Hat Jesus wirklich existiert?

Heute zweifeln auch extrem kritische Historiker nicht mehr daran, dass Jesus von Nazaret existiert hat. Und zwar selbst dann, wenn sie den Glauben und sämtliche christlichen Geschichtsquellen ganz außer Acht lassen, um jeden Anschein auszuschließen, sie wären voreingenommen. Dass Jesu wirklich existiert hat, ist mindestens so gut bezeugt, wie es etwa bei Homer, Sokrates oder Perikles der Fall ist, um nur ein paar besonders bekannte Gestalten zu nennen. Mehr noch: In aller Regel besitzen wir über antike Personen erheblich weniger objektive und kritisch überprüfbare Daten als über Jesus. Und doch nehmen wir ihre Existenz als gesichert an.

Belegt ist aber nicht nur die bloße Existenz Jesu, sondern auch eine Reihe von konkreten Tatsachen aus seinem Leben:

- Jesus lebte in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts. 

- Er war Jude. 

- Er verbrachte die meiste Zeit in Galiläa. 

- Er scharte eine Gruppe von Jüngern um sich. 

- Er verstand es, überzeugte Gefolgsleute zu gewinnen und große Hoffnungen zu wecken: seine Botschaft und seine Taten erregten großes Aufsehen.

- Er war mindestens einmal in Judäa und in Jerusalem, und zwar aus Anlass des Osterfestes. Ein Teil des Sanhedrin (der obersten Instanz der Juden in politischen und religiösen Fragen) begegnete Jesus mit Misstrauen, die römischen Behörden mit Vorsicht. Dies führte schließlich dazu, dass ihn der römische Statthalter von Judäa namens Pontius Pilatus zum Tod verurteilte. 

- Er wurde an ein Kreuz genagelt und so hingerichtet. Sein Leichnam wurde in ein Grab gelegt. Doch ein paar Tage später war das Grab leer. 

Zumindest diese Fakten kann man nach dem heutigen Stand der Forschung als gesichert ansehen. Das ist bemerkenswert viel für jemanden, der vor 2000 Jahren gelebt hat.

Bei Jesus kommen aber noch ganz andere Dimensionen hinzu: Die Quellen bezeugen seine ganz ungewöhnliche Persönlichkeit und zeichnen eine beispiellose historische Wirkung, die erheblich über das hinausgeht, was man zugeben kann, wenn man allein das Sichtbare und Nachprüfbare für wirklich hält.

Die Daten über Jesus laden zu der Überzeugung ein, dass er der Messias war, der kommen sollte, um sein Volk als der neue David zu leiten. Mehr noch: dass er der Mensch gewordene Sohn Gottes ist.

Diese Einladung kann man allerdings nur mit der Hilfe Gottes wirklich annehmen. Die Kirche nennt diese besondere Hilfe das "Licht des Glaubens". Es verzerrt die Realität nicht, sondern befähigt den Verstand, sie in allen ihren realen Aspekten zu erfassen, auch wenn sie im naturwissenschaftlichen Sinne nicht zu beweisen sind.