Die Universität vom Heiligen Kreuz in Rom

Die vom Heiligen Stuhl errichtete und in den 80-er Jahren der Prälatur Opus Dei anvertraute Universität für Lehre und Forschung in den kirchlichen Wissenschaften verdankt sich dem Wunsch des hl. Josefmaria und der Initiative von Bischof Alvaro del Portillo.

Eine römische Universität, die ihre Existenz dem Wunsch des heiligen Josefmaria und der Initiative von Bischof Alvaro del Portillo verdankt

Die Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz ist eine Einrichtung der Prälatur Opus Dei, sie verwirklicht den Wunsch des hl. Josemaria Escrivá, des Gründers des Opus Dei, in Rom eine Hochschule zu schaffen, die der ganzen Kirche durch eine breitgefächerte und gründliche Forschungsarbeit in den theologischen Wissenschaften dienen würde. Dadurch sollte im Besonderen auch erreicht werden, dass der Verkündigungsauftrag der Kirche in die ganze Welt hinein wirkt.

Der hl. Josefmaria

Die Universität gliedert sich in die Fakultäten Theologie, Kirchenrecht, Philosophie und - seit 1996 - Institutionelle Soziale Kommunikation, die Abschlüsse für Bakkalaureats-, Lizentiats- und Promotionsstudiengänge verleihen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Universität ist das Religionswissenschaftliche Institut, ein katechetisches Institut, das hauptsächlich Laien als Religionslehrer für alle Schultypen in ganz Italien ausbildet. In seiner Lehrmethode kombiniert das Institut die traditionelle Anwesenheitspflicht mit dem Fernstudium.

Die Fakultät für Komminikation unterrichtet nicht nur ihren vorgesehenen Lehrplan, sondern organisiert überdies Seminare, Tagungen und Kongresse für Journalisten und Mitarbeiter kirchlicher Pressestellen. Das Fortbildungsprogramm berücksichtigt auch Konfliktsituationen und deren Behandlung durch kirchliche Entscheidungsträger im Kontakt mit den Medien. An ihr wird auch "Kunst und Glaubenskommunikation" gelehrt, zudem seit 2006 Kunstgeschichte und Liturgische Kunst an der Theologischen Fakultät. Das Zeite Vatikanum hat die Einbeziehung von Kunst vorgesehen, damit Priester und kirchliche Mitarbeiter die nötige Fachkenntnis und pastorale Kompetenz erwerben, um in Pressearbeit und Künstlerpastoral sowie in pädagogischer Nutzung der Kunst und denkmalpflegerischer Sorge für das Kulturerbe tätig sein zu können. In Deutschland zählen diese Fächer nicht zum pflichtmäßigen Programm, daher frequentieren zunehmend auch deutsche Studenten das Lehrangebot.

Der Sitz der Universität

Der Sitz der Universität ist der Palazzo St. Appolinare im historischen Zentrum von Rom, während das Forschungszentrum und die Universitätsbibliothek - die als eine der wenigen Bibliotheken Roms auch im Juli und August geöffnet ist - auf der Via dei Farnesi liegen, einen kurzen Fußmarsch von dort entfernt.

Die Fassade der Universität vom Heiligen Kreuz in Rom

Eine intensive Ausbildung

Ziel der Lehraktivitäten ist es, Reflektionsfähigkeit, Initiative und Verantwortungssinn durch das Studium und die wissenschaftliche Forschung zu fördern und zu vervollkommnen. Das entspricht in vollem Maß der Bitte von Papst Johannes Paul II.: „Die, welchen die Verantwortung für die Priesterausbildung sowohl in akademischer als auch in pastoraler Hinsicht obliegt, mögen sich mit besonderer Aufmerksamkeit um die philosophische Ausbildung derer kümmern, die künftig dem Menschen von heute das Evangelium verkünden sollen, und noch mehr derer, die sich später der Forschung und Lehre der Theologie widmen werden.

Nicht zu vergessen ist die hohe Verantwortung für eine angemessene Vorbereitung des Lehrkörpers (...) an den Priesterseminaren und kirchlichen Fakultäten. Eine solche Lehrtätigkeit setzt natürlich eine entsprechende wissenschaftliche Ausbildung voraus; sie muss systematisch erfolgen (...) und sie muss angesichts der aktuellen Bedürfnisse von Kirche und Welt mit gebührendem Unterscheidungsvermögen wahrgenommen werden"(Enz. Fides et ratio, Nr. 105).

Einheit von Leben und Wissenschaft

Ein der wichtigsten Aspekte des geistlichen Erbes des hl. Josefmaria ist sicher die Aufforderung zu einer tiefen Einheit des Lebens. Diese zeigt sich nicht nur durch eine Kohärenz von Wort und Tat, sondern auch durch das harmonische Wachsen von berufsmäßiger und verstandesmäßiger Bildung auf der einen und geistlicher und theologischer Bildung auf der anderen Seite.

Ein beständiger Dialog mit der zeitgenössischen Kultur

Übereinstimmend mit der Vision des hl. Josefmaria ist die Universität vom Heiligen Kreuz aufgerufen, in einen Dialog mit der zeitgenössischen Kultur zu treten. Als ein Zentrum für kirchliche Bildung wurde sie zu einer Stätte, wo Menschen unterschiedlicher Kulturen mit dem gleichen Ziel zusammenkommen, die göttliche Offenbarung zu erforschen und zu verstehen.

Die Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz versteht sich als Lehr- und Forschungsstätte mit universalem Blick für die Anliegen der Weltkirche. Die akademischen Tätigkeiten, die interdisziplinär ausgerichtet sind, stehen daher den Studenten und Wissenschaftlern der verschiedenen Gebiete der Volkswirtschaft, Wissenschaft, Philosophie und Politik offen und schaffen dadurch eine feste Grundlage für einen Dialog des Glaubens mit der Welt.

Bischof Alvaro del Portillo

Die Geschichte der Universität

Mit Gebet und Geduld hatte der hl. Josemaria Escrivá den Grundstein für die Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz gelegt. Bischof Alvaro del Portillo setzte sich als erster Nachfolger des Gründers des Opus Dei erfolgreich für die Umsetzung seines Wunsches ein. 1984 konnte der Lehrbetrieb begonnen werden. Mit der Zustimmung von Johannes Paul II. weihte er das Römische Athenäum vom Heiligen Kreuz, wie die Hochschule zuerst genannt wurde, ein. Dank der großherzigen Unterstützung der Universität von Navarra (Pamplona, Spanien) wurde sie ein Zentrum für Lehre und Forschung, das sich gezielt mit theologischer, philosophischer und kanonischer Ausildung befasst.

Schließlich wurde die Institution mit dem Dekret vom 9.1.1990 von der Kongregation für das katholische Bildungswesen zur Päpstlichen Universität erhoben und der Personalprälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei anvertraut. Der Prälat des Opus Dei wurde zum Großkanzler ernannt. Der aktuelle Kanzler ist der Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarria.

Bischöfe aus der ganzen Welt schicken Priester und Seminaristen nach Rom in der Hoffnung, dass sie dort eine fundierte akademische und geistliche Bildung erhalten, die mit der Lehre der Kirche übereinstimmt. So wird Rom ein Zentrum der Einheit, das die Treue zum apostolischen Stuhl fördert.

Bischof Javier Echevarría

Zu Beginn des akademischen Jahres 2010 feierte die päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz ihr 25jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass erinnerte der Großkanzler und Prälat des Opus Dei daran, dass der hl. Josefmaria dieses Projekt vor allem wünschte, um die Einheit der Katholiken mit dem Nachfolger Petri zu fördern. "Er liebte Rom aus vollem Herzen als Symbol der Einheit und der Katholizität der Kirche wie als einen Ort gelebter Heiligkeit über viele Jahrhunderte."

2009 besuchten über tausend Studenten aus 75 verschiedenen Nationen die Universität. Seit 1984 gingen mehr als 7000 Studenten aus 102 Ländern durch ihre Eingangshalle. Luis Romera, Professor für Metaphysik und seit 2008 Rektor von Santa Croce, ist erfreut, dass die Universität eine "Dienstleistung für die Weltkirche" erbringen darf und immer mehr auch von deutschsprachigen Theologiestudenten "entdeckt" wird.

www.pusc.it