„Entschuldigen Sie, sind Sie Priester?“

Treffen für Priester und Priesteramtskandidaten in Haus Hardtberg, Euskirchen-Kreuzweingarten

„Entschuldigen Sie, sind Sie Priester?“ „Ja!“ „Kann ich bei Ihnen beichten?“ Das war eine der vielen Erfahrungen am Rande eines Jugendgebetes zur Vorbereitung auf den Weltjugendtag in Köln, die gerade für den jüngeren Priester heute nicht mehr selbstverständlich ist.

Anfang März trafen sich Seelsorger aus zwölf Diözesen in Haus Hardtberg zu einem Austausch ihrer Erfahrungen mit dem Sakrament der Versöhnung. Bischof Klaus Dick aus Köln erinnerte sich an seine Jugendzeit. In der Pfarrei gab es den Pfarrer und drei Kapläne und die Jugendlichen beurteilten die einzelnen Geistlichen nach dem Kriterium: Bei wem würde ich beichten gehen. Das Bild des Priesters und Beichtvaters fiel zusammen. Eindringlich erinnerte er an die Worte aus der Schrift: „er hat mich geliebt“ „er hat sich für mich hingegeben“ und stellte den Anwesenden die Frage: „wo ist das erlebbar für den Priester, vor allem aber für den Laien? Nirgends so deutlich wie im Bußsakrament: ´Er ist für mich da!´ Er ermunterte uns weder ängstlich noch knauserig mit diesem Sakrament umzugehen.“

Konkrete Fallstudien aus der Praxis regten zu einem lebendigen Gespräch an. Abgerundet wurde die Tagung mit einem Film von einem Beisammensein mit dem hl. Josefmaria Escrivá, der gerade uns Priestern ans Herz gelegt hat, das Sakrament der Barmherzigkeit Gottes über alles zu lieben und bereit zu sein, es jederzeit zu spenden.

Von Ferdinand Plümmer