Meditieren mit der Heiligen Schrift
Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade. Hat einer die Gabe prophetischer Rede, dann rede er in Übereinstimmung mit dem Glauben; 7hat einer die Gabe des Dienens, dann diene er. Wer zum Lehren berufen ist, der lehre; 8wer zum Trösten und Ermahnen berufen ist, der tröste und ermahne. Wer gibt, gebe ohne Hintergedanken; wer Vorsteher ist, setze sich eifrig ein; wer Barmherzigkeit übt, der tue es freudig. (Röm. 12, 6-8)
Da fragten ihn die Leute: Was sollen wir also tun? 11Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso. (Lk. 3, 10-11)
Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. (Mt. 25, 40)
Meditieren mit Papst Franziskus
Wie können wir also Zeugen der Barmherzigkeit sein? Wir dürfen nicht meinen, dass es darum ginge, große Anstrengungen oder übermenschliche Taten zu vollbringen. Nein, so ist es nicht. Der Herr zeigt uns einen viel einfacheren Weg, der aus kleinen Gesten besteht, die jedoch in seinen Augen großen Wert haben – er hat uns sogar gesagt hat, dass wir nach ihnen gerichtet werden. (Audienz, 12.10.2016)
Es gibt jedoch noch weitere sieben Werke der Barmherzigkeit, die als »geistige« Werke bezeichnet werden und andere Bedürfnisse betreffen, die ebenso wichtig sind, vor allem heute, weil sie das Innere des Menschen berühren und ihn oft noch mehr leiden lassen. (ebd.)
Einmal erzählte mir eine Mutter – in der anderen Diözese –, dass sie ihre Kinder dies lehren wollte und sie aufforderte, zu helfen und den Hungernden zu essen zu geben. Sie hatte drei Kinder. Und eines Tages beim Mittagessen – der Vater war draußen bei der Arbeit, sie war allein mit ihren drei kleinen Kindern von etwa sieben, fünf und vier Jahren – klopfte es an der Tür: Dort stand ein Herr, der um etwas zu essen bat. Und die Mutter sagte zu ihm: »Warte einen Augenblick.« Sie ging wieder hinein und sagte zu den Kindern: »Da ist ein Herr, der um etwas zu essen bittet. Was sollen wir tun?« »Geben wir ihm etwas, Mama, geben wir ihm etwas!« Jeder hatte auf dem Teller ein Steak mit Pommes frites. »Sehr gut«, sagt die Mutter, »wir nehmen die Hälfte von einem jeden von euch und geben ihm die Hälfte von euren Steaks.« »Ach nein, Mama, so nicht, das ist nicht gut!« »Doch, so ist es, du musst von dem geben, was deins ist.« So hat diese Mutter ihre Kinder gelehrt, von ihrem eigenen Essen etwas abzugeben. Das ist ein schönes Beispiel, das mir sehr geholfen hat. »Aber ich habe nichts übrig…« »Gib von dem, was dir gehört!« So lehrt uns die Mutter Kirche. Und ihr, die vielen Mütter, die ihr hier seid, wisst, was ihr tun müsst, um eure Kinder zu lehren, ihre Sachen mit den Bedürftigen zu teilen. (Audienz, 10.9.2014)
Meditieren mit dem Hl. Josefmaria
Das Geheimnis, glücklich zu werden? - Verschenke dich an die anderen, diene ihnen - ohne Dank zu erwarten! (Im Feuer der Schmiede Nr. 368)
Ließen wir uns von der Bequemlichkeit leiten, dann wäre es, wie wenn wir Christus entgegneten: Nun, meine Jahre gehören mir, nicht Dir; ich denke nicht daran, mich um Deinen Weinberg zu kümmern. (Freunde Gottes Nr. 48)
…sollen wir den Herrn bitten, dass Er uns ein gutes Herz gebe, fähig, auf das Leid anderer mit Mitleid zu antworten und zu verstehen, dass die Qual, die das Menschenleben auf Erden begleitet und oft viele Seelen ängstigt, nur durch die Liebe gelindert werden kann. (Christus begegnen Nr. 167)