„Ich bat Don Alvaro voller Vertrauen um Hilfe für meine Heilung“

Dr. Gaspar Brahm berichtet über den Verlust der Sehkraft eines Auges und seine Heilung auf die Fürsprache Don Alvaros.

Dr. Gaspar Brahm, Numerarierpriester in München, verlor im Februar 2025 plötzlich das Augenlicht im rechten Auge. In einer Phase großer Unsicherheit begann er, sich dem seligen Alvaro del Portillo, Nachfolger des heiligen Josefmaria an der Spitze des Opus Dei, anzuvertrauen. Sehr bald bildete sich eine WhatsApp-Gebetsgruppe mit vielen Menschen, die im Vertrauen auf die Fürsprache des seligen Alvaro um seine Heilung beteten. Mittlerweile kann er – trotz gegenteiliger ärztlicher Prognose – wieder vollständig sehen.

Dr. Brahm, Sie haben Mitte Februar völlig unerwartet das Augenlicht auf dem rechten Auge verloren. Was ist damals passiert?

Als ich am 16. Februar wie immer vom Wecker geweckt wurde, stellte ich überrascht fest, dass ich mit meinem rechten Auge nichts sehen konnte. Seit zwei Tagen hatte ich gewisse Sehstörungen, die ich jedoch auf Müdigkeit zurückgeführt hatte. Mit diesem Auge sah ich etwas verschwommen und nur mit einiger Anstrengung. Ich dachte, dass sich alles mit einer ruhigen Nacht lösen würde. Aber das Gegenteil war der Fall. In meinem Haus in München lebt auch ein Arzt. Als Erstes fragte ich ihn, was ich tun solle. Die Antwort war eigentlich ganz offensichtlich: Ich sollte sofort in die Notaufnahme gehen. Da es Sonntag war, wollte ich mein Haus nicht verlassen, ohne die Heilige Messe gefeiert zu haben, da ich nicht wusste, wann ich zurückkommen würde. Mit einem Auge und einer Mischung aus Nervosität und etwas Angst tat ich mein Bestes, um fromm zu beten. Dann begab ich mich in Begleitung eines anderen Mitbewohners in die Notaufnahme der Klinik. Ich wurde ziemlich schnell behandelt. Der zunehmend besorgte Gesichtsausdruck der Ärztin, die mich behandelte, ließ mich vermuten, dass es sich nicht um etwas so Banales handelte, wie ich gedacht hatte.

Welche Diagnose wurde damals gestellt?

Bis zum Zeitpunkt der Untersuchung war ich davon überzeugt, dass mein Auge infiziert war oder dass es einen anderen Defekt hatte, der relativ leicht behoben werden konnte. Mehrere Untersuchungen endeten mit der Feststellung, dass ich mit meinem rechten Auge nicht einmal die Farbe einer großen Mappe erkennen konnte, die die Ärztin vor mein Gesicht hielt. Darauf teilte man mir mit, dass ein Krankenwagen gerufen worden sei, um mich notfallmäßig in die neurologische Klinik zu bringen. Es wurde für möglich gehalten, dass meine Blindheit der Beginn eines Schlaganfalls war.

Die Situation bekam eine plötzliche Dramatik, richtig?

Diese Fahrt im Krankenwagen durch die Straßen Münchens, mit Sirene und Blaulicht, habe ich als subjektive Konfrontation mit dem Tod in Erinnerung behalten. Während der Fahrt dachte ich ernsthaft: „Heute könnte man sterben.“ Was hätte sonst der Krankenwagen zu bedeuten gehabt, die Anspannung, die ich bei allen um mich herum spürte, die Erinnerung an das Gesicht der Ärztin, die Geschwindigkeit, mit der sich ein Unwohlsein in den Augen zu einem möglichen Beginn eines Schlaganfalls entwickelt hatte? Da begann ich zu beten. Zuerst überkam mich ein gewisser Pessimismus: In Gedanken ging ich die Fehler meines vierunddreißigjährigen Lebens durch. Sofort wurde mir klar, dass es absurd war, meine letzten Sekunden mit so negativen Gedanken zu verbringen. Also begann ich, an den Himmel zu denken. Jesus schenkte mir daraufhin eine große Gelassenheit. Wenn er während seines Aufenthalts unter uns so vielen Blinden geholfen hatte, ihr Augenlicht wiederzuerlangen, warum sollte er das dann nicht auch bei mir tun? Also begann ich, mit Glauben und Zuversicht zu ihm zu beten. Es lohnt sich nicht, die Details meines fünftägigen Krankenhausaufenthalts zu erzählen. Kaum angekommen, wurden mehrere Untersuchungen durchgeführt, um einen Schlaganfall auszuschließen. Und so war es auch.

Ein Schlaganfall lag also nicht vor. Aber wie erklärten sich die Ärzte den plötzlichen Verlust der Sehkraft?

Man kam zu dem Schluss, dass ich einen Infarkt im Auge erlitten hatte, aber die Ursache konnte nicht entdeckt werden: mein Gehirn, mein Herz, die verschiedenen Arterien usw. – alles schien in Ordnung zu sein. Umso größer war die Überraschung der Ärzte, dass mich mit meinen vierunddreißig Jahren und meiner guten Gesundheit so etwas getroffen hatte. Als Trost sagten sie mir, dass zumindest alles andere in Ordnung zu sein schien und ich mir keine Sorgen machen müsse. Aber alle Ärzte, die ich fragte, ob ich das Sehvermögen meines Auges wiedererlangen könnte, antworteten mir mit Nein, was auch im Abschlussbericht festgehalten wurde. Seit dem Augeninfarkt war zu viel Zeit ohne Besserung vergangen, sodass ich mich daran gewöhnen musste, so zu leben. Das war eine enttäuschende Antwort.

Mit welchen Gefühlen sind Sie aus dem Krankenhaus nach Hause zurückgekehrt?

Ich kehrte mit der Freude, die man empfindet, wenn man die Klinik verlässt, nach Hause zurück, aber auch mit einer gewissen Traurigkeit, weil ich mein Augenlicht zur Hälfte endgültig verloren hatte. Vor allem in offenen Räumen fühlte ich mich sehr verloren. Ich konnte kaum die Tiefe erkennen. Außerdem bekam ich starke Kopfschmerzen, die erst verschwanden, als ich mich ins Bett legte. Aber ich verlor die Hoffnung nicht und betete weiter.

Welche Rolle spielte Bischof Alvaro del Portillo im Heilungsprozess?

Wie gesagt, wandte ich mich in meinem Gebet zuerst direkt an Jesus. Aber als ich nach Hause kam, brachte mir ein Priester in einem Umschlag einige wertvolle Reliquien von Don Alvaro del Portillo. Da beschloss ich, ihn mit großem Glauben um meine Heilung zu bitten, indem ich eine Novene betete und seinen Gebetszettel täglich ins Gebet nahm. Zudem hielt ich die Reliquien direkt an meine Augen. Nach wenigen Tagen gab es zudem eine WhatsApp-Gruppe in Deutschland mit über hundert Mitgliedern, die Don Alvaros Fürsprache für meine Heilung anriefen. Außerdem erhielt ich in diesen Tagen zahlreiche Nachrichten aus aller Welt, die mich unterstützten und mir Kraft gaben. Jedes Mal wenn ich gefragt wurde, wem ich meine Heilung anvertraute, sagte ich: Don Alvaro. Und tatsächlich: Nach und nach gewann ich innerhalb von drei Wochen meine volle Sehkraft zurück. Ob es ein medizinisch nicht erklärbares Wunder war, kann ich nicht beurteilen, aber ich bin davon überzeugt, dass seine Fürsprache entscheidend mitwirkte bei meiner Heilung.

Vielen Dank für das Gespräch.

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