Arzt und Familienvater aus Guatemala nimmt eine Hürde auf dem Weg zur Seligsprechung

Der Vatikan hat einem Mitglied der Prälatur Opus Dei, dem Familienvater und Arzt Ernesto Cofiño (1899-1991) aus Guatemala, den heroischen Tugendgrad zuerkannt. Das ist eine wichtige Vorstufe auf dem Weg zur Seligsprechung.

Cofiño arbeitete als Kinderarzt in Guatemala und trat im Jahr 1956 dem Opus Dei bei. Neun Jahre später lernte er den heiligen Josefmaria bei einer Reise nach Rom kennen. Geboren wurde er am 5. Juni 1899 in Guatemala-Stadt. Im Jahr 1919 begann er sein Medizinstudium an der Universität La Sorbonne in Paris. 1933 heiratete er Clemencia Samayoa, mit der er fünf Kinder bekam. Er war ebenfalls Hochschullehrer für Pädiatrie und stand für einige Jahre an der Spitze von Caritas Guatemala. Er starb am 17. Oktober 1991.

Prälat Ocariz: Ernesto hat seiner Berufung als Arzt und Familienvater entsprochen

Prälat Fernando Ocáriz kommentiert: „Wir danken Gott für diese glückliche Nachricht und wir danken dem Heiligen Vater für diese Entscheidung. Ernesto hat der Gnade Gottes und seiner Berufung entsprochen, indem er die christlichen Tugenden in seiner Familie, in seinem Beruf als Arzt und in seinem großzügigen Dienst an den Bedürftigsten – den Kranken, den Armen und den Waisen – gelebt hat. Zusammen mit seiner Frau Clemencia verwandelte er ihr Heim – gesegnet mit fünf Kindern – in ein helles und fröhliches Zuhause.“

Er stellte sich mit ganzem Herzen in den Dienst der anderen

Am 31. Juli 2000 wurde die diözesane Phase seines Selig- und Heiligsprechungsprozesses eingeleitet. Der zuständige Postulator, der Priester Santiago Callejo, hebt die Großzügigkeit im Leben des Supernumerariers hervor: „Ernesto war ein guter Ehemann, Vater und Arzt. Denn er wusste, dass die Arbeit sein Weg war, anderen zu dienen und das Stück Welt zu verändern, das Gott ihm anvertraut hatte. Er zeigt uns, dass Arbeit und Familie die Orte sind, an denen wir aufgerufen sind, uns so zu verhalten, wie Jesus zu handeln. Er stellte sich mit ganzem Herzen in den Dienst der anderen. Er war bestrebt, sein eigenes christliches Leben zu pflegen und regte das geistliche Leben derer an, die zu ihm kamen.“

Ein Pädiater und Hochschullehrer mit gesellschaftlichem Engagement

Cofiño widmete sich der Kinderheilkunde mit einem tiefen Blick für die Menschen. Dieser brachte ihn dazu, sich nicht nur um die physische Gesundheit seiner Patienten zu kümmern, sondern auch die Nöte der Kinder und ihrer Familien zu seinen eigenen zu machen. Als Pionier der pädiatrischen Forschung in Guatemala kämpfte er gegen Unterernährung und Kinderkrankheiten. Er hatte den Lehrstuhl für Kinderheilkunde an der medizinischen Fakultät der Universität San Carlos (USAC) inne. Von seinem Glauben und dem Wunsch nach Solidarität bewegt, förderte er die Gründung von Pro-Life-Initiativen und war persönlich an vielen von ihnen beteiligt, die werdenden Müttern, Waisen und Straßenkindern zugutekamen. Darüber hinaus bot er konkrete Lösungen für verschiedene soziale Probleme an und wirkte an der Gründung von Kinderheimen mit.

Dekret des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungen vom 14.12.2023 (Italienisch)

Kurzvideo von Rome Reports (Englisch)