Der 14. Februar – ein besonderer Tag für das Opus Dei

„Der Februar ist für das Werk ein besonders gnadenhafter Monat, weil am 14.2.1930 die weibliche Abteilung und am 14.2.1943 die Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz gegründet wurden“. Das schreibt der 1989 in Köln verstorbene Historiker und Schriftsteller Peter Berglar in seinem Buch Opus Dei: Leben und Werk des Gründers Josemaría Escrivá.

In seinen Ausführungen zur Gründungsgeschichte des Opus Dei geht Berglar näher auf die Umstände und die Bedeutung des 14. Februars ein:

„Zwar hatte der Gründer das Werk an jenem Oktobertag 1928[1] »gesehen«, aber doch nur gemäß seinem derzeitigen Fassungsvermögen: etwa so, wie man einen Gegenstand wohl erkennen, aber doch nicht auf einen Blick von allen Seiten umfassen kann. Und mehr noch: es wurde eindeutig klar, dass er zu dieser schrittweise sich vollziehenden Erfassung aller Dimensionen des Gezeigten auf die übernatürliche Einsprechung und Erleuchtung angewiesen blieb.

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Denn überall da, wo er im Zusammenhang mit der Entstehung des Opus Dei »aus sich allein« dachte, irrte er sich und tappte im Dunkeln. Und Gott bewies es ihm: »Nie wird es Frauen im Opus Dei geben – nicht einmal im Scherz …«[2], das schrieb Escrivá Anfang Februar 1930. Aber am 14. Februar erteilte ihm Christus die »correctio divina«, indem er ihn wissen ließ: Ich will Frauen im Werke Gottes. Das geschah, wie der Gründer selbst erzählt hat, während der Hl. Messe.

Frauen des Werkes arbeiten in allen Berufen

Mit dieser und ähnlichen Feststellungen hat Josemaría Escrivá de Balaguer in späteren Jahren an die Tatsache erinnert, dass das Werk keine weltliche Gründung und auch keine »kirchliche Aktivität«, sondern eine unmittelbare Stiftung Gottes in seiner und für seine Kirche ist.

Es braucht ein bisschen Phantasie, um sich in die Lage Escrivás nach dem 14. Februar 1930 zu versetzen: noch gab es das Werk nur in seiner Person, noch musste er ganz allein auf Mittel und Wege sinnen, um (...) überhaupt an Menschen heranzukommen, die potentiell in der Lage wären, seine Botschaft aufzunehmen; und den Inhalt dieser Botschaft klar, unmissverständlich zu vermitteln ...“

Auch erkannte der Gründer sehr bald, dass die Neuheit des Geistes des Opus Dei nach Priestern verlangte, die aus den Laien der eigenen Institution stammen und sich, ohne deshalb andere Menschen auszuschließen, in erster Linie der pastoralen Betreuung der Gläubigen des Werkes und seiner Apostolate widmen könnten. So suchte er nach kirchenrechtlichen Lösungen, um dieser Not abzuhelfen.

„Wie dreizehn Jahre zuvor die Gründung der weiblichen Abteilung des Opus Dei, so geschah auch die der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz während der Messe, und zwar wiederum an einem 14. Februar: »Nachdem ich bis dahin erfolglos eine juristische Lösung gesucht hatte, schenkte sie mir der Herr in aller Genauigkeit und Klarheit. Am Ende der Heiligen Messe ….«[3]

Ziel der Klerikervereinigung ist die Förderung der Heiligkeit der Weltpriester im Dienst der Kirche

Am 14. Februar 1943 trat die »Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz« in die Geschichte des Werks wie der Gesamtkirche ein, gleichsam als das von Gott selbst dem Gründer zugeworfene Tau, mit dem das Boot des Opus Dei nun auch rechtlich-formal am Felsen Petri würde festgemacht werden können.“

[1] Am 2.Oktober 1928 hatte Escrivá nach der Hl. Messe das Werk gesehen, das er gründen sollte.

[2] Salvador Bernal, Msgr. Josemaría Escrivá de Balaguer. Aufzeichnungen über den Gründer des Opus Dei. Köln 1978, S. 136.

[3] a.a.O, S. 147.

VR