Wetterfest und glaubensstark

Der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Österreich von 7. bis 9. September 2007 ist trotz strömenden Regens zu einem großen Fest des Glaubens geworden – besonders für junge Menschen.

„Brauchen Sie noch einen Regenschutz? Hier, das ist ein Pilgertuch für Dich!“ Tausende Menschen strömten zu den Begegnungen mit Papst Benedikt XVI. in Österreich – trotz Regen und Kälte. Am Weg trafen sie auf dutzende Freiwillige Helfer in blauen Staff-Jacken: Gute Laune, ein freundliches Lächeln, eine hilfsbereite Hand: Weder Nässe noch Kälte konnten die Volontäre, die beim Besuch des Papstes in Österreich für Koordination und Ordnung sorgten, ihre Freude nehmen. „Wir sind die Visitenkarte des Papstes!“ lautete das Motto der Freiwilligen, unter ihnen auch eine 77-köpfige Helfergruppe des Wiener Studentinnenheims Währing. Mehrere Dutzend Studentinnen und Schülerinnen waren aus ganz Österreich gekommen, dazu Gruppen aus Deutschland, der Schweiz und der Slowakei. Sogar eine Muslimin aus Wien macht mit, obwohl sie eigentlich wenig über den Papst und das Christentum weiß: "Ich bin auch bereit, für andere Religionen etwas zu machen."

Die Mädchen wurden nicht nur professionell, sondern auch geistlich auf ihren Einsatz vorbereitet. Sie setzten sich mit Texten des Heiligen Vaters auseinander und hielten jeweils zehnminütige Referate zu Themen wie „Was heißt beten?, Die Eucharistie, Drei Aspekte der Liebe, Hundertprozent Christ sein heute, Was bedeutet Toleranz?“ etc. Maria aus München hatte es die Tiefgründigkeit dieser Schriften sehr angetan: "Wir hätten eigentlich zwei Texte zum Vorbereiten gehabt, aber man kann schon aus einem so viel rausholen!"

Der Höhepunkt des Vorbereitungsabends war die praktische Umsetzung des Mottos von Papst Benedikts Pilgerreise „Auf Christus schauen.“ In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde in der Hauskapelle eine Anbetung vor dem Allerheiligsten gehalten. Msgr. Martin Schlag, Regionalvikar des Opus Dei in Österreich, wies die Jugendlichen in seiner einführenden Betrachtung vor Beginn der nächtlichen Anbetung auf den Sinn dieser Tradition hin: Jesu zu begleiten, der in der Nacht vor seinem Leiden am Ölberg allein gelassen wurde. Schlag sprach über die Eucharistie, in der Gott sich uns mit Seiner Liebe schenkt. Anschließend beteten die Volontärinnen bis zum Morgengrauen, bis die Heilige Messe die Nachtwache abschloss und gleichzeitig Stärkung für den strapaziösen Einsatz beim Besuch des Heiligen Vaters bot.

Die meisten der Teilnehmerinnen stammten aus vom Opus Dei betreuten Jugendzentren und Jugendgruppen in und um Österreich. Wieder andere hatten durch Freunde oder Bekannte den Weg nach Währing gefunden um mitzuhelfen: so wie die Französin Albane, die vergangenes Jahr Heimstudentin war und sich während ihres Sommerurlaubs in Wien spontan dazu entschloss, auch beim Papstbesuch mitzuhelfen.

Auch Antonia, die aus Deutschland kommt und seit kurzem in Wien lebt, rechnet damit, dass durch das Großereignis "besonders junge Leute den Weg zum Glauben wiederfinden - dass etwas von Wärme, Licht überspringt".

Heimleiterin Susanne Kummer gibt sich dankbar, dass so viele gekommen sind – man hatte zunächst mit „30, höchstens 40“ Anmeldungen gerechnet. Kummer sieht in diesem großen Andrang ein deutliches Wirken des Heiligen Geistes: „Der Besuch des Papstes war wirklich eine Zeit der Gnade für uns. Wir werden lange davon zehren - jetzt geht es erst richtig los.“