Die Errichtung als Personalprälatur „war notwendig, um dem pastoralen Phänomen Opus Dei eine sichere Behausung in der Kirche zu geben“.
Bischof Javier Echevarría der Prälat des Opus Dei
1928, 2. Oktober: Josemaría Escrivá gründet das Opus Dei.
Escrivá wusste, dass er etwas gründen musste, und doch war er sich bewusst, dass dieses Etwas nicht sein Werk war, dass er nichts erfunden hatte, sondern dass einfach Gott es war, der sich seiner bediente. Es war also nicht sein Werk, es war das Opus Dei. Er selbst war nur ein Werkzeug, mit dem Gott fortan wirken sollte.
JOSEPH KARDINAL RATZINGER, „Gott handeln lassen“, L‘Osservatore Romano (Beilage der italienischen Tagesausgabe) 06.10.2002
1930, 14. Februar: Gott lässt den heiligen Josefmaria verstehen, dass das Opus Dei auch für die Frauen gedacht ist.
Die Mitglieder des Opus Dei sind gewöhnliche Gläubige, die sich aufgrund einer spezifischen Berufung dazu verpflichten, das Licht Christi in ihr persönliches, familiäres, gesellschaftliches und berufliches Umfeld zu tragen. Mit einem vielleicht etwas schlichten Bild möchte ich sagen, dass alle Christen nach derselben Partitur spielen, aber jeder im Orchester auf einem anderen Instrument. Was wirklich zählt, ist der Anhauch des Heiligen Geistes. Wer sich dem Opus Dei nähert, erhält christliche Bildung und eine ihm angemessene geistliche Leitung. So kann jeder unter eigener Verantwortung seinen Pflichten im gewöhnlichen Leben nachkommen. Wir halten uns nicht für besser oder anders als die übrigen Menschen, spüren aber die Verpflichtung, jederzeit und konsequent nach dem Glauben zu leben.
BISCHOF JAVIER ECHEVARRÍA, Prälat des Opus Dei, Interview mit Francesco Ognibene, Avvenire, Mailand 28.11.2007
1941, 19. März: Der Bischof von Madrid, Leopoldo Eijo y Garay, gewährt dem Opus Dei die erste Approbation auf Bistumsebene.
Das Wirken des Opus Dei ist ein Dienst, der in der jeweiligen Diözese beinahe von alleine zur Geltung kommt und in diese nicht eigens eingefügt zu werden braucht. Und die Diözesen erkennen an, dass die Frucht dieses Dienstes in erster Linie im Leben ihrer Gläubigen besteht. In deren Leben erfüllt sich die prophetische Dimension des Rufes zur Heilikeit inmitten der Welt. Von daher kommen der Diözese reiche Früchte der Heiligkeit und des apostolischen Lebens zu.
CAMILLO KARDINAL RUINI, 1991 bis 2008 Kardinalvikar für die Diözese Rom, bei einer Tagung zum 25. Jubiläum der Prälatur Opus Dei, Rom 10.03.2008
1943, 14. Februar: Der Herr zeigt Josemaría Escrivá mit der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz einen juristischen Weg, der die Weihe von Priestern des Opus Dei möglich macht.
Es war nötig, dem allgemeinen Ruf zur Heiligkeit eine passende rechtliche Gestalt zu verleihen. Bekanntlich führte dies zu einem langwierigen und komplexen legislativen Prozess, der mit der Umformung des Opus Dei in eine Personalprälatur abgeschlossen worden ist. Dabei war es entscheidend, die Freiheit derer zu gewährleisten, die den Weg des „Apostolates mitten in der Welt“ einschlagen wollen, sie also nicht Gelübden zu unterwerfen, wie sie dem geweihten Leben eigen sind.
OMBRETTA FUMAGALLI, ordentliche Professorin für Kirchenrecht, „Lavoro e vita quotidiana“, Rom (Edusc) 2003, S. 79
1947, 24. Februar: Der Heilige Stuhl gewährt die erste päpstliche Approbation.
Das Opus Dei wurde in der Kirche und aus der Kirche geboren, und es lebt für den Dienst an der Kirche – und zwar „so, wie die Kirche will, dass man ihr dient“, um es mit einem Wort des hl. Josemaría zu sagen. Priester und Laien atmen denselben säkularen Geist. Das heißt, dass sie die persönliche Verantwortung für alles übernehmen, was sie tun. Und das heißt außerdem, dass sie aus denselben Motiven arbeiten: Die Laien suchen ihr eigenes Umfeld mit dem Licht Christi zu durchdringen, und die Priester bieten den Dienst der Sakramente und der Verkündigung an.
ERZBISCHOF JANUSZ BOLONEK, Apostolischer Nuntius in Uruguay, Rede bei einem Akademischen Festakt zum Silberjubiläum der Prälatur Opus Dei, Montevideo 12.12.2007
1950, 16. Juni: Pius XII. erteilt dem Opus Dei die endgültige Approbation. Damit genehmigte der Papst zwei grundsätzliche Bedingungen für die gesunde Entwicklung des Opus Dei, nämlich dass auch Verheiratete dem Opus Dei als vollberechtigte Mitglieder angehören können und dass sich Weltpriester der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz anschließen können.
Man muss darauf hinweisen, dass das Opus Dei über die Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz ein bedeutendes Apostolat ausübt. Denn durch diese Klerikervereinigung leistet es weltweit Priestern geistlichen Beistand, die in den verschiedenen Bistümern inkardiniert sind. Wer von diesen Priestern eine entsprechende Berufung empfängt, kann in die genannte Gesellschaft eintreten, ohne dass sein Einsatz für die Diözese und seine Bindung an den eigenen Bischof dadurch um einen Deut gemindert würden. Ja, die Bildung durch die Priestergesellschaft zielt darauf ab, diesen Einsatz zu verstärken.
ERZBISCHOF FRANCESCO MONTERISI, Sekretär der Kongregation für die Bischöfe, „25 Jahre Personalprälatur Opus Dei“, Madrid 14.04.2008
1982, 28. November: Johannes Paul II. errichtet durch die Bulle Ut sit das Opus Dei als Personalprälatur und ernennt Álvaro del Portillo zu ihrem Prälaten.
Ihr seid hier in Vertretung aller Glieder, aus denen sich die Prälatur organisch zusammensetzt, also Priester und Laien, Männer und Frauen, mit dem eigenen Prälaten als Haupt. Diese hierarchische Natur des Opus Dei, die durch die Apostolische Konstitution, mit der ich es als Prälatur errichtet habe, geschaffen wurde (vgl. Apost. Konst. Ut sit, 28.11.1982), gibt zu pastoralen Überlegungen Anlass, die reich an praktischen Anwendungen sind. Ich möchte vor allem unterstreichen, dass die Zugehörigkeit der Laienmitglieder sowohl zur eigenen Teilkirche als auch zur Prälatur, in die sie eingegliedert sind, zur Folge hat, dass die besondere Sendung der Prälatur in die Evangelisierungsbemühungen jeder Teilkirche einmündet, wie dies das II. Vatikanische Konzil vorhergesehen hat, als es die Figur der Personalprälaturen ins Auge fasste.
PAPST JOHANNES PAUL II., Ansprache an die Teilnehmer einer Tagung zum Apostolischen Schreiben „Novo Millennio Ineunte“, Vatikan 17. März 2001
1983, 19. März: Mit einer Zeremonie in der römischen Basilika San Eugenio setzt Erzbischof Romolo Carboni, der Apostolische Nuntius in Italien, die Errichtung der Prälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei offiziell in Kraft.
Die Errichtung als Personalprälatur stellt keine grundsätzliche Veränderung dar, sondern eine volle Entfaltung des 1928 geborenen und seither über alle Kontinente ausgebreiteten Organismus. Nun wurde umgesetzt, wonach der charismatische Kern des Opus Dei längst verlangt hatte. Wie für die gesamte Kirche, galt auch für diesen Kern, dass er nicht allein spiritueller Natur ist. Vielmehr müssen unverzichtbar gewisse, vom Kern untrennbare äußere Ausdrucksformen dazugehören.
PRÄLAT CARLOS JOSÉ ERRÁZURIZ, ordentlicher Professor für Kirchenrecht, „Studi sulla Prelatura del Opus Dei“, Rom (Edusc) 2008, S. 151
1994, 20. April: Als Nachfolger von Bischof Álvaro del Portillo (+ 23. März) ernennt Johannes Paul II. Javier Echevarría zum Prälaten des Opus Dei; am 6. Januar 1995 weiht er ihn im Petersdom zum Bischof.
Wenn Du den Wunsch nach persönlicher Heiligkeit und den apostolischen Schwung Deiner Priester und Laien förderst, siehst Du nicht nur die Dir anvertraute Herde wachsen, sondern leistest der Kirche eine wirksame Hilfe bei der dringenden Evangelisierung der heutigen Gesellschaft.
BENEDIKT XVI., Brief an den Prälaten des Opus Dei anlässlich dessen goldenen Priesterjubiläums, Vatikan 09.07.2005
2002, 6. Oktober: Josefmaria Escrivá wird von Johannes Paul II. auf dem Petersplatz heiliggesprochen.
Ich denke, die Präsenz des Opus Dei in zahlreichen Diözesen aller Kontinente hilft besser zu verstehen, dass die Neuheit der Personalprälatur, die das Zweite Vatikanische Konzil eingeführt hat, auch unter praktischen Gesichtspunkten die Einheit der Ortskirchen nicht nur nicht stört, sondern ihnen einen Dienst im Rahmen des allgemeinen Evangelisierungsauftrages der Kirche leistet.
PRÄLAT FERNANDO OCÁRIZ, Generalvikar des Opus Dei, Interview mit Miriam Díez, Rom (Agentur Zenit) 19.03.2008