„Der Herr hat es verstanden, mich an der Hand zu nehmen und Schritt für Schritt zu führen.“ So beschreibt Clemens Gudenus, seit Mai 2024 Priester der Prälatur Opus Dei, seinen Berufungsweg.
Seine Mutter Marina, die ebenfalls von ktv-Redakteurin Tini Brüning interviewt wurde, erlebte die Weihe des Sohnes als „wirklich sehr erschütternd, weil es der Schritt weg vom Laien in den klerikalen Stand war.“ Sie und ihr Mann sind Mitglieder des Opus Dei, haben sechs Kinder und leben in Wien.
„Wir sind zum Opus Dei irgendwie hingeführt worden, bis wir uns umgedreht haben und gesagt haben: Vielleicht meint der liebe Gott, dass das unser Weg sein soll.“ Besonders angezogen fühlte Marina Gudenus sich von der Verkündigung des Werkes in Bezug auf die alltäglichen Pflichten: „Wenn man von Christus berührt ist, hat man das Gefühl des reichen Jünglings: Ich möchte jetzt alles fallen lassen und ihm nur nachfolgen. Das kann ich als Mutter von kleinen Kindern gar nicht. Ich kann nicht weglaufen, sondern hier muss ich jetzt heilig werden.“
Clemens beschreibt den Wandel vom Laien zum Priester als einen längeren Weg mit vielen kleinen Schritten, die am Ende in seiner Weihe gemündet sind. Wichtig ist ihm, dass ihm vor der Weihe nichts gefehlt hat. Die Weihe war für ihn die Antwort auf einen Ruf Gottes.
Im Interview gibt er noch einen Tipp mit, den er selbst von seiner Cousine gelernt hat: „Für wichtige Entscheidungen braucht man Spaziergänge.“ Das hat er sich vor dem endgültigen Ja zur Weihe zu Herzen genommen und mehrere Wochen täglich einstündige Spaziergänge unternommen.