Der Papst besteht den Praxistest

Unternehmer und Studenten diskutieren in Köln über Menschenwürde bei der Arbeit

Das Seminar bot den Teilnehmern einen direkten Einblick in den Arbeitsalltag einer Führungskraft

Ideologiefrei soll ein Menschenbild sein, mit dem man vernünftig arbeiten kann. Das forderte der Esslinger Unternehmer Hans Günther Ullrich auf einem Seminar zum Thema "Arbeit" im Ehrenfelder Studentenheim Schweidt am Wochenende (Sonntag, 23. Mai). Das einzige Menschenbild, das den modernen Praxistest besteht, ist nach Ansicht des Geschäftsführer eines grossen Autozulieferers das von Papst Johannes Paul II. Dessen Konzept von Person führe zu einer gerechten Balance von Freiheit des dynamischen Wirtschaftens und Verantwortung für den mitschaffenden Arbeitnehmer.

Als Herausforderung für künftige Führungskräfte stellte der frühere Politikberater Lothar Häberle den Spagat zwischen Familie und Beruf dar. Frust bei der Frau sei vorprogrammiert, wenn der erfolgreiche Manager seine Schwüre vor der Eheschließung als Geschwätz von gestern abtue. Klare Absprachen und Aussprachen seien notwendig, wenn dem Karrieresprung nicht das Eheaus folgen soll. Ethische Aspekte der Unternehmensführung brachte dann Gerd Schneider ins Spiel und über die konkrete Gestaltung des Arbeitsalltags in der Hektik der aktuellen Berichterstattung sprach der Wirtschaftsredakteur Stephan G.Schmidt.

Die lebhafte Podiumsdiskussion kam bei den Teilnehmern besonders gut an

Das Fazit der Tagung klang bereits in ihrem Thema an: „Das Spiel wird im Kopf entschieden“. Um zwischen den Extremen der Über- und Unterforderung durch Arbeit und Beruf den richtigen Mittelweg zu finden, ist es nötig, die eigene Einstellung immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Nach welchen Kriterien dies geschehen kann, dazu bot die Veranstaltung vielfältige Anregungen. Schweidt ist eine Bildungsinitiative von Gläubigen der katholischen Prälatur Opus Dei. Ihr Kerngedanke ist die Heiligung des Alltags in Beruf und Familie.

www.schweidt.de