2009 ist Wahljahr in Deutschland. Viele beklagen jene Politik, die sich jenseits der Bürger abspielt. Die Bürger, besonders die Christen unter den Bürgern, sind aufgerufen, sich für die Belange und für die Prägung der Gesellschaft zu engagieren, ohne bloß passive Zuschauer zu bleiben. Die Themen, die zur Debatte stehen (z.B. Lebensschutz, Gemeinwohl, embryonale Forschung), sind zu wichtig, als daß sie vernachlässigt werden könnten.
Die gegenwärtigen demokratischen Gesellschaften, in denen lobenswerterweise alle an der Gestaltung des Gemeinwesens in einem Klima wahrer Freiheit teilhaben, fordern neue und weitgehendere Formen der Beteiligung der Bürger – Christen wie Nichtchristen – am öffentlichen Leben. In Folge der grundlegenden Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils "können die Laien nicht darauf verzichten, sich in die 'Politik' einzuschalten, das heißt in die vielfältigen und verschiedenen Initiativen auf wirtschaftlicher, sozialer, gesetzgebender, verwaltungsmäßiger und kultureller Ebene, die der organischen und institutionellen Förderung des Gemeinwohls dienen" (vgl.: Lehrmäßige Note/ zu einigen Fragen über den Einsatz und das Verhalten der Katholiken im politischen Leben).