“Das immerwährende Gebet, vom Morgen bis zum Abend.”
Das wahre Gebet, das den ganzen Menschen gleichsam absorbiert, wird nicht so sehr durch die Einsamkeit der Wüste gefördert, als vielmehr durch die innere Sammlung. (Die Spur des Sämanns 460)
“Er hört uns und antwortet uns.”
"Et in meditatione mea exardescit ignis." Wenn ich betrachte, beginnt ein Feuer zu lodern. - Das ist der Sinn deines Gebetes: ein Feuer zu werden, lebendiges Glühen, das Wärme und Licht verbreitet. Wenn du nicht mehr weiterkommst, wenn du merkst, daß du erlischst, wenn du keine wohlriechenden Scheite mehr nachlegen kannst, dann wirf die Zweige und das Reisig der kleinen mündlichen Gebete und der Stoßgebete hinein, damit sie das Feuer weiter nähren. - Du wirst die Zeit gut genützt haben. (Der Weg 92)
“Herr, ich weiß nicht, wie man beten soll.“
Du hast mir geschrieben: "Beten ist Sprechen mit Gott. Aber wovon?" - Wovon? Von Ihm und von dir, von Freude und Kummer, von Erfolgen und Mißerfolgen, von hohen Zielen und alltäglichen Sorgen... Von deinen Schwächen! Danksagungen und Bitten. Lieben und Sühnen. Kurz, Ihn erkennen und dich erkennen: Beisammen sein! (Der Weg 91)
“Die geistliche Betrachtung: Zu einer bestimmten Zeit, zu einer festgesetzten Stunde.”
Die geistliche Betrachtung: Zu einer bestimmten Zeit, zu einer festgesetzten Stunde. Wenn wir nämlich unsere Gebetszeit nach Lust und Laune ansetzen, dann ist dies ein Mangel an aszetischem Geist. Und das Gebet ohne Aszese ist wenig wirksam. (Die Spur des Sämanns 446)
“Wir müssen die Lebensgeschichte Jesu betrachten.”
Ich habe dir geraten, jeden Tag einige Minuten im Neuen Testament zu lesen und dich, gleichsam selbst beteiligt, in jede der einzelnen Szenen hineinzuversetzen. Auf diese Weise kannst du das Evangelium in deinem Leben sozusagen "Fleisch und Blut" werden lassen, kannst du es erfüllen und auch andere dahin bringen, es zu erfüllen. (Die Spur des Sämanns 672)
“Beten ist der Weg, um alles Übel zu überwinden.”
Beten ist der Weg, um alles Übel, das uns leiden macht, zu überwinden. (Im Feuer der Schmiede 76)
“Heilig, ohne Gebet?”
Wenn du selber nicht mit Christus im Gebet und im Brot verkehrst, wie willst du Ihn dann den anderen vermitteln? (Der Weg 105)
“Jeden Tag eine bestimmte Zeit dem betrachtenden Gebet widmen.”
Wenn du ausdauernd genug bist, täglich deine Vorlesungen zu besuchen, weil dir dort Wissen - allerdings ein recht begrenztes - vermittelt wird, wieso fehlt es dir dann an Ausdauer, um bei dem Meister zu "studieren", den es danach verlangt, dich eine andere Wissenschaft zu lehren, die des inneren Lebens? Nur darin findest du einen Vorgeschmack vom Reichtum der Ewigkeit! (Die Spur des Sämanns 663)
“Habe ich das Gespräch mit Ihm gesucht?”
Vielleicht befremdet dich das Wort "Betrachtung" zunächst. Es erinnert dich an alte Bücher mit schwarzem Einband, an monotones Gemurmel oder heruntergeleierte Gebetsformeln... Aber all das hat nichts mit betrachtendem Beten zu tun. Betrachten heißt erwägen und sehen, daß Gott dein Vater ist und du sein Kind bist, das Hilfe braucht. Betrachten heißt danken für alles, was Er dir schon gewährt hat, und für alles, was Er dir noch gewähren wird. (Die Spur des Sämanns 661)
“Versetzt euch so in die jeweilige Szene des Evangeliums, als ob ihr eine der anwesenden Personen wäret.”
Wären doch dein Verhalten und deine Worte so, daß jeder, der dich sieht oder mit dir spricht, unwillkürlich dächte: Der da beschäftigt sich mit dem Leben Jesu. (Der Weg 2)