Drei Tage lang war Papst Franziskus in Ungarn

Papst Franziskus war am Freitag, dem 28. April, bei strahlendem Sonnenschein für einen dreitägigen Aufenthalt in Ungarn eingetroffen. Am Vormittag landete er am Flughafen von Budapest. Ein Augenzeuge berichtet von seinen Eindrücken.

Foto: Magyar Kurir

„Der Papst kommt nach Budapest! Zuerst haben wir es nicht geglaubt. Papst Franziskus war doch erst im September 2021 beim Eucharistischen Weltkongress in der ungarischen Hauptstadt gewesen! Doch schließlich kam die offizielle Bestätigung: Der Heilige Vater wird vom 28. bis 30. April in Ungarn sein. Schnellstens wurden Reisepläne geschmiedet: Aus Prag, Salzburg, Wien, aus der Slowakei, aus Rumänien, aus der serbischen Wojwodina und aus vielen anderen Orten kamen Pilger und ganze Familien.

Jeder versuchte, dem Heiligen Vater nahe zu sein: Viele waren beim Treffen mit der Jugend im László-Papp-Stadion dabei: Nadja als Professorin bei der Ansprache des Papstes vor den akademischen Autoritäten. Andere wie Ági waren freiwillige Helfer. Wieder andere passten eigentlich in keine Kategorie hinein – aber irgendwie gelang es auch ihnen, einen Platz zu finden. Viele konnten Papst Franziskus beim Vorbeifahren zuwinken. Father Philip ist gehbehindert und konnte so weder am Treffen des Papstes mit den Priestern, noch an der großen allgemeinen Abschlussmesse vor dem Parlamentsgebäude teilnehmen. Doch im letzten Augenblick bekam er doch eine Gelegenheit der Papst-Begegnung als Kranker. Er durfte in die Nuntiatur kommen, kurz vor dem Abflug. Der Papst kam zu einer Begrüßung in den Raum und Father Philip sagte ihm: „Verzeihen Sie, Heiliger Vater, aber ich muss mich setzen.“ – „Ich auch“, erwiderte der Heilige Vater.

Es war erstaunlich, wie es Papst Franziskus gelang, so völlig verschiedene Menschen persönlich anzusprechen und innerlich zu berühren: Fröhlich, humorvoll, lobend, ermutigend: „Danke für all das, was ihr tut!“ und: „Ihr habt einen felsenfesten Glauben: Lebt danach!“, manchmal auch mahnend: „Seid verständnisvoll und mitfühlend! Redet niemals schlecht übereinander! Beißt euch eher die Zunge ab! Arbeitet stets zusammen!“ Ganz zum Schluss – schon auf dem Flughafen – überreichte ein anderer Freund dem Papst einen Strauß Rosen: Damit er sie als Gruß von allen in Rom vor dem Gnadenbild der Madonna mit dem Namen „Salus populi romani“ niederlege. Denn der Heilige Vater sucht nach seiner Rückkehr die Mutter Gottes in der Basilika Santa Maria Maggiore auf, um ihr zu danken. Wie kurz waren die drei Tage! Viele haben versucht, dem Heiligen Vater möglichst nahe zu sein, und seine Worte haben alle erreicht und hoffentlich verwandelt.“ Ph.G.