Der heilige Josefmaria wählte den Brief als eine handliche literarische Gattung. Auf eine persönliche Art und Weise konnte er sich so mit Detailreichtum einem unbegrenzten Publikum öffnen. Er nutzte die Briefe, um Grundaspekte des Geistes, des Apostolats und der Geschichte der Institution zu erläutern, die er am 2. Oktober 1928 ins Leben gerufen hatte.
Die Redaktionsgeschichte der Briefe bis zur Hundertjahrfeier
Diese teilweise sehr umfangreichen und im tiefen Bewusstsein seiner Gründungsverantwortung geschriebenen Briefe hatte der heilige Josefmaria ab 1963 in die verschiedenen Regionen des Werkes verschickt. Viele ließ er im Anschluss wieder einziehen, um sie erneut zu überarbeiten. Es kam zu seinen Lebzeiten jedoch nicht mehr zur erneuten Drucklegung. Seit 2020 werden die insgesamt 38 Briefe in einer kritischen Ausgabe in der Originalsprache Spanisch publiziert. Auf Deutsch sind nun die Briefe 4, 6 und 29 erschienen, weil sie als Inspirationsquelle für die Hundertjahrfeier des Werkes (2028-2030) verwendet werden (vgl. Rahmenpapier „Unterwegs zur Hundertjahrfeier, S. 4f.).
Welche Themen in den Briefen aufgegriffen werden
Im Brief 4 geht es um die Liebe bei der Weitergabe des Glaubens. Der heilige Josefmaria erläutert, wie das Gespräch mit Männern und Frauen, die sich dem Glauben der Kirche nähern wollen, sein soll. Er erläutert ebenso, wie Einfühlungsvermögen und die Achtung der Gewissensfreiheit mit der Treue zum Glaubensgut in Einklang gebracht werden.
Der Brief 6 behandelt verschiedene Aspekte des Geistes des Opus Dei. Der heilige Josefmaria reißt unterschiedliche Themen an, die durch den roten Faden des von ihm gelehrten Geistes, ihrer Verwurzelung im Evangelium und ihrer Ausformung im Leben der ersten Christen zusammengehalten werden.
Der Brief 29 wurde geschrieben, um verschiedene Aspekte der Sendung der Gläubigen und Freunde des Werkes bei der Heiligung der Welt und des ehelichen und familiären Lebens zu unterstreichen. Sein Inhalt stellt einen Aufruf an alle Christen dar, mit Jesus Christus an der Erlösung mitzuwirken, nicht gleichgültig zu bleiben, als Ferment in der Masse zu wirken, Sauerteig zu sein, „der die Menschen vergöttlicht und sie, indem er sie göttlich macht, zugleich wahrhaft menschlich macht“ (Nr. 7).
Sie können die Briefe mit einem Grußwort des Regionalvikars, einer allgemeinen Einführung des Herausgebers sowie kurzen Einführungen zu jedem Brief hier lesen bzw. sich herunterladen: