Beginn des Mitteleuropäischen Kongresses zum 100. Geburtstag des Gründers des Opus Dei

Der Kardinal von Wien enthüllt im Dom eine Gedenktafel zu Ehren des seligen Josefmaria

Das Gnadenbild Maria Pócs

Am kommenden Mittwoch, 9.Jänner, wird der Kardinal von Wien, Christoph Schönborn, eine Messe zu Ehren des seligen Josefmaria feiern; im Anschluß daran wird in der Kathedrale eine Tafel enthüllt, die an die Andacht des Gründers des Opus Dei zum Gnadenbild Maria Pócs erinnert.

Vor diesem Bild, das nach einem Ort in Ungarn benannt ist , hat der selige Josefmaria während eines seiner ersten Aufenthalte 1955 gebetet. Vor diesem Altar begann er die Muttergottes mit dem Stoßgebet „Sancta Maria, Stella Orientis, filios tuos adiuva!“ (Heilige Maria, Morgenstern, hilf Deinen Kindern!) anzurufen.

In musikalischer Hinsicht findet mit dieser Messe die Uraufführung des Werkes „Missa in honorem Beati Josephmariae“ des jungen Komponisten Nikolaus Schapfl statt. Im Anschluß an die Liturgie, die um 18.00 Uhr beginnt, wird Kardinal Schönborn am Altar von Maria Pócs eine Tafel mit dem Bild des seligen Josefmaria und dem Text des Stoßgebetes enthüllen, mit dem der Gründer des Opus Dei die Andacht zu diesem Bild verbreitet hat. Das Domkapitel und der Kardinal von Wien haben angesichts der Vielzahl von Zeugnissen aus aller Welt, die eindrucksvoll die Verbreitung dieser Andacht durch den Seligen unter Beweis stellen, mit Freude den Vorschlag zur Anbringung dieser Tafel aufgegriffen.

Der Sinn der Anrufung Stella Orientis

Das Gnadenbild Maria Pócs

Als der selige Josefmaria im Mai 1955 zum ersten Mal Wien besuchte, lag die Stadt noch innerhalb der sowjetischen Besatzungszone. Bei seinem zweiten Besuch im darauffolgenden Dezember waren die zehn Jahre der Besatzungszeit Österreichs gerade zu Ende gegangen. Der selige Josefmaria rief vor diesem Bild die Muttergottes als „Morgenstern“ oder „Stern des Ostens“ an und bat sie dabei um die Freiheit der Völker und der Kirche: besonders standen dem Seligen natürlich jene Christen vor Augen, die nur wenige Kilometer östlich von Wien jenseits des Eisernen Vorhangs unter dem Joch des Kommunismus in den sogenannten „Ländern des Ostblocks“ lebten. In der Folge verbreitete der selige Josefmaria Escriva die Andacht zu diesem Bild unter der Anrufung „Stella Orientis“ auch in Ländern des fernen Ostens, wie Japan oder die Philippinen. Die Ikone von Maria Pócs trägt in der Tat einen orientalischen Zug, handelt es sich doch um ein Kunstwerk in der Tradition byzantinischer Ikonen.

Das Bild, das heute an einem Seitenaltar des Stephansdomes verehrt wird, wurde im Jahre 1676 von Stefan Pap für die griechisch-katholische Pfarrkirche der Ortschaft Pócs (im Osten des heutigen Ungarn) gemalt. Der Auftrag dazu kam von einem Gläubigen, der aus einem von den Türken beherrschten Landesteil entflohen war, und auf diese Weise seine Dankbarkeit für die wiedergewonnene Freiheit der Mutter Gottes zeigen wollte. Im November 1696 bezeugten zahlreiche Menschen darunter auch der Pastor der protestantischen Gemeinde, daß das Bild geweint habe. Das Bild wurde daraufhin 1697 nach Wien gebracht und auf dem Hauptaltar der Kathedrale aufgestellt, wo es bis 1945 verblieb. Nach dem Wiederaufbau der Kathedrale nach dem 2. Weltkrieg erhielt es seinen heutigen Standort.

Das Tränenwunder wiederholte sich bei verschiedenen Gelegenheiten, allerdings nicht am Original, sondern an jenen Kopien, die zu seinem Ersatz in Maria Pócs aufgestellt wurden. Die Ikone - sie entspricht der Tradition der „hodegetria“: die Jungfrau zeigt mit der rechten Hand auf das Kind, das sie am linken Arm trägt – ist von ihrem Ursprung her ein Zeugnis des Schutzes der Mutter Gottes für jene Christen, die unter religiöser Verfolgung leiden; genau das war auch die Intention, mit der sich der selige Josefmaria unter der Anrufung „Stella Orientis“ an sie wandte. Damit ist die Installation der Gedenktafel, die an diese Andacht des Gründers des Opus Dei erinnert, auch ein Zeichen der Dankbarkeit gegenüber der Muttergottes, daß die Kirche in den Ländern der Kirche Mittel- und Osteuropas, die unter dem kommunistischen Regime gelitten haben, ihre Freiheit wiedererlangt hat.

Mitteleuropäische Kongreß über „ Die Würde des Alltags und die christliche Berufung“

Ebenfalls am 9.1. beginnt in Wien nach der Messe zu Ehren des seligen Josemaria und der Enthüllung der Gedenktafel ein Mitteleuropäischer Kongress über „Die Würde des Alltags und die christliche Berufung“. Die einzelnen Veranstaltungen des Kongresses, die den verschiedenen Aspekten der Botschaft des Seligen gewidmet sind, finden in vier Städten Österreichs, nämlich Wien, Graz, Innsbruck und Salzburg, in zwei Städten Tschechiens sowie in den Hauptstädten der Slowakei, Ungarns und Kroatiens statt. In der Eröffnungsfeier im erzbischöflichen Palais von Wien wird Bischof von Feldkirch, Dr. Klaus Küng, den Festvortrag halten und dabei auch persönliche Erinnerungen an Seligen aus seiner Studienzeit in Rom, einfließen lassen.

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