Auf Wiedersehen Sydney

Ein Rückblick auf den Weltjugendtag mit Bildern und Geschichten

Gleich am 1. Tag: Meeting vor dem Opera House

Fotos, Videos und viele andere schöne Erinnerungen: Drei Wochen nach der Rückkehr aus Australien haben sich zehn junge Pilger am letzen Wochenende im Bonner Jugendclub Linie15 versammelt. Das ganze Wochenende war fast zu knapp, um alle Erlebnisse rund um den Weltjugendtag in Sydney, das Workcamp in Melbourne sowie die Reise durch Australien wieder aufleben zu lassen. 

Die Leute dort waren offensichtlich sehr glücklich, den WJT in ihrer Stadt feiern zu können. So kommentierte ein älterer Herr, der als Volunteer an einem Bahnsteig erstaunt die jubelnden Mengen beobachtete: "Das ist einfach wunderbar! Am besten kassieren wir alle eure Reisepässe ein und lassen euch hier nicht mehr weg! So eine tolle Stimmung haben wir hier noch nie erlebt!" Heerscharen von Polizisten und anderen Einsatzkräften waren stets bereit – hatten aber kaum etwas zu tun. Keine Krawalle, keine Ausschreitungen, alles voller Friede und Freude. Sogar das kleine "Anti-WYD-Grüppchen" wurde einfach mit Liedern der Freude und des Lobpreises übertönt. Dabei waren manche ihrer Transparente auch gar nicht so schlecht, die sie uns beim pilgrim walk zur Abschluss-Veranstaltung gezeigt haben: "Folgt eurem eigenen Weg!" Jawohl, genau das machen wir, indem wir uns den Weg Jesu Christi zu eigen machen. Es lebe die Freiheit! 

Einige Team-Mitglieder waren schon bis zu 3 Wochen vor dem WJT down under in Sydney oder Neuseeland und hatten somit das Glück, auch die "days in the dioceses" (DID) miterleben zu können. Als einer unserer Gruppe bei seiner Vorstellung in Neuseeland/Christchurch das Opus Dei erwähnte, kommentierte der Priester der dortigen Gemeinde nur voller Freude: "Opus Dei? That´s great, because you are producing saints and that´s very good for the Church!" Was für ein schöner Empfang! Hoffentlich müssen sie nicht mehr lange warten, bis das erste Bildungszentrum des Werkes dort eröffnet werden kann.

Auch der Heilige Vater kam schon einige Tage vor dem WJT nach Sydney, um sich dort in einem Tagungshaus am Rande der Stadt von der langen Reise und dem damit verbundenen Jetlag zu erholen. Das Haus wird normalerweise von Mitgliedern des Opus Dei für Tagungen etc. genutzt. Als diese dort den Heiligen Vater empfingen, kommentierte dieser nur: "I know, that I am in good hands." Vor der Abreise erkundigte er sich bei seinen Mitarbeitern, wie sie diesen Schatz gefunden hätten und dankte Gott für die Tage in Kenthurst.

Der „Pilgrim Walk“ führte uns über die Harbour Bridge zur Abschlussveranstaltung auf dem Randwick Racecourse

Mit Beginn des WJT in Sydney war dann auch unser Team aus Deutschland mit insgesamt 10 Leuten komplett versammelt. Der Start war fulminant: Bei bestem Wetter zogen wir mit zig-tausend begeisterten jungen Leuten durch diese wunderschöne Stadt, die in ein Meer von Fahnen getaucht war. Der Support und die ganze Organisation waren exzellent! Wo wir auch waren und was wir auch wollten: Uns wurde immer kompetent und freundlich geholfen.

Immer wieder ein Highlight beim WJT: Die Vigil mit dem Hl. Vater

Die Vigil am Vorabend zur Abschlussmesse auf dem Randwick Racecourse war wieder einmal sehr beeindruckend. Bereits Stunden zuvor begann ein abwechslungs- reiches Programm mit Liedern und Glaubenszeugnissen. Kurz vor der Ankunft des Heiligen Vaters kommentierte der Moderator auf der Bühne für die ca. 300.000 An- wesenden seine Eindrücke von oben. Dabei war ihm auch eine Plakat einer Gruppe aufgefallen, auf dem stand: "omnes cum Petro ad Jesum per Mariam" und er übersetzte "all with Peter to Jesus through Mary". Nachdem die Frage mancher Teilnehmer "welcher Peter?" geklärt war, ergänzte er auch noch den großen Promotor für dieses Zitat, den Heiligen Josefmaria Escriva, Gründer des Opus Dei. Natürlich haben wir alle nicht wenig gestaunt, plötzlich vom Heiligen Josefmaria beim WJT in Sydney zu hören, aber wie sagte noch der Priester in Christchurch: "it´s good for the Church!"

Nach der morgendlichen Katechese

Die Angebote beim WJT waren so reichhaltig und großartig, dass er am besten doppelt so lange gedauert hätte. So konnten wir leider nur einiges aus dem Programm auswählen: Katechesen – mal auf englisch mit Jugendlichen von Partnerclubs aus der ganzen Welt und mal auf deutsch, Workshops zur Theologie des Leibes mit Christopher West, Nightfever zur Eucharistischen Anbetung, Konzerte, Feuerwerke, etc. etc. etc.

Natürlich durfte auch ein Fußballturnier mit 300 Spielern aus den verschiedenen Jugendclubs ebenso wenig fehlen wie das anschließende und immer wieder neu angebotene Barbecue. Die Gastfreundschaft kannte keine Grenzen. Bei dem Fußballturnier gab es ein schönes Wiedersehen mit der Gruppe aus Sydney, die 2005 beim WJT in Köln gewesen ist. Außerdem war auch die Fußball-Welt wieder in Ordnung, nachdem wir Weltmeister Italien und Europameister Spanien in äußerst spannenden Spielen schon in der Vorrunde besiegt haben.

Workcamp nach dem WJT in Melbourne

Nach dem WJT in Sydney begann unser Workcamp in Melbourne, wo wir zusammen mit einer Gruppe aus Italien einige Tage bei der Renovierung eines Pfarrheims geholfen haben. Nach den intensiven Arbeitstagen blieb immer noch genug Zeit, um z.B. gemeinsam über die Worte des Heiligen Vaters beim WJT nachzudenken: Keine leichte Kost – aber sehr hilfreich!

Unsere Gruppe mit dem Sänger des WYD-Titelsongs „Receive the power“

Von dort aus ging es dann weiter in den Süden. Wir fuhren die wunderschöne "Great Ocean Road" (Apollo Bay, twelve Apostels, Otway walk, ...) und zurück nach Sydney, das uns nun wie ausgestorben vorkam. Aber es gibt sie weiter und sie wächst: die junge Kirche in Australien! So haben wir z.B. auch den Sänger des WYD-Titelsongs zufällig in der Pizzeria getroffen.

Nach entspannenden Tagen und einem schönen Ausklang in Sydney führte uns dann unser Rückweg mit zwei weiteren Tagen in Singapur und London wieder nach Deutschland. Dabei hatten nicht nur unsere Koffer einiges mehr zu transportieren. Auch wir sind bereichert von World Youth Day in Sydney und freuen uns jetzt auf das Wiedersehen bei den Jornadas Mundiales de la Juventud vom 15. bis 21.8.2011 in Madrid. Aber bis dahin werden wir uns sicher noch oft treffen: mit den Teilnehmern und Freunden hier in Deutschland und hoffentlich auch wie in jedem Jahr zu Ostern mit dem Papst in Rom: Auf Wiedersehen!

Von Georg Brockerhoff