Die Kirche ruft uns mit ihren fünf Weisungen – auch Kirchengebote genannt – zu aktivem Tun auf. So hilft sie uns, dass wir das notwendige Minimum an Gebetsgeist, an sakramentalem Leben, an sittlichem Streben und an Wachstum in der Gottes- und Nächstenliebe sichern. Kommt dieses Tun ständig zu kurz, kann der Glaube auf die Dauer einschlafen.
1. Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen an der Heiligen Messe teilnehmen und keine Arbeiten oder Tätigkeiten verrichten, welche die Heiligung dieser Tage gefährden
Am Sonntag erinnern wir uns an das Wichtigste in unserem Glauben: Der Herr ist auferstanden. Die anderen Feiertage führen uns tiefer in die Geheimnisse unserer Erlösung ein. Das dürfen wir feiern. Deshalb soll die Arbeit ruhen. Darum sollen wir diese Tage in Gemeinschaft mit anderen, vor allem aber in der Familie verbringen.
Höhepunkt dieser Tage ist die Teilnahme an der Heiligen Messe. Dort hören wir nämlich, was unseren Glauben ausmacht. Dort spüren wir, dass wir auf dem Pilgerweg des Glaubens nicht alleine sind. Dort begegnen wir Jesus Christus im Sakrament der Eucharistie.
Wer ohne schwerwiegenden Grund – wie Krankheit oder berufliche Pflichten – der Messfeier fernbleibt, der ist undankbar gegenüber Gott.
2. Wenigstens einmal im Jahr die eigenen Sünden beichten
In der sakramentalen Beichte (Sakrament der Buße) werden mir meine Sünden vergeben. Das befreit! Alles was meine Beziehung zu Gott, zum Nächsten und zu mir selbst angeht, kann so neu geordnet werden.
Außerdem hilft mir die tiefe Gewissenserforschung, mich besser kennen zu lernen.
3. Wenigstens zu Ostern das Sakrament der Eucharistie empfangen
In der Heiligen Messe erinnern wir uns nicht nur an das, was Gott in Jesus Christus für uns getan hat. Christus selbst gibt sich uns als Speise in der Heiligen Kommunion. Eine tiefere Verbindung mit ihm können wir auf Erden nicht erlangen. Und mit ihm verbunden zu sein, ist das Ziel des christlichen Lebens.
4. Die Fast- und Abstinenztage einhalten
Am Aschermittwoch und am Karfreitag essen wir Katholiken kein Fleisch (Abstinenz) und nehmen nur eine sättigende Mahlzeit am Tag zu uns (Fasten). Diese Ausnahme vom Alltag soll uns an das erinnern, was Jesus für uns getan und gelitten hat.
Aus dem gleichen Grund sollen wir an jedem Freitag ein kleines Opfer bringen.
Das Abstinenzgebot verpflichtet alle ab 14 Jahren, das Fastengebot alle ab 18 Jahren bis zum 60. Lebensjahr.
5. Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten der Kirche in ihren materiellen Erfordernissen beistehen
Als getaufte und gefirmte Christen ist es unsere Pflicht, uns nach Kräften für die Belange der Kirche einzusetzen. Dabei kommt an erster Stelle das Gebet. Aber in der einen oder anderen Weise gehören auch Mitarbeit und finanzielle Hilfe dazu.
Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche: Kompendium Nr. 431 und 432