Eine neue Serie von Fragen und Antworten
Seit dem 24. April 2012 ist die DVD des Films "There be dragons" von Roland Joffé in synchronisierter Fassung in Deutschland im Handel.
Handelt es sich bei “There be dragons” um einen historischen Film?
Wie die Produzenten und Joffé selbst herausgestellt haben, handelt es sich bei “There be dragons” nicht um einen rein auf Tatsachen beruhenden Film. Es ist vielmehr ein dramatischer Film, den Joffé nach einem in der Filmbranche allgemein üblichen Schema erstellt hat.
Ist die Szene mit der weinenden Muttergottes während der Überquerung der Pyrenäen erfunden oder real?
Die Überquerung der Pyrenäen war eine der gewagtesten und gefährlichsten Unternehmung von Josemaría Escrivá während des gesamten Krieges. Von Barcelona aus gelangte er bis zu den Pyrenäen im Norden der Provinz Lérida und danach zu Fuß über die Berge bis nach Andorra.
Was machte er mit der hölzernen Rose, die er beim Übergang über die Pyrenäen in der Kirche von Pallerols gefunden hatte?
Er hat diese Rose dankbar aufbewahrt als Erinnerung an die Hilfe der Muttergottes, die ihm zuteil geworden war. Es war das Zeichen, das ihn in den Tagen großer innerer Bedrängnisse außerordentlich getröstet hatte.
Ist die Szene in der Schokoladenfabrik des Vaters von Josemaría echt?
Nur in allgemeinen Zügen. Die Szene stellt eine Parabel für den allgemeinen Erzählstrang des Films dar. Sie soll die Intuition von Josemaría zeigen, der die Situation erfasst, die Manolo unzugänglich ist und der vielleicht deshalb ausnutzt, um sich lustig zu machen.
Was passiert Josemaría in den Pyrenäen? Was ist der Anlass zu seiner Stimmungsänderung, nachdem er nachts gebetet hatte?
Der hl. Josefmaria fühlte sich unfähig, weiterzugehen, da er an die Gefahren dachte, denen die Mitglieder des Opus Dei in Madrid ausgesetzt waren, und er wollte in die Hauptstadt zurückkehren.
Ist die Auseinandersetzung im Priesterseminar historisch belegt?
Es existiert ein historisches Ereignis, dass Joffé als Ausgangspunkt nimmt, um die beiden Personen – Josemaría und Manolo – als gegensätzliche Charaktere aufzubauen. Die Bilder zeigen uns, wie beide von einem gemeinsamen Ausgangspunkt starten, dann aber ihr eigenes Leben in Freiheit ganz verschieden gestalten,
Wir erleben Josemaría am Bett eines sterbenden Juden, der wohl ein Freund der Familie war. Handelt es sich um eine wahre Begebenheit aus seinem Leben?
Bei einer Szene des Films begegnet uns der hl. Josefmaria in Madrid am Sterbebett eines Bekannten, Honorio. Es handelt sich um einen Juden, der den Wunsch hatte, katholisch zu werden, aber aus Rücksicht vor seinen Eltern diesen Schritt nicht vollzogen hat.
Escrivá sagt zu denen, die ihm folgen: „Ich werde euch nicht vorschreiben, was ihr zu denken habt. Jeder muss seine eigenen Konsequenzen ziehen.“ Entsprechen diese Worte seinem Denken?
Ja. Diese Szene hat jedoch keinen historischen Hintergrund. Der hl. Josefmaria hat die Seinen niemals zu sozialen Reformen aufgefordert noch ihnen ein bestimmtes politisches Programm nahegelegt. Er zeigt ihnen einzig einen Weg der Heiligkeit auf, den es frei und verantwortlich zu gehen gilt.
Am Ende sieht Manolo einen Sinn im Leiden. Was bringt ihn zu dieser Erkenntnis? Welchen Sinn hat denn das Leiden, wenigstens für ihn?
Roland Joffé, Produzent und Regisseur des Films, erklärt in einem Interview, das er der Zeitschrift "Mundo cristiano" gab die verschiedenen Positionen, die die zwei Hauptakteure auf Grund der Erziehung, die sie erhalten haben, gegenüber dem Leiden einnehmen.