Entwicklungshilfe hautnah: Schulbau in Ttaba, Uganda

Eine elfköpfige Gruppe aus Deutschland machte sich auf, um im Rahmen der Initiative "Schule statt Strasse" ein neues Gebäude für eine Grundschule in Uganda zu errichten.

Im Rahmen der von Mitgliedern der Personalprälatur Opus Dei gegründeten und durch die gemeinnützige Rhein – Donau – Stiftung unterstützten Initiative “Schule statt Straße“ zog es in diesem Jahr eine elfköpfige Gruppe zum ersten Mal auf den afrikanischen Kontinent, genauer gesagt in das Dorf Ttaba unweit der ugandischen Hauptstadt Kampala. 

Mit Bedacht wurde das zentralafrikanische Land ausgewählt, zählt es doch aufgrund eines immer noch schwelenden Bürgerkrieges im Norden und einer durch Diktaturen brachliegenden Wirtschaft zu einem der 20 ärmsten Staaten der Erde. 

Unterstützung durch Einheimische

Daß dabei Bildung einen wichtigen Beitrag zur Genesung leisten kann, konnten wir an unseren Helfern, hauptsächlich Studenten aus Kampala und Nairobi, erkennen, die unsere Gruppe auf knapp 25 Mitglieder aufstockten. 

Mit fließendem Englisch und überdurchschnittlichen Fachkenntnissen besitzen sie, teils selbst aus armen Verhältnissen stammend, hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Von ihnen Einblicke in die politisch – soziale Lage, die Sprache und die Festkultur dieser Region zu erhalten, war für uns alle eine großartige Erfahrung und enorme Bereicherung. 

Arbeit wurde vielfältig belohnt

In der Hauptsache war jedoch unser Arbeitseinsatz gefragt, den wir dazu gebrauchten, für die Kinder vor Ort ein Gebäude zu errichten, damit sie nicht mehr in der angrenzenden Kirche oder im Freien unterrichtet werden müssen. 

Dies geschah unter primitivsten Bedingungen, also ohne jegliche maschinelle Unterstützung, sodaß der meist 8-stündige Arbeitstag über 3 Wochen hinweg seine Kräfte kostete. 

Dreierlei Dinge aber vermochten es, uns tagtäglich neu zu motivieren: die Verpflegung durch Frauen des Dorfes, die aus eigenen Kosten (!) und in mehrstündiger Arbeit ein für dortige Verhältnisse opulentes Mahl zubereiteten, das stets neue Kräfte weckte; die geistliche Betreuung durch einen Priester des Opus Dei, die gerade nach anstrengenden Tagen Entspannung und Besinnung garantierte und jeden Tag neue Impulse gab; schließlich die Faszination und Fröhlichkeit der Kinder, die trotz sichtlicher Krankheiten und Mangelerscheinungen eine ansteckende Lebensfreude zeigten, die sich insbesondere in der Bewunderung der für uns kleinen Dinge äußerte. 

Fazit: Ein Projekt und seine Folgen

So wurde diese Zeit zu einem einzigartigen Erlebnis: Freundschaften wurden geschlossen; der eigene Glaube wurde vertieft oder gar neu entdeckt; eine in fast allen Bereichen andere Kultur konnte intensiv erfahren werden; schließlich sorgten primitive Lebensumstände in dieser Zeit für eine neue Wertschätzung unserer europäischen Verhältnisse. 

Bereits im nächsten Sommer besteht die Möglichkeit, die Initiative “Schule statt Straße“ aktiv zu unterstützen. Aktuelle Infos sind unter www.schule-statt-strasse.de erhältlich.

von Ulrich Nagel