„Du gehst so oft auf Parties, aber Du nimmst deine Religion ernst.“

Ekene Ogbechie ist eine junge Apothekerin, sie singt in einer Band und macht gerade ihren MBA an der Manchester Business School. Sie berichtet über ihre Erfahrungen als Supernumerarierin des Opus Dei.

Vor sechs Jahren schlug mir eine Freundin vor, an Tagen der Besinnung in Wickenden Manor teilzunehmen. Ich sagte zu. Als ich da war, mußte ich denken: ´Mein Gott, ich bin dabei, mein Leben zu verschleudern!´ Nicht jeden trifft es so bei Besinnungstagen, mich aber eben doch. 

Von da an habe ich begonnen, mit einigen Freundinnen an Glaubenskursen in Ashwell House teilzunehmen. Ashwell House ist ein Londoner Studentinnenheim, das von Frauen des Opus Dei geleitet wird.

Mein Gesellschaftsleben war schon damals recht intensiv. Neben den selbstverständlichen Parties war die Hauptsache mein Engagement in einer Band. Ich genoss viele Dinge.... aber die Ahnungen, daß etwas fehlte, verdichteten sich: ich empfand eine tiefe Unruhe und einen schwer zu erklärenden Wunsch nach Gott.

Es ist nicht leicht, das eigene Empfinden in solchen Situationen nachträglich schriftlich zu fixieren. Aber vielleicht hilft es jemandem, das hier zu lesen. Ich spürte wohl, im Verstand wie im Herzen, dass Gott mehr erbat und mehr erwartete von mir - dass ich also bereiter sein müßte, ihm mehr zu schenken.

Wickenden Manor

Meine Freunde sagten mir: „Du gehst so oft auf Parties, aber Du nimmst deine Religion ernst, du hast gesunden Menschenverstand und bist immer so froh …" Das Opus Dei hat mir geholfen, da die richtige Balance zu finden. Ich habe mir eine geistliche Leiterin gesucht, eine Frau vom Opus Dei, die mir geholfen hat, das alles richtig auf die Reihe zu bekommen.

Der Geist des Opus Dei hilft mir, Gleichgewicht und Harmonie zu finden

Ich nahm weiterhin an den Treffen und Feiern meiner Freunde teil, aber jetzt kam etwas nicht ganz Neues, aber doch Ernsteres dazu: Ich kümmerte mich echt um mein Glaubensleben. Die Bemerkung einiger Freunde, ich sei jetzt froher als früher, hätte ich präziser ausdrücken können, und vielleicht habe ich es auch manchmal gemacht: ... ´Ich bin froher als vor meiner Begegnung mit dem Opus Dei.´

Ich begann, die Menschen und Dinge um mich in einer anderen, reicheren Sehweise zu fassen. Alles sah ich mehr von der Freude und von der Hoffnung her. Ich kann jetzt sagen: Der Geist des Opus Dei hilft mir, Gleichgewicht und Harmonie zu finden zwischen Alltag und meinem Leben aus dem Glauben.

Auch begann ich Aspekte der Kirche und des Glaubens zu entdecken, die ich nicht kannte. Dieser ist ein Punkt, der für uns im Opus Dei - ich spreche jetzt schon aus der Perspektive einer Angehörigen des Werkes - als besonders wichtig gilt. Denn in meinen Kreisen - und in unserer Gesellschaft überhaupt - gibt es viel zu wenige Menschen, die anderen zu vermitteln wissen, wie schön es ist, mitten in der Welt und im ganz gewöhnlichen Alltag Christus zu folgen. Es geht darum, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind, und ihnen dabei zu helfen, sich christlich zu bilden.

Wir jungen Leute sind Träumer. Wir streben nach Großem und wollen vieles bewegen. Es gibt ein Anliegen, einen Lebensentwurf, der alle anderen übersteigt an Entschlossenheit und Hochherzigkeit: Der Anspruch, wirklich als Christ zu leben. Dies ist für jeden das anspruchsvollste Ziel. Jeden Abend, wenn ich meine Gewissenserforschung halte, entdecke ich, wie weit ich noch in diesem Bestreben zurückliege ... Aber gerade diese Einsicht hilft mir, nicht aufzugeben; denn dahinter steht die Gewissheit, dass Gottes Gnade niemals fehlt.

Eine keusche Beziehung hilft uns zu wachsen

Mein Rat an Leute, die eine Beziehung haben: Es ist nicht einfach, eine keusche Beziehung zu haben, und es ist echt wichtig, die Gelegenheit zur Sünde da zu meiden. Eine keusche Beziehung ist wirklich eine Hilfe für die Liebe zwischen euch beiden. Sprich viel mit dem andern. Mein Freund und ich wissen viel übereinander, wie haben viel zusammen unternommen. Wenn wir einmal heiraten, wird das wunderbar sein; wir sind jetzt schon so gute, enge Freunde; eine keusche Beziehung hilft uns, menschlich zu wachsen, sie hilft uns auch in unserer geistigen Entwicklung.