Etwas Großes, das Liebe ist (I): Jesus kommt uns entgegen

Erster Artikel einer Serie unter dem Titel „Etwas Großes, das Liebe ist“ über die Berufungsentscheidung, da jeder Mann und jede Frau dazu berufen ist, Gottes Projekt im eigenen Leben zu entdecken.

Im Oktober 2018 fand in Rom die Ordentliche Versammlung der Bischofssynode statt, die Papst Franziskus den Jugendlichen, dem Glauben und der Berufungsentscheidung widmen wollte. Im Schreiben zur Ankündigung des Ereignisses erinnert der Papst an die Begegnung der ersten Jünger mit dem Herrn und fährt fort: „Auch auf euch richtet Jesus seinen Blick und lädt euch ein, zu ihm zu kommen. Liebe Jugendliche, hat euch dieser Blick getroffen? Habt ihr diese Stimme gehört? Habt ihr den Anstoß gespürt, euch auf den Weg zu machen?“ i

Die persönliche Begegnung mit Jesus kann erschwert sein, „wenn in der Welt der Lärm und die Betäubung zu herrschen scheinen“. Doch „klingt dieser Ruf im Herzen eines jeden weiter, damit er es der Fülle der Freude öffnet“. Ihm zu antworten wird in dem Maß möglich, schließt der Papst, „in dem einer, auch dank der Begleitung erfahrener Führer, einen Weg der Unterscheidung zu gehen versteht, um den Plan Gottes für sein Leben zu entdecken“ ii.

Die Artikelserie, die nun beginnt, soll auf diesem Weg eine Hilfe sein. An der Hand der ersten Jünger Jesu, der Lehren des Papstes, der Heiligen, des hl. Josefmaria können wir uns in diese ewige Wahrheit vertiefen: Gott ruft uns, „er hat einen Plan für einen jeden: die Heiligkeit“ iii.

Der hl. Josefmaria hatte immer in Erinnerung, wie er mit kaum sechzehn Jahren entdeckte, dass sein Herz von ihm „etwas Großes“ verlangte und dass es „Liebe ist“ iv. Hoffentlich können auch wir etwas Großes, das Liebe ist, entdecken und wiederentdecken – denn die Liebe bleibt immer jung und voller Überraschungen.

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„Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde“ ( Joh 1,35-39). Die Hauptpersonen dieser Evangelienszene müssen sehr bewegt gewesen sein, sooft sie auf dieses Ereignis zurückblickten. Es war der wichtigste Moment in ihrem Leben: der Tag, an dem sie Jesus von Nazareth zum ersten Mal begegneten.

DIE BEGEGNUNG MIT JESUS IST DIE ENTSCHEIDENDE ERFAHRUNG FÜR JEDEN CHRISTEN.

Tatsächlich ist die Begegnung mit Christus die entscheidende Erfahrung für jeden Christen. Benedikt XVI. hat zu Beginn seines Pontifikats nachdrücklich darauf hingewiesen: „Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt.“ v Dass auch Papst Franziskus uns von Anfang an daran erinnern wollte, sagt viel: „Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich befindet, noch heute seine persönliche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern oder zumindest den Entschluss zu fassen, sich von ihm finden zu lassen, ihn jeden Tag ohne Unterlass zu suchen.“ vi Auf diesen Seiten wollen wir dieser Einladung folgen, indem wir den Fußspuren des jüngsten Apostels folgen, dem hl. Johannes.

Wer ist Jesus für mich? Wer bin ich für Jesus?

Das vierte Evangelium fasst die Identität des jungen Johannes in einem einzigen Satz zusammen: Er war „der Jünger, den Jesus liebte“. Damit war in Wahrheit alles gesagt: Johannes war einer, den Jesus liebte. Diese Überzeugung ließ mit den Jahren nicht nach, sondern gewann noch mehr Kraft: „ Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat“ (1 Joh 4,10). Zweifellos war es diese Sicherheit der Liebe des Herrn, die Johannes befähigte, bis zum Ende seiner Tage eine tiefe und ansteckende Freude zu bewahren. Diese atmet auch sein Evangelium. Alles begann an jenem Tag, am Ufer des Jordan.

Und wir? Haben wir eine so vertraute Begegnung erlebt wie der junge Apostel? Auch wenn wir schon viele Jahre Christen sind und ein Leben lang gebetet haben, ist es gut, wenn wir einen Moment stillhalten, um zu überlegen: „Wer ist Jesus Christus für mich? Was bedeutet Jesus Christus in meinem realen Leben, heute und jetzt?“ Mit dieser Überlegung können wir ausmachen, wie unser Glaube beschaffen ist. „Doch vor dieser Frage gibt es eine Frage, die gewissermaßen noch wichtiger, damit verbunden und vorgängig ist (…): Wer bin ich für Jesus Christus?“ vii

Es ist nicht verwunderlich, wenn uns diese Fragen etwas ratlos machen: Wer bin ich für Jesus Christus? Wer bin ich? Ein winziges Geschöpf? Ein Produkt der Evolution? Einer mehr ..., der seine Gebote erfüllen soll? Wie sieht mich Jesus? Erhellend ist, in solchen Situationen auf die Heiligen zu schauen. So stellte man dem hl. Johannes Paul II. einmal eine ähnliche Frage, worauf er antwortete: „Du bist ein Gedanke Gottes, du bist ein Herzschlag Gottes. Das zu sagen bedeutet, dass du in gewissem Sinne einen unendlichen Wert hast und dass du für Gott in deiner vollkommen unwiederholbaren Individualität zählst.“ viii Was er selbst entdeckt hatte – was alle Heiligen entdeckt haben –, ist, wie viel wir Gott bedeuten. Wir sind kein winziges Geschöpf, kein Knecht, der halt auf der Welt ist, um Gottes Willen zu tun. Wir sind wahre Freunde. Alles, was uns betrifft, ist ihm wichtig, und daher sorgt er sich um uns und begleitet uns unser ganzes Leben lang, auch wenn wir es oft nicht merken.

Das alles ist keine Übertreibung. Jesus selbst sagte zu seinen Aposteln: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, ... Ich habe euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe“ ( Joh 15,13-15). Das sind aktuelle Worte: Jesus Christus „lebt, und er sagt es jetzt zu euch. Hört diese Stimme mit großer Bereitschaft; jedem hat er etwas Eigenes zu sagen“ ix. Was bin ich also für Jesus Christus? Ich bin sein Freund, den er mit äußerster Liebe liebt: Ich bin sein Herzschlag. Und er, was ist er für mich?

Christus suchen

Am 29. Mai 1933 kam ein junger Architekturstudent erstmals zu einem Gespräch mit dem hl. Josefmaria. Er hieß Ricardo Fernández Vallespín. Viele Jahre später erinnert er sich: „Der Vater sprach mit mir über Seelendinge ...; er riet mir, ein besserer Mensch zu werden … Ich erinnere mich genau daran, als ob ich es vor mir sähe, wie der Vater, bevor er mich verabschiedete, aufstand, zu einem Bücherregal ging, ein Buch herausnahm, das er selbst in Verwendung gehabt hatte, und auf die erste Seite wie eine Art Widmung folgende drei Sätze schrieb: Christus suchen. Christus finden. Christus lieben.“ x In diesem Gespräch wollte auch der hl. Josefmaria beim Wichtigsten beginnen: bei der persönlichen Begegnung mit Jesus.

CHRISTUS SUCHEN. CHRISTUS FINDEN. CHRISTUS LIEBEN.

Der Apostel Johannes machte sich auf, Christus zu suchen, obwohl er gar nicht genau wusste, wen er suchte. Er wusste aber, dass er etwas suchte, das sein Herz erfüllen würde. Er sehnte sich nach einem erfüllten Leben. Es schien ihm nicht genug, zu leben, um zu arbeiten, Geld zu verdienen, dasselbe zu tun wie alle …, ohne über den Horizont seines kleinen Landkreises hinauszublicken. Sein Herz war unruhig, und er wollte diese Unruhe loswerden. Daher folgte er dem Täufer. Und er hielt sich gerade bei ihm auf, als Jesus vorbeikam. Der Täufer wies ihn darauf hin: „Seht, das Lamm Gottes!“, und er und sein Freund Andreas „hörten, was er sagte, und folgten Jesus“ ( Joh 1,36-37).

Was können wir tun, um es dem jungen Apostel gleichzutun? Als erstes, auf unser unruhiges Herz hören. Darauf achten, wenn es sich unzufrieden zeigt, wenn ihm ein rein weltliches Leben nicht genug ist, wenn es sich nach mehr sehnt als nach den Dingen und Befriedigungen der Welt. Und uns Christus nähern. Möglicherweise haben wir es einfacher gehabt als Johannes. Viele Menschen haben uns schon darauf hingewiesen, wo Jesus ist: „In der Regel lernten wir von klein auf, aus dem Mund christlicher Eltern, Gott anzurufen. Später haben uns Lehrer, Kollegen, Bekannte tausendfach geholfen, Jesus Christus nicht aus den Augen zu verlieren.“ xi Daher ist das, was wir jetzt machen können, ihn suchen: „Sucht ihn voller Sehnsucht, sucht ihn mit aller Kraft in euch selbst. Wenn ihr darin hartnäckig seid, dann, das wage ich euch zu versichern, habt ihr ihn schon gefunden, dann beginnt ihr schon, Umgang mit ihm zu haben und ihn zu lieben und ein Zwiegespräch im Himmel zu führen.“ xii

Christus finden

Als Johannes und Andreas begannen, Jesus zum ersten Mal zu folgen, dürfte ihnen das Ganze etwas peinlich gewesen sein. Sie waren in der Nachfolge dieses Mannes aufgebrochen, aber wie sollten sie ihn anreden? Es ist nicht sehr üblich, jemanden anzuhalten und zu fragen: „Bist du das Lamm Gottes?“ Doch genau das hatte ihnen der Täufer gesagt und in Wirklichkeit war es das einzige, was sie von ihm wussten … Vielleicht überlegten sie gerade miteinander, wie sie es angehen konnten, als Jesus selbst „sah, dass sie ihm folgten“ und sie fragte: „Was wollt ihr?“ ( Joh 1,38).

Den Herrn rühren die jungen, unruhigen Herzen. Daher kommt er uns selbst auf unerwartete Weise entgegen, wenn wir ihn aufrichtig suchen. Der hl. Josefmaria vergaß seine erste persönliche und unerwartete Begegnung mit Jesus sein Leben lang nicht. Er war damals ein Jugendlicher mit einem Herzen, das nur so sprudelte von Projekten und Idealen. Nach einem starken Schneefall, der die Straßen seiner Heimatstadt mit einem dichten weißen Mantel bedeckt hatte, ging er außer Haus. Wenig später entdeckte er voller Staunen die Umrisse nackter Füße im Schnee. Die Spuren führten ihn zu einem Mönch, der sich auf dem Nachhauseweg in sein Kloster befand. Er war tief getroffen: „Wenn andere solche Opfer für Gott und den Nächsten bringen, bin ich dann nicht fähig, auch etwas aufzuopfern?“ xiii

An diesem Tag – gerade wie Johannes und Andreas – machte sich der junge Josefmaria auf, Jesus zu folgen, der diesmal in einigen Spuren im Schnee gegenwärtig geworden war. Viele andere Menschen haben diese Spuren vielleicht auch gesehen, aber für jenen Burschen waren sie zum untrüglichen Zeichen dafür geworden, dass Jesus in sein Leben eintreten wollte. Danach war seine Reaktion sehr ähnlich wie die jener ersten Freunde Jesu. „Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und sie blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde“ ( Joh 1,38-39).

Zu entdecken, dass jemand uns liebt, weckt in uns einen starken Wunsch, ihn kennenzulernen. Zu wissen, dass jemand uns einen Freundschaftserweis erbracht hat, führt dazu, dass wir ihn kennenlernen wollen. Zu entdecken, dass wir jemandem wichtig sind, dass jemand auf uns wartet und die Antwort hat auf unsere tiefsten Sehnsüchte, lässt uns ihn suchen. Über diese Spuren wollte Gott den hl. Josefmaria merken lassen, dass „er tief in seiner Seele bereits eine ,göttliche Unruhe’ trug, die sein Inneres durch ein kräftigeres Frömmigkeitsleben erneuern sollte“ xiv. Jesus suchen, ist nur der Anfang. Ab diesem Moment werden wir ihn wie einen Freund behandeln. Wir werden versuchen, ihn besser kennenzulernen, indem wir das Evangelium lesen, die hl. Messe aufsuchen, die innige Vereinigung mit ihm in der Kommunion genießen und uns seiner in jenen annehmen, die es am meisten benötigen. Und wir werden versuchen, uns ihm zu öffnen, indem wir mit unserem FREUND unsere Freuden und Betrübnisse sowie unsere Projekte und Misserfolge teilen. Denn darin besteht letztendlich das Gebet: „Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, dass er uns liebt.“ xv Wie Johannes und Andreas, die damals den ganzen Tag mit Jesus verbrachten.

Christus lieben

Für den jungen Johannes war der Tag, an dem er Jesus begegnete, der Tag, der sein Leben veränderte. Natürlich hatte er noch einen weiten Weg vor sich. Vom wunderbaren Fischfang bis zu den Wanderungen mit Jesus durch Palästina, von seinen Wundern bis zu seinen Worten, die das Herz vor Freude überströmen ließen, oder auch bis zu seinen liebevollen Gesten für die Kranken, die Armen, die Verachteten … Aber vor allem jene Momente des Gesprächs allein mit dem Meister. Das Zwiegespräch, das eines Nachmittags nahe dem Jordan begonnen hatte, würde ein ganzes Leben dauern.

DER UMGANG MIT UNSEREN FREUNDEN VERWANDELT UNS, BIS ZU DEM PUNKT, DASS WIR DAS GLEICHE WOLLEN.

Wir haben alle die Erfahrung gemacht, wie sehr eine Freundschaft uns verändert. Daher ist es logisch, dass die Eltern über die Freundschaften ihrer Kinder wachen. Ohne dass wir es merken, verändert uns der Umgang mit unseren Freunden, bis zu dem Punkt, dass wir das Gleiche wollen und das Gleiche ablehnen. So sehr eint uns die Freundschaft, dass man sagen, kann, dass die Freunde „eine Seele“ sind, „die zwei Leiber hat“ xvi.

In diesem Sinn ist die Verwandlung des jungen Apostels sehr beachtlich. Er und sein Bruder Jakobus wurden als „Donnersöhne“ ( Mk 3,17) bezeichnet, und manche Berichte aus den Evangelien helfen zu verstehen, dass es sich dabei um kein übertriebenes Beiwort handelte. Etwa jene Gelegenheit, bei der einige Samaritaner sich weigerten, Jesus und seinen Jüngern Unterkunft zu gewähren, und die beiden Brüder sich an den Meister wandten, um zu fragen: „Sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?“ ( Lk 9,54). Doch nach und nach und gerade in dem Maß, in dem ihre Freundschaft mit ihm zunahm, lernten sie zu lieben wie Jesus, Verständnis zu haben wie Jesus, zu verzeihen wie Jesus.

Ebenso kann es jedem von uns ergehen: Jesus zu finden und mit ihm Umgang zu haben, führt uns dazu, wie er zu lieben. Es darf uns nicht überraschen, dass dieser Wunsch unsere Herzen erfasst: Lassen wir zu, dass es sich mit Dankbarkeit füllt, denn der Herr möchte mit uns rechnen, um seine Liebe in der Welt gegenwärtig zu machen. So erging es dem hl. Josefmaria. Jene Spuren im Schnee schenkten ihm die tiefe Sicherheit, dass er auf dieser Erde eine Sendung hatte: „Ich begann, die Liebe zu ahnen, zu merken, dass mein Herz nach etwas Großem verlangte und dass es Liebe war.“ xvii Mögen doch auch wir hinter diesen Anrufen des Herzens ein Echo der Stimme Jesu entdecken, der uns, wie wir häufig im Evangelium lesen, zuruft: „Folge mir!“

Mit Christus unser ganzes Leben teilen

Rückblickend hätte Johannes die Möglichkeit, Jesus zu folgen, gegen nichts getauscht. Denn so wirkt Gott in jedem Menschen: „Die edle Liebe Jesu treibt zu großen Taten und weckt das Verlangen nach immer größerer Vollkommenheit. Die Liebe drängt zur Höhe und will nicht an die niedrigen Dinge gefesselt sein.“ xviii So geschah es mit Johannes, so geschah es mit Petrus, Jakobus, Paulus ... Bartimäus, Maria Magdalena und sehr vielen anderen, seitdem Jesus auf die Welt gekommen ist. Die Gegenwart des Herrn ist heute nicht weniger real als damals. Im Gegenteil: Jesus ist noch gegenwärtiger, denn er kann in jedem von uns leben. Mehr als uns einzuladen, an der Sendung teilzuhaben, die er von seinem Vater empfangen hat, möchte Jesus von unserem Leben aus, vom Inneren eines jeden aus lieben. „Bleibt in meiner Liebe!“ ( Joh 15,9), sagt er uns, um diese Welt mit ihm zu versöhnen, den Hass durch Liebe zu ersetzen, den Egoismus durch Dienstgeist, den Groll durch Verzeihen.

Der junge Apostel, der die Liebe des Herrn entdeckt hat, harrte bei ihm unter dem Kreuz. Später empfing er mit den anderen Aposteln eine Sendung, die sein ganzes Leben bestimmte: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ ( Mk 16,15). Auch wir werden entdecken, dass er mit uns rechnet, wenn wir auf unser unruhiges Herz hören und Jesus suchen, wenn wir ihn finden und ihm folgen, wenn wir seine Freunde sind. Er wird uns vorschlagen, dass wir ihm in der Kirche helfen, jeder auf seine Weise. Wie ein Freund, der, eben weil er uns liebt, uns vorschlägt, bei einem hinreißenden Projekt mitzumachen. „Jesus, der der Weg ist, ruft heute dich, deine Spur in der Geschichte zu hinterlassen. Er, der das Leben ist, lädt dich ein, eine Spur zu hinterlassen, die dein Leben und das vieler anderer mit Leben erfüllt. Er, der die Wahrheit ist, lädt dich ein, die Wege der Trennung, der Entzweiung, der Sinnlosigkeit zu verlassen. Machst du mit?“ xix

Borja Armada

i Papst Franziskus, Schreiben des Heiligen Vaters an die Jugendlichen zur Vorstellung des Vorbereitungsdokuments der xv. Ordentlichen Generalversammlung
der Bischofssynode
, 13.1.2017.

ii Ibidem.

iii Fernando Ocáriz, Aufzeichnungen von einem Treffen mit Jugendlichen in Argentinien, 5.8.2018.

iv Vazquez de Prada, Andrés: Der Gründer des Opus Dei, Band 1, erschienen 2001, S. 94.

v Benedikt XVI., Enzyklika Deus Caritas est (25.12.2005), Nr. 1.

vi Franziskus, Apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium (24.11.2013), Nr. 3.

vii AGP, Biblioteca, P03, 2017, S. 146.

viii Hl. Johannes Paul II., Ansprache an die Jugendlichen in Kasachstan, 23.9.2001.

ix Benedikt XVI., Generalaudienz, 2.8.2006.

x P. Rodríguez, Camino. Historisch-kritische Ausgabe, Kommentar zu Nr. 382.

xi Christus begegnen, Nr. 1.

xii Freunde Gottes, Nr. 300.

xiii Vazquez de Prada, Andrés: Der Gründer des Opus Dei, Band 1, erschienen 2001, S. 93.

xiv Vazquez de Prada, Andrés: Der Gründer des Opus Dei, Band 1, erschienen 2001, S. 94.

xv Hl. Theresia von Jesus, Das Buch meines Lebens, 8, 2.

xvi Hl. Gregor von Nazianz, Predigt 43.

xvii Vazquez de Prada, Andrés: Der Gründer des Opus Dei, Band 1, erschienen 2001, S. 94.

xviii Thomas von Kempen, Die Nachfolge Christi, Buch 3, Kap. 5.

xix Papst Franziskus, Gebetswache mit den Jugendlichen in Krakau, 30.7.20