50 Jahre Chapultepec

Vor fünfzig Jahren entstand die Schule Chapultepec in der Stadt Culiacán im Nordwesten von Mexiko. Sie war weltweit die zweite korporative schulische Einrichtung des Opus Dei.

Mensch sein – auch lernen gehört dazu

Dieser einprägsame Wahlspruch der Schule Chapultepec gilt  auch für vielen Schulen ähnlichen Charakters, die heute in der ganzen Welt verbreitet sind. Sie werden von Eltern getragen, die ihren Kindern eine anspruchsvolle christlich geprägte Erziehung vermitteln wollen. Am Anfang stand eine Anregung des heiligen Josefmaria Escrivá. Die erste Einrichtung dieser Art war „Gaztelueta“, 1951 in Bilbao (Spanien) entstanden.

In den fünfziger Jahren war der spanische Ingenieur Gonzalo Ortiz de Zárate nach Mexiko gekommen, um die kurz davor begonnene apostolische Arbeit des Opus Dei im Lande zu verstärken. Er fand eine Stellung in einer landwirtschaftlichen Institution in Culiacán und dozierte Mathematik in der Autonome Universität von Sinaloa.

Im Kreis von mit ihm befreundeten Familien entstand der Plan, eine von Eltern getragene Schule zu gründen. So entstand Chapultepec.

Der Name stammt aus dem nahuatl, der offizielle Sprache im aztekischen Reich, und bedeutet „Hügel von Chapul“.

Die Eltern zuerst

Das Schulwappen

Das Wappen der Schule wurde von Don Pedro Casciaro entworfen, der die Arbeit des Opus Dei in Mexiko begonnen hatte. Er war Priester und hatte früher in seinem Zivilberuf als Architekt gearbeitet. Er ließ sich von einer Darstellung aus dem so genannten „Band der Wallfahrt“, auch „Codex Boturini“ genannt. inspirieren. Dieses Dokument, das auch Alexander von Humboldt bei seinem Mexikobesuch 1803 bewundert und beschrieben hatte, ist eins der ältesten Zeugnisse der Kultur des Nahuatl-Volkes. Eins der Bilder stellt eine Heuschrecke auf einem Hügel dar. Vom Abhang dieses Hügels entströmt ein Fluss, der das Tal bewässert. Die alte mythologische Symbolik passte zu den Zielen der Schule: Bildung vermitteln als ein Fluss, der die Gesellschaft befruchtet.

Zwei Schüler bei einem naturwissenschaftlichen Experiment

In den Anfangszeiten – erzählt heute Héctor Peña, der schon im ersten Förderkreis dabei war – „hatten wir kein Geld und kaum materielle Hilfsmittel, aber da hatte uns die Freude richtig gepackt, etwas sinnvolles für die Erziehung unserer Kinder zustande zu bringen. Vom heiligen Josefmaria hatten wir gelernt, dass bei solchen Erziehungsprojekten die Eltern an erster Stelle stehen, dann die Lehrer und schließlich die Schüler. Deswegen haben wir von Anfang an versucht, auch für die Familien der Schüler dazusein: Vorträge, Glaubenskurse, kulturelle Besuche usw.“

Neben den grundlegenden Schulfächern ist in der Schule Tradition geworden, Sprachen (vor allem Englisch und Französisch) und Sport besonders zu pflegen.

Der dankbare Blick in eine erfolgreiche Arbeit regt an, nach der Zukunft zu fragen? Roberto Vázquez, ehemaliger Schulverwalter und Tutor in der Schule, sieht das Weiterbestehen auf Qualität als selbstverständlich an. Und er spricht von einem realisierbaren Traum, der bald Wirklichkeit werden soll: „Dass die Eltern sich in anderen, ähnlichen Einrichtungen wie Chapultepec engagieren, diesmal aber im Blick auf bedürftigen Familien“.

Der Traum sei also: „Anspruchsvolle Erziehung in sonst marginierte Schichten der Gesellschaft hineinzutragen. Dies soll von den Eltern ausgehen. Nicht die Regierung oder die Politiker sind dafür verantwortlich, sondern jeder einzelne. Jeder soll sich fragen: ‚Ich selbst… Was kann ich tun?’ Denn in dem Maße, in dem einer hat, muss er geben; und zwar nicht von seinem Überfluss, sondern von dem, was er hat“.