Die Himmelfahrt Mariens zeigt uns, was nach dem Tod kommt

Dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden ist, glaubt die Christenheit seit ihren Anfängen. Die Feier dieses Festes (15. August) lässt sich seit dem 5. Jahrhundert belegen, seit 1950 ist Maria Himmelfahrt als Dogma des Glaubens fixiert.

Im Evangelium vom Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel (Lk 1,39-56) hören wir:

„Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, ... rief (sie) mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. ... Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, ... denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.“

Das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, auch Mariä Himmelfahrt genannt, ist das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel mit Leib und Seele. Es wird mindestens seit dem 5. Jahrhundert begangen, auch wenn der Inhalt „mit Leib und Seele“ erst 1950 als Dogma des Glaubens fixiert wurde.

Laut Wikipedia ist der Kern des Festes, dass Maria wegen ihrer einzigartigen Verbindung mit der Erlösungstat Jesu Christi als die „Ersterlöste“ an der Auferstehungsgestalt Christi teilnimmt. Genauer gesagt: Auch an Jesu leiblicher Gestalt, an der „Verklärung“ seines Leibes, unter der wir uns in unserer irdischen Begrenzung allerdings nicht viel vorstellen können und müssen. Ähnlich können wir uns ja auch unter dem Leib des Herrn, den wir bei der Kommunion gläubig empfangen, nichts Körperliches vorstellen.

Obwohl Mariens Teilnahme an der Auferstehungsgestalt Christi der Kern ist, ist das nicht alles. Sie sagt selbst: „Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!“ So preisen wir Katholiken sie, wenn wir das 4. und auch das 5. Geheimnis des glorreichen Rosenkranzes beten.

Man kann sagen, dass das 4. und 5. Geheimnis über die geschichtliche Erlösungstat hinaus auf deren Ziel in der Herrlichkeit Gottes vorausweist: Mariae Aufnahme ist nämlich kein auf ihre persönlichen Verdienste begrenztes Privileg, sondern viel mehr: Weil sie Mutter Jesu Christi ist, ist sie auch „Mutter der Glaubenden“. Das ist mehr als ein dekorativer „Titel“. Mariae Aufnahme ist ein Vorverweis auf die Eschatologie, das heißt ein Vorverweis auf das, was nach dem Tod kommt, wenn wir treu bleiben. Deswegen widmet der glorreiche Rosenkranz ihr seit über fünf Jahrhunderten immerhin zwei von fünf Gesätzen. An ihr als unserem Vorbild wird deutlich, auf welches Ziel hin wir geschaffen, erlöst und berufen sind.

Franz Fuchs