Jesus lehrt, uns an Gott als unseren Vater zu wenden
Das erste Wort des Gebets des Herrn, „Vater“, ist das wichtigste, denn mit ihm lehrt uns Jesus Christus, uns an Gott als unseren Vater zu wenden: »Zum Vater beten heißt in sein Mysterium eintreten, so wie er ist und wie der Sohn ihn uns geoffenbart hat. „Der Ausdruck ‚Gott Vater‘ war nie jemandem geoffenbart worden. Als Mose selbst Gott fragte, wie er heiße, bekam er einen anderen Namen zu hören. Uns ist dieser Name geoffenbart worden im Sohn, denn im Namen ‚Sohn‘ liegt bereits der neue Name ‚Vater’“ (Tertullian, or. 3)« (Katechismus, 2779).
Indem er das Vaterunser lehrt, entdeckt Jesus seiner Jüngern auch, dass sie an seiner Sohnschaft Anteil haben: „Durch die Offenbarung dieses Gebets entdecken die Jünger ihre besondere Teilhabe an der Gotteskindschaft, von der der heilige Johannes im Prolog seines Evangeliums sagen wird: ’Allen aber, die ihn aufnahmen (das heißt, allen die das Fleisch gewordene Wort angenommen haben), hat Jesus die Macht gegeben, Kinder Gottes zu werden’ (Joh 1,12). Deshalb beten sie mit Recht entsprechend seiner Lehre: Vater unser“1.
Jesus Christus unterscheidet immer zwischen „meinem Vater“ und „eurem Vater“ (vgl. Joh 20,17). Tatsächlich sagt er, wenn er betet, nie „Vater unser“. Das zeigt, dass seine Beziehung zu Gott eine gänzlich einzigartige ist. Es ist seine Beziehung und die von niemandem sonst. Mit dem Gebet des Vaterunser will Jesus seinen Jüngern bewusst machen, dass sie Kinder Gottes sind, wobei er zugleich auf den Unterschied hinweist, der zwischen seiner natürlichen Sohnschaft und unserer Gotteskindschaft durch Adoption besteht, die wir als unverdientes Geschenk Gottes empfangen haben.
Das Gebet des Christen ist das Gebet eines Sohnes Gottes, der sich mit kindlichem Vertrauen an seinen Vater wendet, das „in den Liturgien des Ostens und des Westens mit dem schönen, ausgesprochen christlichen Ausdruck parrhesía umschrieben wird, der soviel bedeutet wie Einfachheit ohne Umweg, kindliches Vertrauen, freudige Zuversicht, demütige Kühnheit und Gewissheit, geliebt zu sein“ (Katechismus, 2778). Das Wort parrhesía wies ursprünglich auf das Privileg der Freiheit des Worts des griechischen Bürgers in der Volksversammlung hin und wurde von den Kirchenvätern übernommen, um das kindliche Verhalten des Christen gegenüber Gott, ihrem Vater, zum Ausdruck zu bringen.
Gotteskindschaft und christliche Brüderlichkeit
Wenn wir Gott unseren Vater nennen, so bekennen wir, dass die Gotteskindschaft, die uns mit Christus als „dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern“ (Röm 8,29) vereint, eine wahre, übernatürliche Brüderlichkeit begründet. Die Kirche ist diese neue Gemeinschaft Gottes und der Menschen (vgl. Katechismus, 2790).
Deshalb ist die christliche Heiligkeit zwar eine persönliche und individuelle, nie aber ist sie individualistisch oder egozentrisch: „Wenn wir das Vaterunser aufrichtig beten, geben wir den Individualismus auf, denn die Liebe, die wir empfangen, befreit uns davon. Das ’unser’ zu Beginn des Herrengebetes wie das ’wir’ der letzten vier Bitten schließt niemanden aus. Damit es aufrichtig gebetet wird (vgl. Mt 5,23-24;6,14-16), müssen unsere Spaltungen und Gegensätze überwunden werden“ (Katechismus, 2792).
Die Brüderlichkeit, zu der die Gotteskindschaft führt, erstreckt sich auf alle Menschen, weil seine Geschöpfe alle in gewisser Hinsicht Kinder Gottes und zur Heiligkeit berufen sind: „Es gibt nur ein Volk auf Erden, das Volk der Kinder Gottes“2. Deshalb muss sich der Christ solidarisch fühlen bei der Aufgabe, die ganze Menschheit zu Gott zu führen.
Die Gotteskindschaft spornt uns zum Apostolat an, das ein notwendiges Zeichen der Kindschaft und der Brüderlichkeit ist. „In deinem Denken sollen die anderen - vor allem aber diejenigen in deiner unmittelbaren Nähe - das sein, was sie wirklich sind: Kinder Gottes, ausgestattet mit aller Würde, welche dieser erhabene Titel verleiht. Den Kindern Gottes gegenüber müssen wir uns als Kinder Gottes verhalten; mit einer opferbereiten Liebe, die sich täglich in unzähligen kleinen Beweisen der Verständnisbereitschaft, des stillen Opfers, der unbemerkten Hingabe niederschlägt“3.
Eine wichtige Folge des Bewusstseins der Gotteskindschaft ist das Vertrauen und das kindliche Sich-den-Händen-Gottes-Überantworten. Der heilige Josefmaria betont: „Ein Kind kann sich jedoch sehr verschieden seinem Vater gegenüber verhalten. Wir müssen uns bemühen, Kinder zu sein, die begreifen, dass der Herr - in seiner Liebe zu uns als seinen Kindern - will, dass wir in seinem Haus wohnen, inmitten dieser Welt, dass Er dafür gesorgt, dass wir zu seiner Familie gehören, dass Er alles mit uns und wir alles mit Ihm teilen, dass wir diesen familiären und vertrauensvollen Umgang mit Ihm haben, der uns erlaubt, wie ein kleines Kind um alles zu bitten, selbst um den Mond“4.
Das kindliche Sich-Überantworten, das nicht so sehr Folge des persönlichen asketischen Kampfes ist – auch wenn es diesen voraussetzt –, besteht darin, sich von Gott führen zu lassen. Es handelt sich um ein aktives, freies und bewusstes Sich-Überantworten seitens des Kindes. Dieser Haltung entspringt eine konkrete Weise, die Gotteskindschaft zu leben, die „geistliche Kindschaft“ genannt wird (sie ist weder die einzige noch ein verpflichtender Weg für alle). Sie besteht darin, sich nicht nur als Sohn bzw. Tochter zu wissen, sondern als kleines Kind, das vor Gott sehr bedürftig ist. Der heilige Franz von Sales drückt es so aus: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen (Mt 18,3). Solange das Kind klein ist, bewahrt es sich eine große Einfachheit; kennt nur seine Mutter; hat nur eine einzige Liebe: seine Mutter; strebt nur nach dem Schoß seiner Mutter; will nichts anderes, als an einem so liebenswürdigen Ruheplatz zu sein. Die vollkommen einfache Seele hat nur eine Liebe: Gott; und in dieser einzigen Liebe, nur ein Streben, an der Brust des himmlischen Vaters zu ruhen und dort als liebendes Kind seine Ruhe zu finden, indem es alle Sorgen ganz ihm überlässt und auf nichts anderes achtet, als in diesem heiligen Vertrauen zu bleiben“5. Auch der heilige Josefmaria empfahl den Weg der geistlichen Kindschaft: „Als Kinder habt ihr keinen Kummer. Kinder vergessen im Nu die unangenehmen Dinge und wenden sich wieder ihren gewohnten Spielen zu. - Deshalb braucht ihr euch um nichts zu sorgen, wenn ihr euch Ihm überlassen habt; denn ihr ruht im Vater“6.
Die sieben Bitten des Vaterunser
Im Gebet des Herrn folgen auf die Anrede „Vater unser im Himmel“ sieben Bitten. „Die ersten drei Bitten des Vaterunsers betreffen die Ehre des Vaters: die Heiligung seines Namens, das Kommen seines Reiches und die Erfüllung des göttlichen Willens. Die vier weiteren Bitten bringen ihm Anliegen vor, die unser Leben betreffen: er möge uns Nahrung verschaffen, uns von Sünde heilen und uns in unserem Kampf für den Sieg des Guten über das Böse beistehen“ (Katechismus, 2857).
Das Vaterunser ist Vorbild für jedes Gebet, wie der heilige Thomas von Aquin lehrt: „Das Gebet des Herrn ist das vollkommenste aller Gebete. In ihm erbitten wir nicht nur, was wir in rechter Weise wünschen können, sondern außerdem gemäß der Ordnung, in der wir es wünschen sollen. So lehrt uns dieses Gebet nicht nur zu bitten, sondern bildet auch unsere Affektivität“7.
Erste Bitte: Geheiligt werde dein Name
Die Heiligkeit Gottes kann durch kein Geschöpf vermehrt werden. Deshalb „ist das Wort ’heiligen’ hier zunächst nicht so sehr im verursachenden (Gott allein heiligt, macht heilig), sondern vor allem im einschätzenden Sinn zu verstehen: etwas als heilig anerkennen und es so behandeln. Schon die erste Bitte des Vaterunsers nimmt uns in das innerste Mysterium der Gottheit und in die Taten des Heiles für die Menschheit hinein. Unsere Bitte, dass sein Name geheiligt werde, schließt uns in den ’im voraus gefassten gnädigen Ratschluss’ mit ein, ’dass wir in Liebe heilig und untadelig vor Gott leben’ (vgl. Eph 1,9.4)“ (Katechismus, 2807). Also fordert die erste Bitte, dass die göttliche Heiligkeit in unserem Leben mehr und mehr erstrahlt: „Wer könnte Gott heiligen, da ja er heiligt? Indem wir uns durch diese Worte ’Seid heilig, weil ich heilig bin’ (Lev 20,26) inspirieren lassen, bitten wir, dass wir, geheiligt durch die Taufe, ausharren in dem, was wir zu sein begonnen haben. Und wir bitten jeden Tag darum, weil wir täglich fehlen und unsere Sünden durch eine unaufhörliche Heiligung reinigen müssen… Wir nehmen daher beim Gebet Zuflucht, damit diese Heiligkeit in uns bleibt“8.
Zweite Bitte: Dein Reich komme
Die zweite Bitte bringt die Hoffnung zum Ausdruck, dass eine neue Zeit kommt, in der Gott von allen als König anerkannt wird und seine Untergebenen mit Wohltaten überhäuft: „Diese Bitte ist das ’Marana Tha’, der Ruf des Geistes und der Braut: ’Komm, Herr Jesus’ (Offb 22,20) (…). Im Gebet des Herrn handelt es sich hauptsächlich um das endgültige Kommen des Reiches Gottes durch die Wiederkunft Christi (vgl. Tit 2,13)“ (Katechismus, 2817-2818). Andererseits ist das Reich Gottes mit der erste Ankunft Christi und der Sendung des Heiligen Geistes schon angebrochen: «“Das Reich Gottes ... ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist“ (Röm 14,17). Die letzten Zeiten, in denen wir stehen, sind die der Ausgießung des Heiligen Geistes. Damit hat ein entscheidender Kampf zwischen dem „Fleisch“ und dem „Geist“ begonnen (vgl. Gal 5,16-25). „Nur eine reine Seele kann mit Zuversicht sprechen: ‚Dein Reich komme‘. Wer auf das Wort Pauli hört: ‚Die Sünde soll euren sterblichen Leib nicht mehr beherrschen‘ (Röm 6,12), wer sich in seinem Handeln, Denken und Reden rein hält, kann zu Gott sagen: ‚Dein Reich komme‘“ (hl. Cyrill v. Jerusalem, catech. myst. 5,13)» (Katechismus, 2819). Letztlich bringen wir in der zweiten Bitte den Wunsch zum Ausdruck, dass Gott tatsächlich durch die Gnade in uns herrschen möge, dass sich sein Reich auf Erden immer mehr ausbreite und dass er am Ende der Zeiten im Himmel vollkommen über alle herrsche.
Dritte Bitte: Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden
Gott „will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,3-4). Jesus lehrt uns, dass in das Himmelreich nicht eingeht, wer viele Worte macht, „sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut“ (Mt 7,21). Deshalb „bitten wir unseren Vater, unseren Willen mit dem seines Sohnes zu vereinen, damit wir seinen Willen, den Ratschluss des Heiles für das Leben der Welt, erfüllen. Aus uns selbst sind wir dazu völlig unfähig, aber mit Jesus vereint und mit der Kraft seines Heiligen Geistes können wir dem Vater unseren Willen übergeben und uns zu dem entschließen, wozu sich der Sohn stets entschieden hat: Das zu tun, was dem Vater gefällt (vgl. Joh 8,29)“ (Katechismus, 2825). Wenn wir im Vaterunser bitten Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden, dann bitten wir darum „nicht in dem Sinn, dass Gott mache, was er will, sondern dass wir fähig seien, zu tun, was Gott will“9. Andererseits zeigt der Ausdruck wie im Himmel so auf Erden, wie wir uns danach sehnen, dass der Wille Gottes – so wie ihn die Engel und die Seligen des Himmels erfüllen – auch von uns, die wir noch auf Erden weilen, erfüllt werde.
Vierte Bitte: Unser tägliches Brot gib uns heute
Diese Bitte bringt das kindliche Sich-Überlassen der Kinder Gottes zum Ausdruck, denn „es ist unmöglich, dass der Vater, der uns das Leben gibt, uns nicht auch die zum Leben notwendige Nahrung, alle angemessenen materiellen und geistigen Güter gibt“ (Katechismus, 2830). Der christliche Sinn dieser vierten Bitte „bezieht sich auf das Brot des Lebens. Es ist das Wort Gottes, das wir im Glauben annehmen sollen, und der Leib Christi, den wir in der Eucharistie empfangen haben (vgl. Joh 6,26-58)“ (Katechismus, 2835). Der Ausdruck unser tägliches Brot, „im zeitlichen Sinn verstanden, nimmt erzieherisch das ’Heute’ (vgl. Ex 16, 19-21) wieder auf, um uns in einem ’unbedingten’ Vertrauen zu bestärken. Im qualitativen Sinn genommen, bedeutet es das Lebensnotwendige und, weiter gefasst, jedes Gut, das zum Lebensunterhalt genügt (vgl. 1 Tim 6,8)“ (Katechismus, 2837).
Fünfte Bitte: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Wir beginnen diese Bitte damit, dass wir uns als Sünder bekennen: „Wir kehren wie der verlorene Sohn (vgl. Lk 15,11-32) zu ihm zurück und bekennen uns vor ihm als Sünder, wie der Zöllner es getan hat (vgl. Lk 18,13). Unsere Bitte beginnt mit einer ’Beichte’, in der wir zugleich unser Elend und Gottes Barmherzigkeit bekennen“ (Katechismus, 2839). Diese Bitte wird jedoch nicht erhört werden, wenn wir nicht vorher der Forderung entsprochen haben, jenen zu vergeben, die uns beleidigt haben. Der Grund dafür ist klar: „Diese Barmherzigkeit kann nicht in unser Herz eindringen, bevor wir nicht unseren Schuldigern vergeben haben. Wie der Leib Christi ist auch die Liebe unteilbar. Wir können Gott, den wir nicht sehen, nicht lieben, wenn wir den Bruder und die Schwester, die wir sehen, nicht lieben (vgl. 1 Joh 4,20). Wenn wir uns weigern, den Brüdern und Schwestern zu vergeben, verschließt sich unser Herz und seine Härte wird undurchdringbar für die barmherzige Liebe des Vaters“ (Katechismus, 2840).
Sechste Bitte: Führe uns nicht in Versuchung
Diese Bitte hängt mit der vorigen zusammen, denn die Sünde ist Folge der freien Zustimmung zur Versuchung. Deshalb „bitten wir unseren Vater, uns nicht in Versuchung zu ’führen’. Es ist nicht einfach, den griechischen Ausdruck, der so viel bedeutet wie ’lass uns nicht in Versuchung geraten’ (vgl. Mt 26,41) oder ’lass uns ihr nicht erliegen’ in einem Wort wiederzugeben. ’Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung’ (Jak 1,13); er will uns vielmehr davon befreien. Wir bitten ihn, uns nicht den Weg beschreiten zu lassen, der zur Sünde führt. Wir stehen im Kampf ’zwischen dem Fleisch und dem Geist’. So fleht diese Bitte des Vaterunsers um den Geist der Unterscheidung und der Kraft“ (Katechismus, 2846). Gott gibt uns immer seine Gnade, um in den Versuchungen siegreich zu bleiben: „Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr bestehen könnt“ (1 Kor 10,13). Um aber die Versuchungen immer zu überwinden, ist es notwendig zu beten: „Nun aber ist ein Sieg in einem solchen Kampf nur im Gebet möglich. Jesus besiegte den Versucher von Beginn an (vgl. Mt 4,1-11) bis zum letzten Kampf in seiner Todesangst (vgl. Mt 26,36-44) durch das Gebet. So vereint uns Christus in dieser Bitte zu unserem Vater mit seinem Kampf und seiner Todesangst. (…) In der letzten Versuchung unseres Kampfes auf Erden wird die Ernsthaftigkeit dieser Bitte offenkundig; sie bittet um Beharrlichkeit bis zum Ende. ’Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig, wer wach bleibt’ (Offb 16,15)“ (Katechismus, 2849).
Siebte Bitte: Erlöse uns vor dem Bösen
Die letzte Bitte findet sich im hohepriesterlichen Gebet Jesu an seinen Vater: „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst“ (Joh 17,15). Tatsächlich ist in dieser Bitte „das Böse nicht etwas rein Gedankliches, sondern bezeichnet eine Person, Satan, den Bösen, den Engel, der sich Gott widersetzt. Der ’Teufel’ (diabolos) stellt sich dem göttlichen Ratschluss und dem in Christus gewirkten Heilswerk entgegen“ (Katechismus, 2851). „Wenn wir darum bitten, vom Bösen befreit zu werden, bitten wir auch um Befreiung von allen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Übeln, deren Urheber und Anstifter der Böse ist“ (Katechismus, 2854), besonders von der Sünde – sie ist das einzige wahre Übel10 – und von ihrer Strafe, der ewigen Verdammnis. Die anderen Übel und Drangsale können in Güter verwandelt werden, wenn wir sie annehmen und uns mit den Leiden Christi am Kreuz vereinigen.
Manuel Belda
Grundlegende Bibliografie
Katechismus der Katholischen Kirche, 2759-2865.
Empfohlene Lektüren
Franziskus, Katechesen über das Vaterunser. Erteilt in 16 Generalaudienzen zwischen Dezember 2018 und Mai 2019.
Benedikt XVI.-Joseph Ratzinger, Jesus von Nazareth, Freiburg 2007, S 161-203 (5. Kapitel „Das Gebet des Herrn“).
Hl. Josefmaria, Homilien Umgang mit Gott und Auf dem Weg zur Heiligkeit, in Freunde Gottes, 142-153 und 294-316.
1 Hl. Johannes Paul II., Ansprache, 1.7.1987, 3.
2 Hl. Josefmaria, Christus begegnen, 13.
3 Ebd., 36.
4 Ebd., 64.
5 Hl. Franz von Sales, Geistliche Erwägungen, Nr. 16, 7.
6 Hl. Josefmaria, Der Weg, 864.
7 Hl. Thomas von Aquin, S.Th. II-II, 83, 9.
8 Hl. Cyprian, De dominica oratione, 12.
9 Ebd., 14.
10 Vgl. hl. Josefmaria, Der Weg, 386.