Fragen und Antworten zu „Sakrileg“

„Sakrileg“ ist nur ein Roman, keine seriöse Informationsquelle. Aber es gibt Anlass zu einigen ernsthaften Fragen.

1. War Jesus Christus wirklich verheiratet?

Ja. Jesus war (und ist) mit der Kirche verheiratet. Im Neuen Testament wird Jesus häufig als Bräutigam bezeichnet, und der hl. Paulus sagt uns: „Der Mann wird Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche. (Eph 5,31-32). Tatsächlich ist die christliche Berufung nichts weniger als eine Einladung zum ewigen „Hochzeitsmahl“ (Offb 19,9) Christi und seiner Braut, der Kirche.

2. Hat die Kirche wirklich das Neue Testament geschaffen?

Ja. Ohne die Kirche würden wir nicht wissen, welche der vielen alten Texte, die von Jesus erzählen, von Gott inspiriert sind, und wir würden nicht das Neue Testament besitzen. Jesus Christus verlieh seine göttliche Vollmacht nicht unmittelbar einer Sammlung von Texten, die es zu seinen Lebzeiten noch gar nicht gab. Er gab sie vielmehr einer Gruppe von Männern, den zwölf Aposteln, und ihren Nachfolgern (den Bischöfen), die in seinem Namen und mit seiner Vollmacht lehren.

3. Soll Sex wirklich etwas Heiliges sein?

Ja. Deshalb ist auch eines der sieben christlichen Sakramente das heilige Ehesakrament (das ist die wörtliche Übersetzung von „hieros gamos“). Die christliche Ehe und das Priestertum sind heilige und heiligende Berufungen, denen spezfische Sakramente zugeordnet sind (nämlich das heilige Ehesakrament bzw. die heilige Priesterweihe). Alle Sakramente, wie z. B. Taufe und Eucharistie, sind sichtbare Zeichen, die von Christus eingesetzt wurden, um die Gnade zu vermitteln. Braut und Bräutigam spenden sich das Ehesakrament gegenseitig.

4. Hatte Jesus wirklich Nachkommenschaft?

Ja. Jesus ist Gott, und er gab allen, die an ihn glauben, die Macht, Kinder Gottes zu sein. Kurz gesagt, wir sind seine Nachkommen. „Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat“ (1 Joh 3,1-2). Also können wir die Merowinger getrost beiseite lassen. Wir sind die königlichen Nachkommen Jesu Christi. „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm“ (1 Petr 2,9).

5. Fehlt unserer Kultur wirklich ein Vorbild weiblicher Heiligkeit?

Ja, in der Welt von heute fehlt so eine Frau. Ihr Name ist Maria, und sie sollte nicht als die Frau eines sterblichen Mannes, sondern als die Mutter Gottes verehrt werden. Zum Glück muss man nicht lange nach ihr suchen. Ihr Antlitz ist das bekannteste Frauengesicht in der Geschichte. Es ist auf unzähligen Kunstwerken abgebildet. Der beste Ort in der Welt, um gestandene Frauen und Männer zu finden, die knieend zu einer Frau beten, vielleicht beim marianischen Gebet des Rosenkranzes, ist eine katholische Kirche.

6. Sollen wir wirklich an dem Ort beten, wo Maria Magdalena begraben ist?

Ja. Die hl. Maria Magdalena wird geehrt durch die unzähligen Kirchen und Frauen, die nach ihr benannt wurden, und durch eine besondere hl. Messe an ihrem Fest, dem 22. Juli. Tatsächlich haben mehr als tausend Jahre lang Christen Wallfahrten unternommen, um in der Basilika St. Maximin in Südfrankreich zu beten, denn eine Überlieferung berichtet, dort liege Maria Magdalena begraben.

7. Existiert wirklich ein Heiliger Gral?

Ja. Die berühmte Erzählung vom „Heiligen Gral“ ist eine mittelalterliche Legende, aber ein nicht erdachter, sondern wirklicher Heiliger Gral ist auf dem Altar während jeder heiligen Messe zu finden. Was den Kelch des Letzten Abendmahles so heilig machte, war das Blut Jesu Christi, den er enthielt. In der heiligen Messe wird dieses Blut wieder gegenwärtig. Das heißt: Jeder Kelch in jeder heiligen Messe ist wahrhaft ein „Heiliger Gral“.

8. War das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, tatsächlich im Schoß einer Frau gegenwärtig?

Ja. Im Schoß der heiligen Jungfrau Maria war neun Monate lang nicht nur das Blut, sondern der ganze Leib Jesu Christi gegenwärtig. Deswegen bezeichnen Christen, wenn sie das „Gegrüßet seist Du, Maria“ beten, Jesus als die Frucht ihres Leibes und preisen Maria als ein überaus ehrwürdiges „Gefäß“.

Von John Wauck