Rund 11.000 feiern die Seligsprechung einer Chemikerin

Papst Franziskus forderte anlässlich der Seligsprechung der ersten Frau des Opus Dei dazu auf, die "Heiligkeit der Normalität" zu suchen

Die Chemikerin Guadalupe Ortiz de Landázuri (1916 – 1975) wurde heute im Auftrag von Papst Franziskus in ihrer Geburtsstadt Madrid seliggesprochen. Kardinal Giovanni Angelo Becciu, Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, stand der Feier in der Multifunktionshalle Vista Alegre vor. Zahlreiche weitere Kardinäle und Bischöfe sowie Opus-Dei-Prälat Fernando Ocariz haben bei dem Gottesdienst konzelebriert.

In seinem Grußwort unterstrich der Papst, dass „Beispiele der Heiligkeit“ wie jenes der seligen Guadalupe „uns mit Hoffnung“ erfüllten und „uns klar den Weg zeigen, den wir gehen müssen“. Zugleich ermunterte er „alle Gläubigen des Opus Dei“ und jene, die an seinen Apostolaten teilhaben, nach jener „Heiligkeit der Normalität“ zu streben, die „die Welt und Kirche heute so notwendig haben.“

„Die neue Selige zeigt uns, den Christen von heute, dass es möglich ist, Gebet und Tun, Kontemplation und Arbeit harmonisch zu vereinen“, so Kardinal Becciu in seiner Predigt. Guadalupe sei „Licht“ für jene gewesen, die ihr begegneten, „mutig und mit einer Lebensfreude, die ihrem tiefen Gottvertrauen entsprang“. Ihre tiefe Nähe zu Gott habe ihr auch in schwierigen Momenten ihres Lebens große Gelassenheit geschenkt. Ihre „innige und beständige Einheit mit Christus“ war das Fundament ihres reichen christlichen Lebens.

Die Seligsprechung des ersten Laienmitglieds des Opus Dei sah Prälat Fernando Ocariz in seiner Ansprache dankbar als „neuerliches Siegel“, das die Kirche für jenen Weg gibt, den Gott den heiligen Josefmaria Escrivá (1902-1975) mit der Gründung des Opus Dei sehen ließ: die Heiligung mitten im Alltag. Im Leben der neuen Seligen könne man dankbar erkennen, „wie der Herr mitten in unseren Städten und Straßen, in unseren Familien und unseren Arbeitswelten wirkt.“

Der Postulator des Seligsprechungsprozesses, Antonio Rodríguez de Rivera, hatte Guadalupe charakterisiert als eine „in Gott verliebte, tief gläubige Frau, die mit ihrer Arbeit und ihrem Optimismus anderen in ihren spirituellen und materiellen Bedürfnissen zur Seite stand".

Aus Anlass der Seligsprechung und im Geiste der neuen Seligen, die Pionierarbeit in der Bildungsarbeit für Frauen in Mexiko und Spanien geleistet hat, vergibt die NGO Harambee Africa International 10 Auslandstipendien an afrikanische Forscherinnen in den Bereichen Gesundheit und Nachhaltige Entwicklung. Die Stipendien werden über Spenden finanziert. Pilger aus 62 Ländern, darunter 100 Nigerianer, hatten an der Seligsprechung in Madrid teilgenommen.