König würdigt Rolle des Opus Dei bei Neuentdeckung des Laien

Wiener Alterzbischof sprach bei Enthüllung einer Gedenktafel für Josemaria Escrivas Besuch vor 40 Jahren im "Kulturzentrum Währing"

Wien, 2.2.03 (KAP) Die Pionierarbeit des heilig gesprochenen Opus Dei-Gründers Josemaria Escriva bei der Neuentdeckung der Rolle des christlichen Laien hat Kardinal Franz König gewürdigt. Anlass war die Enthüllung einer Gedenktafel zur Erinnerung an Escrivas Besuch vor 40 Jahren (1963) im damals neu eröffneten "Kulturzentrum und Studentinnenheim Währing", einem Haus in unmittelbarer Nachbarschaft der Wiener Universität für Bodenkultur.

Kardinal König berichtete, dass er in einer Vorbereitungssitzung des Zweiten Vatikanischen Konzils Escriva persönlich kennen gelernt hatte. Er sei zusammen mit anderen Bischöfen zu Begegnungen in der Zentrale des Opus Dei eingeladen gewesen. Das Gesprächsthema war die Rolle der Laien in der Kirche - ein Thema, das damals alle interessiert habe und vom Konzil aufgegriffen wurde.

In seiner Kindheit - so König - habe man gedacht, "die Kirche, das ist der Pfarrer". Das Konzil habe betont, dass die Kirche in der Welt von heute in erster Linie durch die Laien repräsentiert werden muss. "Die Laien sind besonders dazu berufen, die Kirche an jenen Stellen und in den Verhältnissen anwesend und wirksam zu machen, wo die Kirche nur durch sie Salz der Erde werden kann", zitierte der Kardinal die Konzilskonstitution "Lumen Gentium".

Der Regionalvikar des Opus Dei, Martin Schlag, erinnerte an die österreichischen Feiern zum 100. Jahrestag der Geburt Josemaria Escrivas im Vorjahr. Den Auftakt bildete die Enthüllung einer Gedenktafel am 9. Jänner 2002 beim Maria-Pötsch-Altar im Wiener Stephansdom durch Kardinal Christoph Schönborn. Höhepunkt sei die Heiligsprechung Escrivas am 6. Oktober gewesen, zu der auch viele Österreicher gekommen seien.

Das Opus Dei feiert in diesem Oktober sein 75-jähriges Bestehen. Auch in Österreich wird es aus diesem Anlass mehrere Festgottesdienste geben. Das Opus Dei ist - seit 1982 - die erste weltweite Personalprälatur in der katholischen Kirche.

Der Gründer des Werks, Josemaria Escriva, wurde am 9. Jänner 1902 in Barbastro (Aragon) geboren und empfing 1925 in Zaragoza die Priesterweihe. In Madrid kam er zur Überzeugung, dass zur apostolischen Arbeit mitten in der Welt auch die Gründung einer vor allem aus Laien bestehenden Gemeinschaft nötig sei. Die Gründung des Opus Dei erfolgte dann am 2. Oktober 1928.

Die Grundinspiration Escrivas war einfach: Das "Werk" soll Menschen aller Gesellschaftsschichten helfen, den Alltag als Christen zu heiligen und apostolisch zu wirken. Escriva starb am 26. Juni 1975 in Rom und wurde 1992 selig gesprochen. Heute ist das Opus Dei in allen nord- und lateinamerikanischen Ländern, vielen Reformstaaten, in Ländern Afrikas und Asiens präsent. Einen Schwerpunkt bildet die Hochschul- und Studentenarbeit.

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