Zur Gebetswoche für die Einheit der Christen

Brief des deutschen Regionalvikars an die Mitglieder und Freunde des Opus Dei. Prälat Christoph Bockamp regt an, um ein neues Pfingsten zu bitten und viel über Gott zu sprechen.

Jedes Jahr begeht die Katholische Kirche die „Gebetswoche für die Einheit der Christen“. Sie endet jeweils am 25. Januar, dem liturgischen Fest Pauli Bekehrung. 

Der heilige Gründer des Opus Dei hat festgelegt, dass sich das Werk intensiv an dieser Gebetsoktav beteiligt. So ist sie auch für uns eine feste Gewohnheit – in Ländern mit alter katholischer Tradition nicht weniger als in Regionen, in denen die Katholiken in der Minderheit sind. 

Das ganze Jahr über beten wir, die Angehörigen des Opus Dei, tagtäglich um die Einheit der Kirche. Wir machen uns dabei die Bitte Jesu an den Vater zu eigen: „Ut omnes unum sint…“ – „Alle sollen eins sein: Wie Du, Vater, in mir bist und ich in dir bin; sie sollen eins sein, wie wir eins sind“ (vgl. Joh17, 21f). 

Der „Geist der Einheit Christi mit dem Vater“ ist der Heilige Geist. Als dritte Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ist er der „Erfinder“ der Einheit. Als Geist der Wahrheit wird er eines Tages auch der Vollender der Einheit unter allen Christen sein. Denn letztlich kann nur Gott selbst uns zur Einheit führen. 

Doch an uns Christen liegt es, das Wirken des Heiligen Geistes nach Kräften zu unterstützen. In diesem Sinne soll uns die Gebetswoche helfen, mit der Kirche um ein neues Pfingsten zu bitten und unseren persönlichen Umgang mit dem Heiligen Geist zu mehren. 

Was können wir sonst noch beitragen? – So viel wie möglich über Gott sprechen! Bischof Javier Echevarría, der Prälat des Opus Dei, erinnert uns immer wieder daran. 

Aber wie kann man das umsetzen? Was kann ich schon „über Gott“ sagen? – Diese Frage muss jeder für sich beantworten – und ebenso, mit wem, wie und wann das am Besten geschehen kann. Aber für unseren Bereich in Deutschland möchte ich doch eine Anregung beisteuern, die sich vielleicht für Ihre persönlichen Gespräche und für kleine Katechesen in Vorträgen oder Gesprächsrunden eignet. Ich denke an drei Stichworte: Eucharistie, Maria, Papst – und will sie kurz umreißen:

-  dem Herrn in der Heiligen Eucharistie ehrfürchtig begegnen: Nur dann zur Heiligen Kommunion gehen, wenn wir entsprechend darauf vorbereitet sind. Dem Allerheiligsten im Tabernakel auch außerhalb der Heiligen Messe unsere Anbetung und Liebe erweisen;

- durch Maria die Schönheit und Natürlichkeit unseres Glaubens entdecken helfen. Sie ist ja „die Mutter Christi und unsere Mutter“, wie der heilige Josefmaria gerne sagte. Und sie ist unsere Gefährtin im Alltag und unsere Helferin in allen Sorgen;

- vom Papst mit Interesse und Zuneigung lernen. Das Papstamt kennen und erklären. Er ist der Diener und das Instrument der Einheit für die ganze Kirche und aller ihrer Apostolate.

Schriftliches Material dazu finden Sie leicht – etwa im Katechismus der Katholischen Kirche, in den Texten des Heiligen Vaters sowie den Schriften des hl. Josefmaria. Und der Priester, zu dem Sie gehen, wird Ihnen sicher gerne helfen, diese Anregung zu konkretisieren. 

Aber vorrangig bleiben das Gebet mit der Kirche um ein neues Pfingsten und unser persönlicher Umgang mit dem Heiligen Geist. Deshalb möchte ich Ihnen sehr herzlich empfehlen, speziell während dieser Gebetswoche öfter die Heilige Messe mitzufeiern. Ein Tagesgebet der Messe „für die Einheit der Christen“ lautet: 

          „Gott, unser Vater,

          gieße die Gnade deines Geistes von neuem über uns aus,

          damit wir unserer Berufung würdig leben

          und vor den Menschen für deine Wahrheit Zeugnis ablegen.

          Hilf uns, dass wir voll Zuversicht nach der Einheit aller Christen

          und nach der Gemeinschaft in der einen Kirche streben.“