„Verzeihen und um Verzeihung bitten ist der beste Familienkitt“

Der Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarría, traf am 4. und 5. Februar in Zürich über 500 Freunde und Mitglieder des Opus Dei

Bischof Javier Echevarría führte mit dem Publikum ein familiäres Gespräch über die Dinge, die gewöhnliche Christen in ihrem Alltag beschäftigen. Am stärksten vertreten waren Familien und Jugendliche, weshalb auch die Themenfelder Familie und Erziehung den Schwerpunkt bildeten. Bischof Echevarría betonte, wie wichtig es sei, zu verzeihen und um Verzeihung zu bitten. Nur so könne eine Familie zusammenhalten, und nur so lernten auch die Kinder, wie man verzeihe. „Die Christen wissen, dass Gott ihnen auch die grössten Fehler vergibt, wenn sie aufrichtig darum bitten“, sagte Bischof Echevarría. Das mache sie fähig, mit der Gnade Gottes auch den anderen zu verzeihen.

Videospiele boykottieren, in denen schwangere Frauen erschossen werden können

Bezüglich der Kinder und Jugendlichen lenkte Bischof Echevarría die Aufmerksamkeit konkret auf die Videospiele. Eine Reihe von ihnen hätten einen schlicht inakzeptablen Inhalt. In einem etwa hole man am meisten Punkte, wenn man eine schwangere Frau erschiesse. Man solle den Kindern ihre Freiheiten geben, sagte der Bischof. Aber man müsse auch im Bilde sein darüber, was ihnen alles in die Hände fallen könne – und nicht am Ende sogar (wie auch schon geschehen) aus Unwissenheit ein solches Produkt den eigenen Kindern unter den Weihnachtsbaum legen.

Eine Mutter sprach gängige Mädchenmode an, die Frauen herabwürdige. Dieses Modediktat laste auf den Töchtern und führe zu grossen Spannungen in den Familien. Der Prälat ermutigte die Frauen zum Widerstand gegen ihre eigene Verdinglichung. Er wusste von einem Fall bei einer Werbeagentur zu berichten, wo eine Frau mutig den Respekt ihrer Würde einforderte und andere Frauen in der Firma sich danach erleichtert bei ihr bedankten.

Zuversicht trotz der eigenen Schwächen

Alles aber, so Prälat Echevarría, lasse sich meistern mit der Freude, sich als Kind Gottes zu wissen. Das gebe Zuversicht, trotz der eigenen Schwächen. Denn dann könne man auf mehr zählen als bloss auf die eigenen Kräfte. Auch die Kirchenverantwortlichen bräuchten übernatürliche Unterstützung. Deshalb legte er allen ans Herz, für die Kirche, den Papst und die Bischöfe vor Ort sowie für die Behörden des Landes zu beten.

Bischof Echevarría (74) war während 25 Jahren ein enger Mitarbeiter des Gründers, des hl. Josefmaria Escrivá. 1994 wurde er dessen zweiter Nachfolger an der Spitze der Prälatur Opus Dei. Er ist Mitglied der Kongregation für die Selig- und Heilig­sprechungen und des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur. Er hat an mehreren Bischofssynoden teilgenommen.