Umarmt euch nach jedem Streit

400 Ehepaare haben Ende März in Rom an einem Kongress über die Zukunft der Familie teilgenommen. Bei einem informellen Treffen bestärkte sie Bischof Javier Echevarría: Heiligt euer tägliches Zusammenleben und erneuert ständig eure Liebe zueinander.

„Ihr christlichen Familien, was macht ihr? Wie lebt ihr? Seid ein Fleisch miteinander. Legt ein christliches Zeugnis von eurer Liebe ab, auch wenn ihr ein wenig gestritten habt. Es ist eure Verantwortung, der Gesellschaft verständlich zu machen, dass die Familie ein christlicher Weg ist. Lasst die anderen wissen, dass die eheliche Liebe der Widerschein einer noch viel höheren Liebe ist.“

Ehepaare aus 43 Ländern füllen das Hotel Parco dei Principi in Rom. Die Kinder laufen zwischen den Stuhlreihen hin und her, die Jüngsten liegen in ihren Kinderwagen. Unter den Kongressteilnehmern sind viele junge Mütter und Väter, die sich in Rom über Ehe und Familie austauschen wollen.

In ihren jeweiligen Heimatländern organisieren die meisten von ihnen Kurse über Familie und Erziehung, zusammen mit und für Familien aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Dabei werden praktische Fälle besprochen, die helfen, das Familienleben besser zu gestalten und den Mitmenschen die Freude nahezubringen, die das Leben in Ehe und Familie bedeutet. Die Berichte und Erfahrungen von Ehepaaren aus der ganzen Welt zeigen, wie wirksam und leicht es ist, auf diese Weise, das Familienleben fröhlicher und freundlicher zu machen.

Die Organisatoren des Kongresses hatten den Prälaten des Opus Dei gebeten, zu den Teilnehmern zu sprechen.

Bischof Javier Echevarría spricht zuerst über die wichtige Tugend der Treue, die man erlangt, wenn man die gelegentlichen schwierigen Situationen zu bewältigen weiß: „Wie schön ist es, treu zu sein. Es ist der beste Beweis, dass wir Gebrauch von unserer Freiheit gemacht haben. Beherrscht euch, wenn ihr einmal in Zorn oder Ungeduld verfallt. Seid einander für immer treu und offen für das Leben.“

Dann macht der Prälat des Opus Dei den Anwesenden Mut, sich gegenseitig zu helfen, immer besser und geduldiger zu werden: „Der heilige Josefmaria sagte, dass ihr euren Ehepartner mitsamt seinen Fehlern lieben müsst. Überlegt also, wie ihr eurer Frau, wie ihr eurem Mann helfen könnt. Wenn du siehst, dass der andere diesen oder jenen Fehler hat, habe ihn lieb so wie er ist. Nimm ihn an. Du wirst ihn dann noch viel mehr als den deinen empfinden. So helfen euch die Unvollkommenheiten eures Ehepartners, selbst besser zu werden. …

Streitet nicht zu oft: nur wenn es nötig ist. Und tut es nicht vor den Kindern. Wer meint, dass er Recht hat, soll zuerst um Verzeihung bitten. So könnt ihr euch nach dem Streit wieder in die Arme nehmen. Außerdem ist es besser, wenn ihr euch die Dinge nicht sagt, wenn ihr noch ärgerlich seid. Habt Geduld, wartet etwas ab. Und lasst dabei spüren, dass ihr nicht nachtragend seid.“

Außerdem empfiehlt Bischof Echevarría, die Liebe zum Ehegatten durch Kleinigkeiten zu bekunden: „Ihr könnt das Kleid anziehen oder die Krawatte umbinden, von denen ihr wisst, dass sie dem anderen besonders gefallen. Zeigt Interesse, fragt nach, wenn der andere gern etwas erzählen möchte. ... Auf diese Weise meidet ihr die größte Bedrohung der Liebe, die in der Gewohnheit liegt.“

Und über die Kinder: „Ihre Haupterzieher seid ihr. Ihr erzieht sie durch eurer Beispiel, eure Freude, eure Pünktlichkeit … Wenn sie etwas Grundsätzliches lernen sollen, müsst ihr das zuerst selbst gut vorleben. Wenn ihr zum Beispiel merkt, dass ihr ihnen gegenüber in irgendeinem Punkt Unrecht hattet, bittet sie um Entschuldigung. Sie werden euch mit anderen Augen sehen.”