Botschaft des Prälaten (9. September 2019)

Prälat Ocariz ermuntert uns, Maria zu betrachten, um wie sie das Leid in einen Ort zu verwandeln, wo wir Klarheit, Frieden und Freude finden

Meine Lieben, Gott schütze Euch.

Am 14. September lädt uns die Liturgie der Kirche ein, die Kreuzerhöhung zu betrachten; am folgenden Tag stellt sie uns die Sieben Schmerzen Mariens vor Augen.

In Gesprächen mit einzelnen und bei Treffen mit ganz unterschiedlichen Menschen – das erlebt ihr gewiss auch – hört man manchmal spontane Äußerungen über schwierige und leidvolle Situationen, von Momenten innerer Dunkelheit. Bei solchen Gelegenheiten kommt mir immer eine Aussage des hl. Josefmaria über die Mutter Jesu in den Sinn: Gott wollte sie mit der Fülle der Gnade beschenken, aber „es ist gleichermaßen wahr, dass Maria in ihrem irdischen Leben weder die Erfahrung des Schmerzes noch die Mühsal der Arbeit noch das Helldunkel des Glaubens erspart geblieben sind“ (Christus begegnen, Nr. 172).

Auch wenn es uns nicht möglich ist, diese Realität gänzlich zu begreifen, so können wir doch, wenn wir auf Maria– vor allem am Fuß des Kreuzes – schauen, etwas mehr die Erfahrung von Leid nachvollziehen und nach und nach den Sinn jener Worte des hl. Paulus verstehen: „Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt“ (Kol 1, 24). Auf diese Weise kann das Leid zu einem Ort werden, wo wir Klarheit, Frieden und sogar Freude finden: „Lux in Cruce, requies in Cruce, gaudium in Cruce.“

In Liebe segnet Euch

Euer Vater

Rom, 9. September 2019