Taufberufung und Weltverantwortung
50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil
Das Zweite Vatikanische Konzil hat die sakramentale Taufberufung aller Christgläubigen als Gründungsgeschehen des christlichen Lebens neu ins Licht gerückt. Die Berufung zum Christsein, der «universale Ruf zur Heiligkeit» (vgl. Lumen gentium 32), wird damit nicht nur zum persönlichen Lebensprogramm, sondern lässt die Getauften teilhaben an der kirchlichen Antwort auf die Offenbarung. Das damit grundgelegte gemeinsame Priestertum ist zugleich von großer ökumenischer Bedeutung.
Kurt Kardinal Koch und fünfzehn weitere Autoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Spanien erörtern das spannungsreiche Verhältnis von Kirche und Welt. In dem neuen Buch bearbeiten sie bestimmte Grundlinien der Konzilsthemen, ihre Rezeption und aktuelle Bedeutung: Berufung als Grundkategorie des Christseins – universaler Ruf zur Heiligkeit – Kirche als Sacramentum mundi – Taufe und gemeinsames Priestertum – Weltverantwortung und christliche Spiritualität in säkularer Gesellschaft. Auch die brisante Grundsatzfrage nach der angemessenen Konzilshermeneutik bleibt präsent.