Als der Prälat des Opus Dei, Fernando Ocáriz, von den Verwüstungen und dem Schaden erfuhr, die jene erlitten haben die vom Hurrikan Harvey betroffen waren, schrieb er einen Brief an Tom Bohlin, Regionalvikar des Opus Dei in den USA. Er drückte sein Mitgefühl jenen von der Katastrophe Betroffenen aus und versicherte ihnen sein Gebet. Und er fügte hinzu: „Bitten wir den Herrn dass wir die Leiden der anderen zu unseren eigenen machen und dass wir alles tun, um ihnen zu helfen.”
Die Zerstörungen in Houston und anderen von Hurrikan „Harvey“ betroffenen Gebieten sind enorm und kaum zu erahnen für jene, die es nicht mit eigenen Augen gesehen haben. Houston ist die viertgrößte Stadt der USA und größte Stadt Texas. Die Menschen hier sind dankbar für die Berichterstattung in den Medien und für jede dadurch eintreffende Hilfe.
Sobald die sintflutartigen Regenfälle nachgelassen hatten, brach eine Gruppe von Studentinnen der Universitäten St. Thomas, Houston, College Station und Rice auf, um zu helfen. Alle von ihnen nehmen an Aktivitäten von Southgate teil, einer Bildungseinrichtung für Frauen in Houston, die vom Opus Dei betreut wird.
Am Höhepunkt des Hurrikans „Harvey“ standen 75 Prozent der Stadt unter Wasser.. Die Studentinnen halfen bei den Aufräumungsarbeiten mit und standen den Menschen bei, ihr Hab und Gut zu sichern. Neben den Studentinnen helfen auch junge Berufstätige und Schülerinnen mit, die ebenfalls an den Bildungsmitteln in Southgate teilnehmen.
Koordiniert werden die Teams von Annas Mutter Claire, einem absoluten Organisationstalent. Sie machte Betroffene in Not ausfindig und schickte die Freiwilligenteams dorthin, damit sie ihnen, so gut es geht, unter die Armen greifen.
Die Freiwilligenteams stoßen auf unglaubliche Szenen. Meist muss erstmal alles von der Flut Beschädigte (Möbel, Kleider, Essen, Teppiche, Matratzen usw.) aus dem Haus auf den Gehsteig geschleppt werden, damit Müllwagen es mitnehmen können. Wenn diese Dinge nicht sofort entsorgt werden, entwickeln sich in der feuchtheißen Luft rasch Schimmel, Krankheitskeime und Ungezieferplagen.
Neben Aufräumarbeiten übernimmt ein Team auch die „Sandwich Produktion“. Junge Frauen richten jeden Tag hunderte Sandwiches her und verteilen sie an Familien, die mit Aufräumarbeiten beschäftigt sind. Eine der Freiwilligen beteiligt sich von zu Hause aus an dieser Aktion. Dabei beaufsichtigt sie auch noch die Kinder jener Eltern, die ihr Hab und Gut sichern müssen.
„Wir sind froh, überhaupt noch am Leben zu sein”, betont eine Frau, die mit ihren fünf Kindern im Alter zwischen 3 Monaten und 8 Jahren aus ihrem Haus evakuiert werden musste. „Wir haben viel verloren, aber andere sind noch schlimmer dran“, sagt ein Familienvater im Bezirk, wo die Freiwilligen tätig sind.
„Wir haben alles verloren und unser Haus steht unter Wasser, aber das sind nur materielle Schäden”, erklärt eine 70-Jährige Pensionistin, die noch rechtzeitig aus ihrem Haus fliehen konnte. Die jungen Helferinnen haben alle Hände voll zu tun – und das wird wohl auch in naher Zukunft so bleiben.
„Wir sind so dankbar. Wir können niemals das zurückgeben, was ihr für uns getan habt”, bedankte sich jemand aus der Nachbarschaft. Eine Frau aus einer Familie die Hilfe erhalten hat, möchte an Einkehrstunden im Southgate Bildungszentrum teilnehmen, um Gott für ihr gerettetes Leben und die empfangene Hilfe zu danken.
Die Katastrophenhilfe wird fortgeführt, solange sie benötigt wird.