Gertrud von Le Forts Passions-Hymnen

aus der Gedichtsammlung „Hymnen an die Kirche“

Gertrud von Le Fort (1876 – 1971) veröffentlichte ihre „Hymnen an die Kirche“ 1924, zwei Jahre vor ihrer Konversion. Das Bändchen machte die Dichterin aus hugenottisch-preußischer Familie weithin bekannt, konnte während der Nazizeit im Geheimen verbreitet werden und hat auch nach dem Kriege so manche Christen zum Mitempfinden, Meditieren und Anbeten inspiriert: „Ein wunderbares Werk noch heute zu lesen“, so der Wiener Kardinal Schönborn, „voller tiefer Liebe und Bewunderung für die Kirche“. 

Die Dichterin erklärt den Gedichts-Zyklus einführend als ein Zwiegespräch: Gott antwortet dem Suchenden „durch die Stimme der Heiligen Kirche“, erleuchtet und führt ihn „durch den Kreis der ihr anvertrauten beseligenden Geheimnisse“. 

Die Mysterien des Glaubens prägen auch die fünf Hymnen des Abschnittes „Passion“. Dabei greift Gertrud von Le Fort vielfältige Motive der christlichen Passions- und Kreuzes -Mystik wie auch der Liebes- und Todes-Mystik auf. In den letzten beiden Passions-Hymnen spielt die Dichterin zudem auf die Liturgie der Kartage an. So in der vierten Hymne auf den Gründonnerstag mit seinem feierlicher Gloria und der Entblößung des Altares am Schluss. Dann in der fünften Hymne auf den Karfreitagsgottesdienst mit dem uralten griechisch-lateinischen Wechselgesang des Agios Theos – heiliger starker Gott – während der Kreuzverehrung. 

Aus Anlass der Österlichen Bußzeit 2009 hier diese fünf Passions-Hymnen. Mögen sie zum Mitschwingen, Meditieren und Anbeten inspirieren …