Lasst uns unseren Brüdern und Schwestern in Schwierigkeiten nahe sein

Die Liebe zur Armut und ihre Auswirkungen in einer Auswahl von Texten des heiligen Josefmaria.

In seiner Botschaft zur Fastenzeit ermutigt uns der Papst, uns von materiellen Gütern zu lösen, um Menschen in Schwierigkeiten zu helfen:

"Lassen wir den Egoismus, den auf uns selbst fixierten Blick hinter uns und wenden wir uns dem Ostern Jesu zu: unsere Brüder und Schwestern in Not sollen unsere Nächsten sein, mit denen wir unsere geistlichen und materiellen Güter teilen".

Der heilige Josefmaria hilft uns, diese Liebe zur Armut und ihren Auswirkungen zu verwirklichen.

“Die wahre Armut besteht nicht im Nichthaben, sondern im Losgelöstsein: im freiwilligen Verzicht auf die Herrschaft über die Dinge. Deshalb gibt es Arme, die in Wirklichkeit reich sind. Und umgekehrt.“

Der Weg 632

“Du hast den Geist der Armut nicht, wenn du die Möglichkeit hast, unauffällig zu wählen, und dir nicht das Schlechtere nimmst.“

Der Weg 635

“Wenn du diesen Geist erlangen willst, dann rate ich dir, in Bezug auf dich selbst genügsam, in Bezug auf die anderen aber großzügig zu sein. Meide überflüssige Ausgaben aus Verschwendung, Laune, Eitelkeit, Bequemlichkeit... Schaffe dir keine Bedürfnisse. Mit einem Wort, lerne vom heiligen Paulus: Ich weiß mich in die Not zu schicken, ich weiß auch mit Überfluß umzugehen. Mit allem und jedem bin ich vertraut: mit Sattsein und Hungerleiden, mit Überfluß und Entbehrung.“

Freunde Gottes 123

“Ich wage zu behaupten, dass, wenn die sozialen Umstände das Elend, die Armut oder das Leiden in der Umwelt ausgelöscht zu haben scheinen, gerade in diesem Moment diese Schärfe der christlichen Liebe dringender wird, zu wissen, wo ein Bedürfnis nach Trost inmitten des scheinbaren allgemeinen Wohlergehens besteht.

Bei einem Treffen im Jahr 1942

“Pflege ich zu sagen, daß man lernen muß, die Tugenden zu leben, und das gilt vielleicht ganz besonders für die Armut. Sie will gelernt sein, damit sie nicht ein bloßes Ideal bleibt, über das man zwar viel schreibt, das aber niemand ernsthaft verwirklicht. Es gilt, sichtbar zu machen, daß die Armut eine Aufforderung des Herrn an alle Christen ist und daher ein konkreter Ruf, der das Leben der Menschen prägen muß.“

Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer110

“Armut heißt nicht Elend und noch weniger Schmutz. Zunächst weil das, was den Christen zum Christen macht, nicht so sehr die äußeren Umstände seines Lebens sind, als vielmehr die innere Haltung.“

Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer110

“Das beste Vorbild der Armut sind für mich seit jeher der Vater und die Mutter einer bedürftigen, kinderreichen Familie gewesen, die ganz für ihre Kinder leben, in mühevoller Ausdauer, oft ohne ein Wort über ihre Schwierigkeiten zu verlieren, die Last der ganzen Familie tragen und doch ihren Kindern ein frohes Zuhause schaffen, in dem alle lernen sich zu lieben, zu dienen und zu arbeiten.“

Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer111

“Die Armut besteht in einer wahren Loslösung von den irdischen Dingen und in der Fähigkeit, auch mögliche Unannehmlichkeiten und den Mangel an materiellen Mitteln freudig auf sich zu nehmen. Zur Armut gehört auch, daß man seinen ganzen Tag einem flexiblen Plan zu unterwerfen und Stunde für Stunde mit einer nützlichen Tätigkeit auszufüllen weiß, daß man die Dinge so gut wie möglich verrichtet und sich auch in den Kleinigkeiten um Pünktlichkeit, Ordnung und gute Laune bemüht. In diesem Tagesplan sollte, abgesehen von der der Frömmigkeit gewidmeten Zeit, auch die nötige Zeit bleiben für eine sinnvolle Erholung und das Beisammensein mit der Familie sowie für Lektüre, Kunst, Literatur oder dergleichen.“

Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer111

“Wirkliche Armut besteht zum großen Teil im Opfer, in der Fähigkeit, auf einen Überfluß zu verzichten, der sich weniger an theoretischen Maßstäben mißt als an der inneren Stimme, die uns aufmerken läßt, wenn wir uns in Egoismus und übertriebener Bequemlichkeit einzunisten suchen.“

Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer111