanitätsstation stellte eine protestantische Gemeinde zur Verfügung. Die Einweihung ist für November 2002 geplant.

In Kolumbien

Am 16. Januar nimmt in Kolumbien die Landwirtschaftsschule Gutanfur ihre Arbeit auf. Der Einzugsbereich dieser Initiative von Mitgliedern des Opus Dei umfaßt sechs Dörfer des schwach entwickelten Tenza-Tales im Landesinneren. Gutanfur beginnt mit drei Schwerpunkten: Landwirtschaftliche Ausbildung für Jugendliche, bei der nach dem Dualen System jeweils eine Woche Schulunterricht mit vierzehn Tagen Landarbeit abwechselt. Erwachsene Kleinbauern bzw. Landarbeiter erlernen sinnvolle Anbau-und Zuchtmethoden und werden schrittweise mit dem Genossenschaftswesen vertraut gemacht. Außerdem geht es Gutanfur um die Produktivitäts- und Ertragssteigerung in der Region als Ganze.

In Nigeria

In Nigeria, wo die Arbeitslosigkeit fast 60% beträgt, haben Mitglieder des Opus Dei im Oktober 2001 ein Berufsbildungszentrum für Jugendliche ohne Schulabschluß angefangen. Das Institute for Industrial Technology (IIT) liegt in einem Industriegebiet am Rande von Lagos und steht Angehörigen aller Religionen, Rassen und Stämme offen. Damit wollten die Initiatoren zum 100. Geburtstag des seligen Josefmaria sein Anliegen aufgreifen, den Unterprivilegierten bei der Verbesserung ihrer sozialen Lage zu helfen. Das IIT verbindet wie Gutanfur in Kolumbien Berufsschulunterricht mit praktischen Arbeit im Betrieb. Diese Duale System, das in Deutschland entwickelt wurde, hat sich weltweit bewährt. Die Schule vermittelt Grundbildung, auch auf sozialem und ethisch-moralischem Gebiet, während die Fabrik praktische Erfahrung und kollegiale Zusammenarbeit lehrt, also fit macht für die wirkliche Arbeitswelt. Im IIT erhalten Jugendliche eine dreijährige Elektriker- oder Schlosserlehre. Zugleich lehrt sie das Berufsbildungszentrum auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes, sich aktiv für ihr eigenes Fortkommen und für ihre Familien einzusetzen, aber auch für ihren Betrieb und die Gesellschaft. Erwachsene können zweijährige Kurse belegen, die beide Handwerke kombinieren.

Centro Elis

Die Präsentationen fanden im Centro Elis statt, einem Berufsbildungszentrum im römischen sozialen Brennpunkt Tiburtino. Der selige Papst Johannes XXIII. hatte die Gründung dem Opus Dei anvertraut, eröffnet wurde Elis im Jahre 1965 durch Paul VI. Seither sind weltweit viele unterschiedliche Sozialinitiativen entstanden, von denen jetzt 17 vorgestellt wurden.

Die weiteren Neugründungen sind zwei Ambulanzen in strukturschwachen Vorstädten von Monterrey (Mexiko) und Caracas (Venezuela), eine landwirtschaftliche Bildungsstätte für Landfrauen in Siennica (Polen), ein Zuwanderer-Zentrum in Barcelona sowie eine Sozialstation in einem Armenviertel von Montevideo (Uruguay).